Stefan Hunstein

Stefan Hunstein (* 27. Juli 1957 in Kassel) ist ein deutscher Schauspieler und Fotokünstler.

Leben

Stefan Hunstein studierte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. In den 1980er Jahren war er in Freiburg im Breisgau und am Schauspielhaus Bochum engagiert, wo er sich vor allem in Inszenierungen von Andrea Breth einen Namen machte. Nach dem Weggang von Andrea Breth kam er nach kurzem Engagement am Bayerischen Staatsschauspiel als Ensemblemitglied an die Münchner Kammerspiele unter Dieter Dorn, mit dem er nach elf Jahren 2001 erneut ans Staatsschauspiel wechselte. Mit Dorns Inszenierung von Botho Strauß Schlußchor an den Münchner Kammerspielen sicherte er sich erstmals 1991 eine Teilnahme beim Berliner Theatertreffen und nochmals 2004 mit seiner Rolle als Arzt in Tschechows Onkel Wanja für das Bayerische Staatsschauspiel an der Seite von Sunnyi Melles. Außerdem spielte er u. a. die Hauptrolle in Brand von Henrik Ibsen in der Inszenierung von Thomas Langhoff und in Dieter Dorns Inszenierungen Maß für Maß (mit Sunnyi Melles, Jörg Hube, Rainer Bock u. a.) und Der Gott des Gemetzels (mit Sunnyi Melles, Sibylle Canonica und Michael von Au). 2010 wechselte er wieder zu den Münchner Kammerspielen. Hier spielt er u. a. in Inszenierungen von Johan Simons (Winterreise, Die Perser), Gier (Theatertreffen 2011).

Zudem hat Hunstein sich einen Namen als Fernseh- und Kinoschauspieler und Rezitator gemacht, u. a. mit Texten von Thomas Bernhard. In der Reihe Die Sprache bringt es an den Tag setzt er sich regelmäßig in mehreren Abenden mit dem Nationalsozialismus auseinander. Seine erste Theaterregie bearbeitete den Sorokin-Text Ein Monat in Dachau. Im Theater im Haus der Kunst, einer Spielstätte des Bayerischen Staatsschauspiels, inszenierte und spielte er Samuel Becketts „Gesellschaft“.

Seit seiner Jugend beschäftigt sich Hunstein mit Fotografie, ist Träger des Deutschen Photopreises (1991) und gestaltete als Fotokünstler zahlreiche Einzelausstellungen in mehreren Ländern Europas.

Seit 2003 ist Stefan Hunstein Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Er lebte ab 2000 mit der Schauspielerin Sophie von Kessel und zwei gemeinsamen Kindern, einer Tochter und einem Sohn. 2010 trennte sich das Paar.

Stefan Hunstein ist verheiratet mit Tina Hunstein-Glasl (geb. Stefan) und lebt in München.

Filmografie

Theater

Engagements

  • 1982–1990: Theater der Stadt Essen, Freiburg, Schauspielhaus Bochum, Salzburger Festspiele, Deutsches Theater Berlin
  • 1990–2001: Münchner Kammerspiele
  • 2001–2010: Bayerisches Staatsschauspiel München
  • seit 2010: Münchner Kammerspiele

Gespielte Rollen

Salzburger Festspiele:

Münchner Kammerspiele (1990–2001) u. a.:

Bayerisches Staatsschauspiel (2001–2010) u. a.:

  • Doktor Östermark in Der Vater
  • Dr. Bazelon, Manville in Der Tag Raum
  • Herr Britta in Supermarket
  • Der Empfangschef, Greis, Schwager Oswald, Er in Der Narr und seine Frau heute abend in Pancomedia
  • Richard in Auf dem Land
  • Wurm in Kabale und Liebe
  • Michael Lwowitsch Astrow in Onkel Wanja
  • V.S. in Ein Monat in Dachau
  • Angelo in Maß für Maß
  • Lucky in Warten auf Godot
  • Frank in Die Frau von früher
  • Brand in Brand
  • Aigeus in Medeia
  • Mann, Mr. Brain in Natürliche Auslese
  • Alfred Allmers in Klein Eyolf
  • Ein Körper, eine Stimme in Gesellschaft
  • Alain Reille in Der Gott des Gemetzels
  • Ludwig in Ritter, Dene, Voss

Münchner Kammerspiele ab 2010 u. a.:

Lesungen

Die Sprache bringt es an den Tag:

  • "Der Chef sprach sich beim Tee in ungefähr folgenden Gedankengängen aus..." – Aus Hitlers Tischgesprächen;
  • Liebesbriefe an Adolf Hitler;
  • Das Jahr 1934 besteht aus 137 Nummern – Gesetze und Erlasse aus dem Reichsgesetzblatt;
  • Meine Psyche. Werden, Leben und Erleben – Aus den Aufzeichnungen von Rudolf Höß, Kommandant in Auschwitz;
  • Bitte die Herren zum Gas von Tadeusz Borowski

Regiearbeiten

  • Ein Monat in Dachau, Bayerisches Staatsschauspiel
  • Gesellschaft, Bayerisches Staatsschauspiel

Ausstellungen

Preise

Einzelnachweise

  1. Sven Westernströer: Neue Regeln bestimmen Verleihung des Bochumer Theaterpreises. In: Westfalenpost. 9. November 2019, abgerufen am 10. November 2019.
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