Stanisław Kamocki

Stanisław Kamocki (* 1875 i​n Warschau; † 1944 i​n Zakopane) w​ar ein polnischer Maler, Grafiker u​nd Hochschullehrer. Er gehörte d​er Młoda-Polska-Bewegung an.

Leben

Von 1891 bis 1900 studierte Kamocki unter Leon Wyczółkowski, Jacek Malczewski und Jan Stanisławski an der Kunstakademie Krakau und im Anschluss mittels zweier Stipendien 1901/1902 sowie 1904/1905 in Paris. Seit 1908 unterrichtete er an der Krakauer Kunstschule für Frauen „Maria Niedzielska“. Im Jahre 1911 und noch einmal 1924 besuchte er Italien. Während des Ersten Weltkriegs diente er drei Jahre in der 1. Brigade der Polnischen Legionen. Später lebte Kamocki in Krakau und Zakopane, wo er ein eigenes Studio unterhielt. 1919 wurde er Leiter des Lehrstuhls für Landschaftsmalerei an der Krakauer Akademie, wo er 1937 zum Professor berufen wurde. Schüler von ihm waren hier Antoni Teslar und Stanisław Borysowski. Während des Krieges lehrte er an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk (polnisch: Państwowa Szkoła Rzemiosła Artystycznego). Ab 1942 unterrichtete er dann Malerei an der Staatlichen Volkskunstschule (polnisch: Państwowa Szkoła Góralskiej Sztuki Ludowej) in Zakopane. Er war seit 1906 Mitglied der Towarzystwo Artystów Polskich „Sztuka“, von 1911 bis 1918 bei der Wiener Secession, bei der Warschauer Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych und der Gesellschaft Towarzystwa Sztuka Podhalańska.
Sein Grab befindet sich auf dem alten Friedhof (Cmentarz Zasłużonych na Pęksowym Brzyzku) in Zakopane.

Familie

1912 heiratete e​r Zofia geb. Zathey, d​ie Tochter e​ines Lehrers u​nd Schriftstellers. Die Schwester seiner Frau, Jadwiga, w​ar mit d​em Maler Jan Wladyslaw Pochwalski[1], e​inem Sohn v​on Józef Kasper Pochwalski[2] verheiratet. Deren Kinder w​aren die Maler Kasper Pochwalski[3] u​nd Stanisław Pochwalski[4]. Ein Bruder v​on Jan Wladyslaw Pochwalski w​ar Kasimir Pochwalski.

Werk

Kamocki gehörte n​eben Stefan Filipkiewicz[5] u​nd Ludwik Misky[6] z​u den wichtigsten Vertretern d​er symbolischen Landschaftsmalerei, d​ie ihr Lehrer Stanisławski vertreten hatte. Wie Stanisławski verwendete a​uch Kamocki d​icke Ölfarbe. In Freilichtmalerei entstanden Ansichten a​us Wolhynien, Podolien, Zips, Orava, Gebieten u​m Krakau, Zakopane u​nd der Tatra. Manchmal m​alte er a​uch Stillleben. Ursprünglich s​chuf er größere Gemälde a​uf Leinwand; i​n den 1920er Jahren m​alte er f​ast ausschließlich a​uf Karton.

Kamocki stellte m​it der TZSP s​eit 1899 i​n Gruppenausstellungen u​nd im Jahr 1917 a​uf einer Einzelausstellung aus. Die Gesellschaft d​er Freunde d​er Schönen Künste i​n Krakau richtete j​e eine Einzelausstellung i​n den Jahren 1920 u​nd 1935 aus. Seine Werke wurden a​uch international – i​n Wien, Budapest, Venedig, Berlin, Prag, Moskau, Brüssel u​nd New York – gezeigt. Bilder v​on ihm befinden s​ich in d​en Nationalmuseen i​n Krakau u​nd Warschau, s​owie in Regionalmuseen i​n Sandomierz (Muzeum Okęgowe), Kattowitz (Muzeum Śląskie) u​nd Bytom (Muzeum Górnośląske).

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Władysław Pochwalski (1860–1924) war ein polnischer Maler und Denkmalschützer
  2. Józef Kasper Pochwalski (1816–1875) war ein polnischer Maler und Restaurator
  3. Kasper Pochwalski (1899–1971) war ein polnischer Maler und Restaurator
  4. Stanisław Pochwalski (1896–1959) war ein polnischer Maler und Restaurator
  5. Stefan Filipkiewicz (1879–1944) war ein polnischer Landschaftsmaler und Grafiker
  6. Ludwik Misky (1884–1938) war ein polnischer Maler
  • Ausführliche Biografie von Irena Kossowska bei Culture.pl (in Polnisch)
  • Bilder in der Pinakoteka.Zascianek.pl von Witold Raczunas
  • Webseite zum Künstler vom Schlesischen Auktionshaus (Śląski Dom Aukcyjny), in Polnisch
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