Télégraphe (Métro Paris)
Télégraphe ist eine unterirdische Station der Linie 11 der Pariser Métro. Rund 20 m unter der Oberfläche befindlich zählt sie zu den tiefstgelegenen U-Bahnhöfen des Métronetzes.[1]
Télégraphe | |
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Tarifzone | 1 |
Linie(n) | |
Ort | Paris XIX, XX |
Eröffnung | 28. April 1935 |
Lage
Die Station befindet sich an der Grenze des Quartier d’Amérique im 19. Arrondissement mit dem Quartier Saint-Fargeau im 20. Arrondissement von Paris. Sie liegt längs unter der Rue de Belleville westlich der einmündenden Rue du Télégraphe.
Name
Den Namen gibt die Rue du Télégraphe. Der Ingenieur Claude Chappe experimentierte in den Jahren 1792/93 mit optischen Telegrafen und errichtete einen solchen auf dem höchsten Punkt der Hügel der damals noch selbstständigen Gemeinde Belleville östlich von Paris.[1]
Geschichte und Beschreibung
Der U-Bahnhof wurde am 28. April 1935 mit der Eröffnung der Linie 11 in Betrieb genommen, die damals auf dem Abschnitt von Châtelet bis Porte des Lilas verkehrte.[2] Er ist 75 m lang[3] und weist zwei Seitenbahnsteige an zwei Streckengleisen auf. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit besteht er aus zwei parallelen Stationen, die durch eine zwischen den Gleisen befindliche, mehrfach durchbrochene Stützwand voneinander getrennt sind. Deren Querschnitte sind ellipsenförmig, die Wände und ein Teil der Decken sind weiß gefliest.
Die drei Zugänge liegen auf der Ostseite der Station in der Rue de Belleville an der Einmündung der Rue du Télégraphe. Sie sind durch je einen von Adolphe Dervaux im Stil des Art déco entworfenen Kandelaber markiert.
Fahrzeuge
Zunächst verkehrten auf der Linie 11 herkömmliche Züge der Bauart Sprague-Thomson. Mitte der 1950er Jahre wurde sie als erste für den Fahrgastbetrieb mit gummibereiften Fahrzeugen hergerichtet. Mit der Baureihe MP 55 kamen am 13. November 1956 erstmals solche zum Einsatz.[2] Im Januar 1999 wurden sie durch die Baureihe MP 59 ersetzt, seit 2009 verkehren zudem Züge des Typs MP 73.
Sonstiges
Wegen seiner Tiefenlage galt der U-Bahnhof im Zweiten Weltkrieg als einer der sichersten Luftschutzbunker der Stadt.[1]
Am 1. April 2016 hieß die Station kurzzeitig „#Tweet“ – ein Aprilscherz der RATP: An die Stelle der Nutzung der Telegrafie ist die von Twitter getreten.[4]
Umgebung
In unmittelbarer Nähe der Station befindet sich der Friedhof Cimetière de Belleville.
Literatur
- Gérard Roland: Stations de métro. D’Abbesses à Wagram. 2003, ISBN 2-86253-307-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- Gérard Roland: Stations de métro d’Abbesses à Wagram. Christine Bonneton, Clermont-Ferrand 2011, ISBN 978-2-86253-382-7, S. 203.
- Jean Tricoire: Un siècle de métro en 14 lignes. De Bienvenüe à Météor. 2. Auflage. La Vie du Rail, Paris 2000, ISBN 2-902808-87-9, S. 284.
- Brian Hardy: Paris Metro Handbook. 3. Auflage. Capital Transport Publishing, Harrow Weald 1999, ISBN 1-85414-212-7, S. 36.
- ratp.fr: Métro – RER: la RATP renomme 13 stations (Memento vom 21. Januar 2017 im Internet Archive)
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