Villa Scheidemantel
Die Villa Scheidemantel war ein großbürgerliches Wohnhaus in Dresden-Johannstadt, Striesener Platz 8, das 1887 erbaut und 1945 zerstört wurde.
Geschichte
Die Villa auf dem Eckgrundstück an der Einmündung der Wintergartenstraße in den Striesener Platz wurde 1887 erbaut. Ihr Architekt Julius Gebler verkaufte den auf eigene Rechnung errichteten Bau 1891 für 90.000 Mark an den Kammersänger Karl Scheidemantel, dessen Namen die Villa von da an trug. Der historistische Bau wurde 1945 bei den Luftangriffen auf Dresden zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Striesener Platz überbaut und der Straßenzug in die Striesener Straße integriert.
Beschreibung
Der Architekt Julius Gebler galt als Spezialist für Bauten im Stil der „deutschen Renaissance“, die im Rahmen der Neorenaissance gerne als Vorbild für bürgerliche Bauten herangezogen wurde.[1]
Die Villa war ein zweigeschossiger Putzbau. Ihre hohen Dreiecksgiebel bildeten zusammen mit Erkern, Treppenturm (mit schrägen Fenstern) und geschweifter Kuppel ein „reiche[s], malerische[s]“ Ensemble.[2] Vorbilder für die Dreiecksgiebel des Hauses sind am Kanzleihaus, am Haus Schloßstraße 34, am Haus Altmarkt 16 und im Großen Schlosshof der Dresdner Residenz zu erkennen. Die Vorgärten an den beiden Straßenseiten waren jeweils 4,50 Meter breit.
Quellen
Literatur
- Volker Helas: Architektur in Dresden 1800–1900. Verlag der Kunst Dresden GmbH, Dresden 1991, ISBN 3-364-00261-4.
- Paul Schumann: Führer durch die Architektur Dresdens. Dresden 1900.
- Das Wohnhaus Scheidemantel in Dresden. In: Zeitschrift für Bauwesen. Band 45, 1895, Sp. 525–528 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche-USA).
Einzelnachweise
- Schumann, S. 79 (Villa Scheidemantel) siehe bei Helas, S. 195 (Gebler, Julius)
- Helas, S. 165 (Striesener Platz [Villa Scheidemantel]. 1887 von Gebler)