Staustufe Schweinfurt
Die Staustufe Schweinfurt ist eine Staustufe des Mains bei Stromkilometer 332 im Stadtgebiet der kreisfreien Stadt Schweinfurt in Unterfranken. Sie besteht aus einem Wehr, dem Laufwasserkraftwerk Schweinfurt und der Schleuse Schweinfurt.
Geschichte
Vor Errichtung der heutigen Staustufe Schweinfurt befand sich 600 m flussaufwärts das älteste Walzenwehr der Welt von 1903. Reste des Antriebsmechanismus mit der Aufzugseinrichtung sind als Denkmal an der Gutermann-Promenade unweit flussauf der heutigen Staustufe aufgestellt. Der in einem Nebenarm zwischen Main und Saumain errichtete Prototyp des Walzenwehres ist von 1902 und noch im Betrieb.
Aufbau
Oberhalb der Staustufe Schweinfurt zweigt der Saumain vom Main ab und mündet nach etwa eineinhalb Kilometern wieder in den Main. Kraftwerk und Wehr liegen im Bett des Mains. Linksseitig zwischen Main und Saumain liegt der Schleusenkanal mit der Schleuse Schweinfurt, deren Unterwasser sich nach etwa 400 Metern wieder mit dem Unterwasser des Mains und des Saumains verbindet.
Der Stauraum der Staustufe Schweinfurt erstreckt sich über 13,226 Kilometer Länge bis zur Staustufe Ottendorf.
Wehr
Die Wehranlage bilden zwei Wehrfelder mit einer lichten Weite von je etwa 30 Metern[1] zwischen rechtem Ufer und dem Maschinenhaus des Kraftwerks am linken Mainufer. Stauziel für Normalstau ist 207,67 m ü. NHN.
Ein nicht öffentlich begehbarer Wehrsteg überquert das Wehr und läuft weiter am Maschinenhaus entlang zur Schleuseninsel.
Kraftwerk
Das Laufwasserkraftwerk Schweinfurt ist ausgelegt auf eine Ausbauwassermenge von 125 m3/s und eine Nennleistung von 3,8 MW und hat mit seinen zwei Kaplanturbinen ein jährliches Regelarbeitsvermögen von durchschnittlich 19,6 Millionen Kilowattstunden. Die mittlere Fallhöhe beträgt 4,67 m. Das Maschinenhaus liegt linksseitig im Main.
Schleuse Schweinfurt
Die Schleuse Schweinfurt ist eine Einzelschleuse bei Stromkilometer 332,04 mit einer nutzbaren Länge von 300,60 m und einer Nutzbreite von 12 m. Das Niveau des Oberwassers liegt bei 207,67 m ü. NHN, das des Unterwassers bei 203. Die Bedienung erfolgt ferngesteuert aus der Leitzentrale in Volkach.[2]
Einzelnachweise
- abgemessen auf der Parzellarkarte im BayernAtlas
- Streckenatlas Main Teil II. Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, 2020, S. 5, abgerufen am 14. Dezember 2020.