Swissveg
Swissveg (vormals Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV)) ist ein Schweizer Verein im Sinne von Art. 60ff des ZGB. Er hat seinen Sitz in Winterthur. Präsident von Swissveg ist Renato Pichler, der auch im Vorstand der Europäischen Vegetarier-Union (EVU) und in der Bundesleitung von Proveg Deutschland sitzt.[1][2]
Swissveg | |
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Rechtsform | Verein |
Gründung | 1993 in Sennwald |
Sitz | Winterthur |
Geschäftsführung | Renato Pichler |
Website | swissveg.ch |
Geschichte
Am 8. August 1993 wurde die Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV) in Sennwald gegründet. Sie ist Mitglied in der Europäische Vegetarier-Union (EVU) und in der Internationalen Vegetarier-Union (IVU). Sie ist eine befreundete Organisation des Vegetarierbunds Deutschland (heute ProVeg Deutschland e.V.).[3] Die SVV entstand aus der Schweizer Reformjugend, die anschliessend noch einige Jahre als Jugendabteilung des Vereins weiter Lager und Treffen für junge Vegetarier organisierte.[4] Am 3. März 2014 wurde der Vereinsname auf Swissveg geändert.[5] 2001 verschob der Verein seinen Sitz nach Neukirch-Egnach, 2010 nach Winterthur.[6]
Tätigkeiten
Interessenvertretung
Der Verein macht sich für die Interessen der Veganer und Vegetarier stark. Beispielsweise setzt er sich für das Angebot von vegetarischen und veganen Menüs in Personalrestaurants ein.[7]
V-Label
Swissveg hat zusammen mit der EVU das Europäische Vegetarismus-Label, V-Label, lanciert und ist zuständig für die Kontrolle von Produkten und Dienstleistungen, welche in der Schweiz damit gekennzeichnet werden.[8] Swissveg koordiniert bis heute das V-Label-Projekt weltweit. Produkte mit dem V-Label werden in der Schweiz unter anderem von Coop, Migros, Aldi und Lidl verkauft.[9]
Politik
Der Verein konnte seinen Standpunkt in die schweizerische Politik einbringen, als sein Präsident von der Eidgenössische Ernährungskommission (EEK) des Bundesamts für Gesundheit für die Erstellung des Expertenberichts Gesundheitliche Vor- und Nachteile einer vegetarischen Ernährung hinzugezogen wurde.[10] Swissveg hat auch bei der offiziellen rechtlichen Definition von Wörtern wie vegetarisch und vegan in der Verordnung des Eidgenössischen Departements des Innern über die Kennzeichnung und Anpreisung von Lebensmitteln (LKV) mitgewirkt.[11]
Zudem ist Swissveg Mitglied der Klima-Allianz Schweiz.
Internetauftritt
Mit rund 2000 Internetseiten ist die Homepage des Vereins die umfassendste, die es zum Thema Vegetarismus/Veganismus auf Deutsch gibt. Sie wird laufend ergänzt und aktualisiert. Obwohl der Verein seit Gründung vegan ausgerichtet ist, hat er vor allem für Jüngere eine eigene vegane Einstiegsseite erstellt: Govegan.[12]
Zeitschrift
Der Verein gibt viermal jährlich eine eigene Zeitschrift heraus: Veg-Info. Sie erscheint auf Deutsch (ISSN 1660-0797) und Französisch (ISSN 1660-0800) und befasst sich mit allen Themen rund um die vegetarische Lebensweise, Tierrechte und Ethik. Die älteren Hauptartikel der Hefte können im Internet nachgelesen werden.[13] Ausserdem gibt es eine App auf der alle Magazine und das ganze Infomaterial (Flyer und Broschüren) abgerufen werden können.[14]
Medienarbeit
In seinen Medienauftritten weist der Verein auf die Nachteile des Fleischkonsums hin. Er kritisiert die ungünstige Ökobilanz des Fleischessens.[15] Er hält die Aufzucht von Tieren unter für sie unerträglichen Bedingungen für ethisch nicht vertretbar.[16] Er informiert über die gesundheitlichen Risiken des Verzehrs von grossen Mengen Fleisch und über die Gefahr der Antibiotikaresistenz durch den massiven Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung.[16][17] Er wehrt sich gegen die staatliche Subventionierung der Fleischindustrie.[16][17] 2020 lanciert Swissveg die bisher grösste Werbekampagne für die Nutztiere mit Plakaten in der ganzen Schweiz.[18]
Events
Swissveg organisiert jährlich das vegane Strassenfest Veganmania[19] in der Schweiz und lanciert einen Vegi-Tag. Die Veganmania hat dazu beigetragen, dass der langjährige Austragungsort Winterthur zu einer eigentlichen Hauptstadt des Veganismus geworden ist.[20] Ausserdem ist Swissveg seit 2016 Partner der VeggieWorld, Europas grösster und ältester Publikums- und Fachmesse für den veganen Lebensstil.[21]
Einzelnachweise
- People. European Vegetarian Union, abgerufen am 12. September 2020 (englisch).
- Bundesleitung ProVeg e.V. In: ProVeg Deutschland. Abgerufen am 17. August 2021 (deutsch).
- Befreundete Organisationen des VEBU (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive)
- Meilensteine in der Geschichte von Swissveg
- Die SVV heisst jetzt Swissveg
- Meilensteine | Swissveg. Abgerufen am 18. Oktober 2021.
- Vegi-Menüs aus dem Hause Hiltl erobern die Kantinen, Der Landbote vom 22. Juli 2014
- Wie entstand das V-Label? – Die Geschichte des V-Labels. In: v-label.eu. Abgerufen am 12. September 2020.
- Das V-Label: Kennzeichen für innovative Produkte!
- Gesundheitliche Vor- und Nachteile einer vegetarischen Ernährung (PDF; 56 kB)
- Erfolge von Swissveg (Memento vom 25. September 2014 im Internet Archive)
- Veganismusseite von Swissveg
- Veg-Info
- Swissveg App | Swissveg. Abgerufen am 17. August 2021.
- Diskussion im Schweizer Radio (Sendung Forum vom 29. November 2012)
- Die Kälber werden bereits am Tag der Geburt ihrer Mutter entrissen, Interview vom 15. Februar 2013 auf der Website des Tages Anzeigers
- Diskussion im Schweizer Fernsehen (Sendung Club vom 7. Mai 2013)
- Darf ich Dich räuchern, mein Freund? Swissveg lanciert Tierschutz-Kampagne
- Swissveg: Veganmania Schweiz | Das grösste vegane Strassenfest der Schweiz! Abgerufen am 2. April 2017.
- Winterthur: Hauptstadt des Veganismus, Der Landbote vom 22. Januar 2014
- VeggieWorld Zürich - VeggieWorld. In: VeggieWorld. (veggieworld.de [abgerufen am 27. Juli 2017]).