Steppen-Veilchen
Das Steppen-Veilchen (Viola ambigua) ist eine Veilchenart, welche in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie in Asien im Kaukasus auftritt.
Steppen-Veilchen | ||||||||||||
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Steppen-Veilchen (Viola ambigua) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Viola ambigua | ||||||||||||
Waldst. & Kit. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Das Steppen-Veilchen wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 10, manchmal bis zu 20 Zentimeter. Die Pflanze besitzt keine Ausläufer, oft treten aber 0,5 bis 1 Zentimeter lange unterirdische Seitensprosse auf. Der Stängel ist unbeblättert. Die Spreiten der Laubblätter sind ungeteilt, im Sommer am Grund abgestutzt oder abrupt zum Blattstiel hin verschmälert und mindestens eineinhalbmal so lang wie breit. Die rundum behaarten Stiele der Laubblätter sind oberwärts geflügelt und meist dicht mit 0,1 bis 0,2 Millimeter langen Haaren besetzt. Die Nebenblätter sind spitz dreieckig und mit drüsigen Fransen versehen.[1]
Generative Merkmale
Die duftenden Blüten des Steppen-Veilchens entspringen den Achseln von Grundblättern. Die Krone ist kräftig violettpurpurn und das untere Kronblatt mit violetten Adern versehen. Es sind 5 stumpfe Kelchblätter mit am Grund je einem krautigen Angängsel sowie 5 Kronblätter vorhanden. Das unterste Kronblatt trägt einen Sporn und die beiden unteren Staubblätter weisen ein nektarabsonderndes Anhängsel aus, welches in den Sporn hineinragt. Die Antheren besitzen an der Spitze ein gelbes Anhängsel. Es ist ein Griffel vorhanden und die Narbe ist hakig umgebogen. Die Früchte sitzen auf niederliegenden Fruchtstielen und sind behaarte, kugelige, stumpfe vielsamige Kapseln mit drei Klappen. Sie springen nicht auf, sondern öffnen sich langsam am Boden.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[2]
Ökologie
Die Blühzeit dieses Hemikryptophyten reicht in Mitteleuropa von April bis Mai.[1]
Vorkommen und Gefährdung
Das Verbreitungsgebiet des Steppen-Veilchens liegt in Mitteleuropa, Südosteuropa, Osteuropa und dem Kaukasus. Im deutschsprachigen Raum tritt es in Österreich auf. Vorkommen in Deutschland gelten als ungesichert.[3]
In Österreich sind seltene Vorkommen nur aus dem pannonischen Gebiet der Bundesländer Wien (z. B. von den Alten Schanzen in Stammersdorf[4]), Niederösterreich und dem Burgenland bekannt. Die Art bevorzugt Trockenrasen auf sandigem oder schottrigem Boden[4], Felssteppen und Sanddünen in der collinen Höhenstufe. Es gilt pflanzensoziologisch als Art der Ordnung Festucetalia valesiacae.[2] In Österreich gilt das Steppen-Veilchen als stark gefährdet.[1]
Einzelnachweise
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 435.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 677.
- Viola ambigua im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- Wolfgang Adler, Alexander Ch. Mrkvicka (Hrsg.): Die Flora Wiens - gestern und heute. Die wildwachsenden Farn- und Blütenpflanzen in der Stadt Wien von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Jahrtausendwende, Wien 2003, S. 350, ISBN 978-3900275969
Literatur
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 435.
Weblinks
- Viola ambigua Waldst. & Kit., Steppen-Veilchen. FloraWeb.de
- Steppen-Veilchen. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Eintrag bei "Botanik im Bild"