Taiyō Yūden
Taiyō Yūden K.K. (jap. 太陽誘電株式会社, Taiyō Yūden Kabushiki kaisha, auf deutsch etwa „Sonnen-Dielektrikum“, engl. Taiyo Yuden Co., Ltd.) ist ein japanischer Elektronikkonzern mit Hauptsitz in Chūō, Präfektur Tokio. Während das Unternehmen bei Endverbrauchern vor allem durch optische Speichermedien (JVC, That’s) bekannt ist, ist das wesentliche Geschäftsfeld der Firma die Herstellung von passiven elektronischen Bauelementen wie z. B. Kondensatoren (47 % des Umsatzes),[2]:17 Spulen, Filter, Akustische-Oberflächenwellen-Filtern (SAW-Filter) und fertiger Baugruppenmodule,[2]:19 wie Funkmodule für Bluetooth oder WiFi und Spannungswandler (DC/DC-Wandler).
Taiyō Yūden | |
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Rechtsform | Kabushiki kaisha (Aktiengesellschaft) |
ISIN | JP3452000007 |
Gründung | 1950 in Tokio |
Sitz | Kyōbashi, Chūō, Präfektur Tokio, Japan |
Leitung | Shoichi Tosaka |
Mitarbeiterzahl | 18.753 (2017)[1] |
Umsatz | 230,716 Mrd. Yen (2016, 1,722 Mrd. €)[1] |
Branche | Elektronik |
Website | www.yuden.co.jp |
Präsident ist Shoichi Tosaka. Taiyo Yuden hat Fabriken in Japan, Korea, der Volksrepublik China, Philippinen, und Malaysia.
Geschichte
Gegründet wurde Taiyo Yuden am 23. März 1950 von Hikohachi Sato in Tokio. Die Produktpalette bestand aus elektronischen Bauteilen (Keramikkondensatoren und Induktivitäten). Im Laufe der Zeit wurden einige „Industry first“-Produkte entwickelt, wie z. B. 1976 axial bedrahtete Keramikkondensatoren und 1984 Vielschichtkeramikkondensatoren mit Ni-Elektroden.
That's-Audiokassetten, die seit 1982 in Japan verkauft wurden, wurden Mitte der 80er Jahre mit einer aufwändigen Werbekampagne in Europa eingeführt, konnten sich aber nicht durchsetzen und verschwanden in den 90er Jahren wieder vom deutschen Markt.[3] Diese Audiokassetten wurden in Nordamerika unter dem Markennamen „Triad“ verkauft.
Seit 1985 veröffentlichte Taiyo Yuden jährlich Needs & Seeds (Taiyo Yuden Technical Report, ISSN 0911-5439).
Die erste CD-R wurde 1988 hergestellt und im Oktober 1988 als That’s CD-R der Öffentlichkeit vorgestellt, jedoch begann die Entwicklung an diesem Produkt schon im Sommer 1985.
Taiyo Yuden führte 2000 die That’s Double Density CD-R mit 1,3 GB Kapazität ein,[4] jedoch konnte sich das DDCD-Format nicht durchsetzen. Die Produktion von CD-Rs, DVD-Rs und BD-Rs wurde Ende 2015 wegen Preiskampf und schwindendem Absatzmarkt eingestellt.[5]
Zum 31. März 2010 wurde die Oberflächenwellenfilter-Sparte von Fujitsu übernommen.
Produkte
- Hybridschaltungen wie z. B. Bluetooth-Module, WLAN-Module CCFL-Inverter, DC/DC Wandler,
- Kondensatoren
- Induktivitäten
- Akustische-Oberflächenwellen-Filter
- CD/DVD/BD-Medien
- Ferritperlen
- High Frequency Multilayer Chip Antenna
- High Frequency Multilayer Chip Filter
- Simulation Tools
- Widerstände
Speichermedien
Taiyo Yuden stellte CD-, DVD- und BD-Rohlinge unter anderem für Fujifilm, Maxell, Panasonic, Plextor, TDK und Verbatim (Pastel Disc) her und verkaufte sie auch unter der eigenen Hausmarke That’s in Japan, Hongkong und Südkorea. In Korea erfolgte der Vertrieb auch unter der Marke Fusion und in Spanien unter der Marke Miflop.
Seit April 2009 firmierte die Speichermedien-Abteilung von Taiyo Yuden in Nordamerika und Europa unter dem Namen Victor Advanced Media. Nach dem Erwerb des Speichermedien-Geschäfts von JVC waren Taiyo Yuden-Medien im Handel seit Juni 2009 unter der Marke JVC erhältlich. Zum Jahresende 2015 wurde die Produktion und der Handel von Speichermedien eingestellt.[6]
Einzelnachweise
- Taiyō Yūden and Subsidiaries, Financial and Non-financial Highlights 2013–2017 (PDF, 68 kB), abrufbar am 22. Mai 2020.
- Geschäftsbericht 2013 (englisch) (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ceramni.jpn.org
- pc.watch.impress.co.jp
- Rohling-Hersteller Taiyo Yuden beendet Produktion optischer Datenspeicher, heise.de, Meldung vom 12. Juni 2015.
- yuden.co.jp, 11. Juni 2015, Withdrawal from the Recording Media Business (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)