Striesener Straße
Die Striesener Straße in Dresden ist eine Innerortsstraße im Stadtteil Johannstadt.
Striesener Straße | |
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Appartementhochhaus Striesener Straße/Ecke Georg-Nerlich-Straße, Johannstadt mit übereinandergestellten, dreieckigen Balkonen | |
Basisdaten | |
Ort | Dresden |
Ortsteil | Johannstadt |
Anschlussstraßen | Pillnitzer Straße, Borsbergstraße |
Querstraßen | Güntzstraße, Marschnerstraße, Georg-Nerlich-Straße, Hans-Grundig-Straße, Permoserstreße, Pöppelmannstraße, Stephanienstraße, Cranachstraße, Thomaestraße, Reißigerstraße, Fetscherstraße |
Plätze | Fetscherplatz |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Kraftverkehr, ÖPNV |
Straßengestaltung | Bäume |
Beschreibung
Die Striesener Straße ist die Fortsetzung der Pillnitzer Straße und geht an ihrem Ende in die Borsbergstraße über. Sie kreuzt die Güntzstraße, die Marschnerstraße, den Straßenzug Georg-Nerlich-Straße/Hans-Grundig-Straße, die Permoserstraße, die Pöppelmannstraße, die Stephanienstraße, die Cranachstraße, die Thomaestraße, die Reißigerstraße und die Fetscherstraße. An der Kreuzung mit der Fetscherstraße befindet sich der Fetscherplatz, der ursprünglich Fürstenplatz hieß. Im Straßenverlauf befand sich mit dem Striesener Platz eine weitere Platzfläche, die nach dem Zweiten Weltkrieg überbaut wurde.
Öffentlicher Nahverkehr
Zwischen 1883 und 1930 verkehrten durch die Striesener Straße mehrere Straßenbahnlinien (anfangs als Pferdebahn), die das Dresdner Stadtzentrum mit Johannstadt verbanden. Ein Teilabschnitt der Straße wird durch die über den Pirnaischen Platz nach Johannstadt/Uniklinikum führende Buslinie erschlossen. Vor der Verkreuzung von 75 und 82 kam sie als 75 aus Goppeln oder von der Leubnitzer Höhe. Die seitdem aus Löbtau Süd/Dölzschen kommende Linie wurde im Zuge der 60er Neunummerierung von der 82 zur 62 umnummeriert.[1]
Bebauung
Vor der Zerstörung bei den Luftangriffen auf Dresden stand am Striesener Platz die Villa Scheidemantel, die 1887 von Julius Gebler gebaut und bei den Luftangriffen auf Dresden 1945 zerstört worden war. Noch vorhandene denkmalgeschützte, historische Bausubstanz sind die Häuser Striesener Straße Nr. 44, 47 und 49. Die Zerstörung der Striesener Straße wurde von Wilhelm Rudolph in seiner Holzschnittserie „Zerstörtes Dresden“ auf einem 1945/46 gestochenen Blatt dargestellt.[2]
In der Nachkriegszeit wurde 1957 ein Bebauungsplan für das Aufbaugebiet in der Johannstadt erlassen. So entstanden fünfgeschossige Zeilen entlang der Striesener und viergeschossige Wohnzeilen entlang der Dinglinger Straße, die eine 350 m lange und 45 m breite Grünfläche umschließen. Diese Anlage wird im Nordwesten an der Georg-Nerlich-Straße durch ein achtgeschossiges Wohnhochhaus und im Südosten an der Stephanienstraße durch ein Ladengebäude begrenzt. Die Grünfläche zwischen den Gebäuden wurde durch die Anordnung von Reihenschuppen für Mopeds, Wäschetrockenplätze, Kleinkinderspielplätze in vier Bereiche unterteilt.[3]
Die vier- und fünfgeschossige Zeilenbebauung entstand in Großblockweise mit Putzfassaden nach Entwürfen der Architekten Wolfgang Hänsch und Johannes Rascher.[4] Mit diesen Gebäuden wurde „erstmalig für die DDR“ eine Mischbauweise angewandt.[5] Diese entstand als Fortentwicklung der bisherigen Großblockweise. Kennzeichen war ein „Zwei-Schichten-System“ (zwei Blockschichten pro Geschoss).[5]
Das Appartementhochhaus Striesener Straße/Ecke Georg-Nerlich-Straße wurde nach dem Vorbild des Hochhauses an der Borsbergstraße errichtet. Auch hier wurde das Appartementhaus in Blockbauweise ausgeführt, wobei nur das Erdgeschoss ein Skelettbau ist. Das sollte einen freien Raum im Erdgeschoss mit flexiblem Grundriss ermöglichen. Die Obergeschosse verfügten alle über Wohnungen. Die Fassade ist vertikal gegliedert, die Dachplatte ist auskragend. Kennzeichen auch hier das Übereinander der dreieckigen Balkone. Während die Fassade in Gelb und Taubenblau gehalten ist, wurden die Giebel in Rot gestaltet.[6]
Literatur
- Walter May, Werner Pampel und Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979.
- Wolfgang Hänsch (Architekt BDA), Johannes Rascher (Akad. Architekt BDA) und Herbert Terpitz (Akad. Architekt BDA): „Wohnungs-Sonderbauprogramm in Dresden-Johannstadt“, in: Deutsche Architektur 3/1957, S. 121f.
- Wolfgang Hänsch (Architekt BDA), Johannes Röber (Architekt), Herbert Löschau (Architekt), Heinz Wagner (Gartenarchitekt BDA): „Neue Wohnhäuser in Dresden-Johannstadt“, in: Deutsche Architektur 3/1959, S. 262–264.
- Heinz Wagner (Gartenarchitekt BDA): „Grünflächen und Außenanlagen für Wohnbauten in Dresden-Johannstadt“, in: Deutsche Architektur 3/1959, S. 127.
- Beate Lüsch: Wohnkomplex Borsbergstraße. In: Heidrun Laudel, Ronald Franke (Hrsg.): Bauen in Dresden im 19. und 20. Jahrhundert. Ronald Franke-Eigenverlag, Dresden 1991.
Einzelnachweise
- Die neuen Buslinien im Überblick (Memento vom 27. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), Dresdner Verkehrsbetriebe
- BeyArs.com: Wilhelm Rudolph „Striesener Straße“. 1945/ 1946.
- vgl. Wagner, S. 127
- May et al., Nr. 93 (Wohnbebauung Johannstadt)
- Hänsch et al., S. 122
- Lüsch, S. 131–137