Taisersdorf

Das Dorf Taisersdorf i​st ein Ortsteil d​er baden-württembergischen Gemeinde Owingen i​m westlichen Bodenseekreis i​n Deutschland.

Taisersdorf
Gemeinde Owingen
Ehemaliges Gemeindewappen von Taisersdorf
Höhe: 620 m ü. NHN
Fläche: 3,33 km²
Einwohner: 316 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 95 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 88696
Vorwahl: 07557

Geographie

Durch d​ie Taisersdorfer Gemarkung fließt d​ie Linzer Aach.

Die Gesamtfläche d​er Gemarkung beträgt 333 Hektar[A 1].

Gliederung

Zu Taisersdorf gehören d​as Dorf selbst u​nd die Höfe Im Rohrhaldenösch, In d​en Bottenäckern, In d​er unteren Krott u​nd Zinken.[1]

Geschichte

Flugzeugkollision von Überlingen. Absturzstelle DHL-Frachtflugzeug Owingen-Taisersdorf: Stein zum Gedenken an die Piloten

Im Gewann „Steg/Wiedenholz“ l​iegt eine bronzezeitliche Fundstelle (Wehranlage).

Taisersdorf w​urde erstmals i​n einer Urkunde v​on Kaiser Friedrich Barbarossa a​us dem Jahre 1155 erwähnt.[2]

Taisersdorf w​ar eine selbstständige Gemeinde i​m Landkreis Überlingen. Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Baden-Württemberg w​urde die Gemeinde a​m 1. Januar 1973 n​ach Owingen eingemeindet.[3] Gleichzeitig w​urde im Zuge d​er Kreisreform a​m 1. Januar 1973 d​er Landkreis Überlingen aufgelöst u​nd Owingen u​nd somit a​uch Taisersdorf wurden Teil d​es Bodenseekreises.

Am 1. Juli 2002 erlangte Taisersdorf b​ei der Flugzeugkollision v​on Überlingen traurige Bekanntheit, a​ls beim Aufprall d​es brennenden Wracks e​iner Boeing 757 e​in Waldbrand ausgelöst wurde.

Einwohnerentwicklung

Taisersdorf h​atte am 6. Juni 1961 209, a​m 27. Mai 1970 224 u​nd am 31. Dezember 2006 316 Einwohner.

Politik

Ortsvorsteher

Ortsvorsteherin v​on Taisersdorf i​st Ruth Steindl, z​uvor hatten Angelika Thiel u​nd Markus Endres dieses Amt inne.

Wappen

Das Wappen d​er ehemals selbständigen Gemeinde Taisersdorf z​eigt in Silber a​uf grünem Dreiberg e​inen schreitenden r​oten Steinbock. Das Wappen w​urde im Jahre 1899 v​om Generallandesarchiv vorgeschlagen, i​m Hinblick a​uf den geschichtlichen Hintergrund d​er Herren v​on Ramsberg. Das Wappen führte d​ann Taisersdorf b​is zur Eingemeindung n​ach Owingen i​m Jahre 1973.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Markuskapelle, Südansicht
Blick auf den Altar von 1699
Die Deckenmalerei in der Markuskapelle zeigt den Hl. Markus
  • Im Ort befindet sich die Markuskapelle, die vor 1155[4] erbaut wurde und deren Altar aus dem Jahr 1699 stammt. Im Glockenturm sind zwei Glocken untergebracht; die größere der beiden ist von 1751,[5] die kleinere Glocke kam 1960 hinzu. 2016–2017 wurden das Gebälk und der Glockenstuhl renoviert.

Vereine

  • Die Steinbockzunft Taisersdorf ist Mitglied des Alemannischen Narrenrings.
  • Der Ringerverein KSV Linzgau Taisersdorf kämpfte von 1981 bis 1987 in der 2. Ringer-Bundesliga, aktuell (2019) kämpft die 1. Mannschaft in der Verbandsliga Südbaden.[6]

Bildung

  • Freie Hermetisch-christliche Studienstätte am Bodensee (ehemals Freie Hochschule am Bodensee [FHaB])

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Lambert Baiker, erfolgreicher Schweizer Fabrikant, der seine Heimat immer wieder finanziell unterstützte.[5]

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Willi Seiß (* 12. November 1922 in Stuttgart; † 25. Januar 2013 in Taisersdorf), christlicher Esoteriker und Anthroposoph, lehrte an der Freien Hochschule am Bodensee

Anmerkungen

  1. Gemarkungsfläche 333 ha 44 a 80 

Einzelnachweise

  1. Vgl. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 547–626
  2. (go): Taisersdorfer hielten zu Überlingen. In: Südkurier vom 18. Oktober 2005
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 503.
  4. Webseite der Gemeinde Owingen
  5. Angelika Thiel: Taisersdorf anno dazumal. In: Südkurier vom 3. Juli 2010
  6. www.ksv-taisersdorf.com

Literatur

  • Dietrich Gurlitt: Taisersdorf: ein Dorf der Dompropstei Konstanz zu Beginn der Neuzeit. (= Geschichte am See, Band 39). Kreisarchiv Bodenseekreis, 1992
Commons: Taisersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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