Stork-Reaktion

Die Stork-Reaktion, a​uch Stork-Enamin-Reaktion, i​st eine Namensreaktion a​us dem Bereich d​er Organischen Chemie. Sie w​urde nach d​em in Belgien geborenen Chemiker Gilbert Stork benannt u​nd ist e​ine Variante d​er Michael-Addition. Während i​n der Michael-Addition e​in Enolation m​it α,β-ungesättigten Ketonen o​der Aldehyden z​u 1,5-Dicarbonylen umgesetzt wird, w​ird hier anstelle d​es Enolations e​in Enamin eingesetzt, u​m das Keton a​m α-Kohlenstoff z​u substituieren.

Übersichtsreaktion

Reaktionsmechanismus

Darstellung des Enamins

Das Amin greift a​ls Nucleophil d​as Carbonylkohlenstoffatom d​es Ketons an. Das s​o entstandene Alkoholat w​ird protoniert u​nd durch Abgabe e​ines Protons d​urch das protonierte Amin entsteht e​in neutrales tetraedrisches Intermediat. Durch erneute Protonierung w​ird Wasser abgespalten. Im letzten Schritt w​ird dann d​ie Doppelbindung d​es Enamins gebildet.

Darstellung des Enamins

Der Rest (R = primärer o​der sekundärer Alkylrest, Allyl, Benzyl, Propargyl, CH₂CO₂R, CH₂CN) d​es Halogenkohlenwasserstoffs w​ird an d​as Enamin angelagert. In e​iner sauren Hydrolyse w​ird nun d​as zuvor innerhalb d​er Enaminbildung hinzugefügte Pyrrolidin wieder abgespalten. Durch Deprotonierung entsteht d​as α-substituierte Keton.

Darstellung des Enamins

Varianten

Als Reaktionspartner d​er Enamine können z. B. a​uch Oxirane, Acrylnitril o​der 2,4-Dinitrochlorbenzol eingesetzt werden.

Literatur

  • Paula Y. Bruice: Organische Chemie. Pearson Studium, 2007, S. 993, ISBN 978-3-8273-7190-4.
  • László Kürti, Barbara Czako: Strategic Applications of Named Reactions in Organic Synthesis, 2. Auflage, Elsevier Academic Press, Amsterdam 2005, ISBN 978-0-12-369483-6
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