Steebschacht
Der Steebschacht ist eine Schachthöhle bei Wennenden (Seißen, Blaubeuren) auf der Schwäbischen Alb. Aufgrund der Lage in Hauptkluftrichtung nur etwa 1 km entfernt vom momentanen Ende des Blauhöhlensystems ist eine Zugehörigkeit dazu wahrscheinlich. Marker aus Färbeversuchen konnten im Blautopf nachgewiesen werden.
Steebschacht | ||
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Der Eingang des Steebschachtes | ||
Lage: | Schwäbische Alb. | |
Höhe: | 703 m ü. NN | |
Geographische Lage: | 48° 26′ 14,9″ N, 9° 44′ 42,6″ O | |
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Katasternummer: | 7524/120 | |
Typ: | lufterfüllte Schachthöhle mit Wasserhöhlen-Teil | |
Entdeckung: | 1680 | |
Gesamtlänge: | 898 m[1] | |
Niveaudifferenz: | 161 m[1] | |
Besonderheiten: | Vermutlich Teil des Blauhöhlensystems | |
Website: | www.hoehlenverein-blaubeuren.de |
Stand September 2021 ist der Steebschacht mit −161 m die tiefste Höhle der Schwäbischen Alb.
Forschungsgeschichte
Der Steebschacht wurde erstmals als große Doline vom Laichinger Pfarrer Johannes Mayer als dreifacher Erdeinbruch „fünfhundert Schritt vom Hof Wennenden in Richtung Blaubeuren“ im Jahre 1680 erwähnt. 1964 war im Zuge der Planung für eine Kläranlage eine Einbeziehung der Doline als Regenwasserüberlauf geplant. Das Vorhaben wurde aber aufgrund der geänderten Gesetzeslage nicht realisiert.
Stattdessen wurde die Doline ausgebaggert und in 16 m Tiefe ein Betonfundament eingebracht, auf welches Betonringe bis zur Oberfläche aufgesetzt wurden. Die Doline wurde ebenerdig aufgefüllt. 2009 wurde vom Höhlenverein Blaubeuren eine Grabungsgenehmigung erwirkt und der Jahrzehnte lang verschlossene Schacht geöffnet.[2]
Nach langwierigen Sanierungsarbeiten des Schachtfundaments und von unstabilen Felsen im oberen Höhlenteil konnte die Erforschung im Jahre 2012 starten. Da die vorgefundene Tiefe von etwa 40 m noch viel Luft bis zum Karstwasser-Niveau ließ, wurde am tiefsten Punkt mit einer Grabung begonnen.[3]
Die Grabungsaktivitäten wurden im Laufe der Zeit intensiviert, 2016 wurde mit dem Bau einer Seilbahn begonnen, um das Grabungsmaterial effizienter zum Ablagerungspunkt schaffen zu können. Nebenbei bekam die Höhle auch noch einen 3×32 A Drehstromanschluss.[4]
Im April 2018 erfolgte in etwa 65 m Tiefe der Durchbruch in ein labyrinthartiges Höhlensystem mit 151 m Tiefe.[5]
Um die Verhältnisse in der Höhle kontinuierlich zu dokumentieren, wurde 2019 mittels Cave-Link eine drahtlose Telemetrieanlage eingebaut, welche Lufttemperatur und Druck, sowie an zwei Stellen Wasserstand und Wassertemperatur ins Internet überträgt.[6]
Durch weitere Grabungen im Wassergang, der tiefsten Stelle der Höhle, wurde eine Gesamtlänge von 685 m bei einer Tiefe von 156 m (Stand: 20. Dezember 2020) erreicht.[1]
Am 8. Mai 2021 wurde im Steebschacht ein Durchbruch erzielt. Nach monatelanger Grabung wurde ein großräumiger Gang mit Flusslauf erreicht.[7]
Die Gesamtlänge beträgt jetzt 898 m, die Tiefe 161 m (Stand: 6. September 2021).
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Weblinks
Einzelnachweise
- Steebschacht Plan. Höhlenverein Blaubeuren e.V., 6. September 2021, abgerufen am 6. September 2021.
- Höhlenverein-Blaubeuren e.V. - Steebschacht bis 2010. Abgerufen am 22. Februar 2019.
- Höhlenverein-Blaubeuren e.V. - Steebschacht 2011-2015. Abgerufen am 22. Februar 2019.
- Höhlenverein-Blaubeuren e.V. - Steebschacht 2016-2017. Abgerufen am 22. Februar 2019.
- Höhlenverein-Blaubeuren e.V. - Steebschacht 2018-2019. Abgerufen am 22. Februar 2019.
- Steebschacht Telemetrie. Höhlenverein Blaubeuren e.V., 15. Oktober 2019, abgerufen am 21. Oktober 2019.
- Durchbruch im Steebschacht. Höhlenverein Blaubeuren e.V., 8. Mai 2021, abgerufen am 10. Mai 2021.