Syddansk Universitet
Die Syddansk Universitet (deutsch Süddänische Universität; englisch University of Southern Denmark, Abkürzung SDU) ist die drittgrößte Universität Dänemarks. Sie ist 1998 aus der Vereinigung der Odense Universitet, Handelshøjskole Syd/Ingeniørhøjskole Syd und dem Sydjysk Universitetscenter hervorgegangen.
Syddansk Universitet | |
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Gründung | 1966[1] |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Odense |
Land | Dänemark |
Rektor | Henrik Dam[2] |
Studierende | 27000[1] |
Mitarbeiter | > 3800[1] |
Jahresetat | 2,3 Mrd. Dän. Kronen (Stand: 2010) |
Netzwerke | IAU[3] |
Website | www.sdu.dk |
Campus und Fakultäten
Campi befinden sich in Odense, Slagelse, Esbjerg, Kolding und Sønderborg, sowie ein Institut in Kopenhagen mit insgesamt 31.299 Studenten (Stand: 2015). Die Universität hat
- eine geisteswissenschaftliche,
- eine wirtschafts- und sozialwissenschaftliche,
- eine medizinische,
- eine naturwissenschaftliche und
- eine ingenieurwissenschaftliche Fakultät.
28 Institute[4] und über 100 Centren[5] decken zusammen ein breites Spektrum von Forschungsbereichen und Bildungsangeboten ab. Jede Fakultät besteht aus mehreren Abteilungen, in denen diese innerhalb des vom Dekan festgelegten Rahmens eine erhebliche akademische und finanzielle Unabhängigkeit und Verantwortung haben.
Eines dieser Centren ist das Dansk Center for Tvillingforskning (dänisches Zwillingsregister).
Campus Odense
Der Gebäudekomplex im Süden der Stadt Odense ist die eigentliche Keimzelle der Süddänischen Universität. Die Odense Universitet wurde seit 1966 als dritte Volluniversität Dänemarks aufgebaut. Alle fünf Fakultäten sind hier vertreten, darunter das Zentrum für Journalismus. Bis auf die technische sind alle Fakultäten in einem einzigen, immer wieder erweiterten großflächigen Gebäude untergebracht. Charakteristisch und architektonisch so gewollt ist die angerostete Fassade des äußerlich nüchternen Zweckbaus.
Bibliothek Odense
Zum Aufbau einer Bibliothek wurde von der Stiftung des Internats Herlufsholm bei Næstved 1968 die große und berühmte dortige Bibliothek von über 40.000 Bänden angekauft, deren Grundstock bereits 1565 durch den Humanisten und dänischen Seehelden Admiral Herluf Trolle gelegt worden war.
Campus Sonderburg
Der Campus in Sonderburg lag zunächst an der Grundtvigs Allé und wurde bis Anfang der 1990er Jahre als Grundschule genutzt, sodass die meisten Räume recht klein waren.
Seit dem Wintersemester 2007 ist die Universität im Alsion, einem Neubaukomplex am Westufer des Als Sund, beheimatet. Das bis 2003 selbständige, seither der Universität angeschlossene Institut for Grænseregionsforskning zog im Januar 2007 ins Alsion, nachdem es vorher 30 Jahre in Aabenraa seinen Sitz hatte. Mads Clausen (Danfoss) hat ein eigenes Forschungsinstitut an der Universität (Mads Clausen Institut) und unterstützt diese finanziell mit einem Fond.
Im Alsion befinden sich zwei Kunstwerke von Olafur Eliasson.
Campus Slagelse
Das Institut für Management und Unternehmensstrategie sowie das Institut für Sprache und Kommunikation bieten hier eine Reihe von Ausbildungen mit direkten Bezug zum Wirtschaftsleben an. Der Campus mit 2100 Studierenden in Slagelse liegt in einem Gebäude direkt am Bahnhof der Stadt und ist damit exzellent an das öffentliche Transportnetz angebunden. Dadurch wird es Pendlern aus Seeland ermöglicht, auch außerhalb des Ballungsraums Kopenhagen zu studieren.[6]
Campus Esbjerg
Der unweit des Stadtzentrums gelegene Campus in Esbjerg mit etwa 1000 Studierenden beherbergt wichtige Bereiche der Fakultät für Ingenieurwissenschaften (Engineering) mit Studiengängen u. a. in Mechatronik, Elektronik, Chemietechnik, Robotik, Produktentwicklung und Produktions-/Fertigungsmanagement, die zum Teil in englischer Sprache angeboten werden.[7]
Das „Centre of Maritime Health and Society“ an der Syddansk Universitet[8](Esbjerg) veröffentlichte in Ergänzung der Forschungstätigkeit des „Seafarers International Research Centre (SIRC)“ der Cardiff University und der World Maritime University (Malmö) zum Thema Seafarer Fatigue (Ermüdung und Übermüdung von Seeleuten) als einen wichtigen Aspekt des international geltenden International Safety Management Codes im Jahre 2015 den Beitrag „Seafarer fatigue: a review of risk factors, consequences for seafarers’ health and ssafety and options for mitigation“[9] und veranschaulichte dort mit der Abbildung „Figure 1. Diagaram illustrating the main determinants and outcomes ot fatigue“ die äußeren Ursachen und die gesundheitlichen Folgen für Menschen dar und stellte dabei mit “Cronic health effects” die Bedeutung von „Fatigue“ für die betroffenen Seeleute heraus.
Campus Kolding
Das zentral gelegene hafennahe Campusgebäude Kolding wurde über einem dreieckigen Grundriss von Henning Larsen Architects geplant und 2014 fertiggestellt. Das Büro gewann mit diesem Bau den International Architecture Award 2015 und andere Preise. Angeboten werden die Fachrichtungen Betriebswirtschaftslehre, Informatik, Tourismus und Design, teils auch in englischer Sprache. Hier sind 2600 Studierende eingeschrieben.[10]
Kooperation mit der Europa-Universität Flensburg
Seit 1991 besteht eine enge Kooperation zwischen der SDU und der Europa-Universität Flensburg, wo die Süddänische Universität ein Büro unterhält. Diese Kooperation entstand aus der Kooperation mit dem Internationalen Institut für Management (IIM) der Europa-Universität Flensburg und betrifft vor allem die Bachelor- und Masterprogramme International Management bzw. Management Studies am Standort Flensburg, die mit einem dänisch-deutschen Doppeldiplom abgeschlossen werden können. Darüber hinaus kooperieren die Universitäten in den Studiengängen BaSK (Kultur und Sprachmittler) und den englischsprachigen European Studies, bei Letzterem findet der Bachelor-Studiengang in Sonderburg und der Master in Flensburg statt.
Siehe auch
Weblinks
- Webseite der Syddansk Universitet (dänisch/englisch)
- Eintrag zur Bibliothek aus Herlufsholm im online-Handbuch der historischen Buchbestände
- Statens Institut for Folkesundhed, SIF. In: sdu.dk. 16. August 2016, abgerufen am 28. Januar 2021 (dänisch).
- SDU Sønderborg. In: sdu.dk. 10. November 2020, abgerufen am 28. Januar 2021 (dänisch).
Einzelnachweise
- SDU Campusser. In: sdu.dk. 17. November 2019, abgerufen am 28. Januar 2021 (dänisch).
- Rektoratet. In: sdu.dk. Abgerufen am 28. Januar 2021 (dänisch).
- List of IAU Members. In: iau-aiu.net. International Association of Universities, abgerufen am 25. Juli 2019 (englisch).
- Institutter. In: sdu.dk. Abgerufen am 28. Januar 2021 (dänisch).
- Centre. In: sdu.dk. Abgerufen am 28. Januar 2021 (dänisch).
- Campus Slagelse der SDU
- Campus Esbjerg der SDU
- Syddansk Universitet in Deutsche Nationalbibliothek unter https://d-nb.info/gnd/5324930-6
- Jørgen Riis Jepsen, Zhiwei Zhao, Wessel M. A. van Leeuwen: Seafarer fatigue: a review of risk factors, consequences for seafarers' health and safety and options for mitigation. In: National Library of Medicine. 2015, abgerufen am 23. Januar 2022 (englisch).
- Campus Kolding des SDU