Standschütze Hellriegel M1915
Das Standschütze Hellriegel M1915 oder Maschinengewehr des Standschützen Hellriegel war eine Versuchswaffe der österreichisch-ungarischen Monarchie während des Ersten Weltkriegs. Als einzige Quellen zu dieser Waffe sind einige Fotos (mit Oktober 1915 datiert) verfügbar, die aus einem österreichischen Bildarchiv erhalten geblieben sind. Deshalb können die meisten Informationen zu Geschichte und Konstruktion der Waffe nur vermutet werden. Daraus kann man schließen, dass die Waffe nicht sehr funktionssicher war, weil sie sonst weiter entwickelt worden wäre und mehr darüber bekannt wäre. Die Bezeichnung der Waffe bezieht sich vermutlich auf einen Soldaten der k.k. Standschützen, der diese entwickelt haben könnte.
Hellriegel M1915 | |
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Allgemeine Information | |
Entwicklungsjahr: | 1915 |
Waffenkategorie: | Maschinenpistole (Vermutung) |
Technische Daten | |
Kaliber: | 9 mm Steyr (Vermutung) |
Mögliche Magazinfüllungen: | vermutlich 20 (Stangenmagazin) / 160 (Trommelmagazin) Patronen |
Munitionszufuhr: | Stangenmagazin / Trommelmagazin |
Verschluss: | unverriegelter Masseverschluss (Vermutung) |
Ladeprinzip: | Rückstoßlader (Vermutung) |
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Das Hellriegel M1915 war vermutlich ein früher Versuch eine Maschinenpistole zu entwickeln. Aufgrund der Fotos ist zu erkennen, dass die Waffe mit Pistolenmunition geladen wird. Wahrscheinlich war die Waffe für die Patrone 9 mm Steyr eingerichtet, weil das die Standard-Pistolenmunition der österreichisch-ungarischen Monarchie während des Ersten Weltkriegs war. Vielleicht wurde aber auch eine andere oder sogar eine neu entwickelte Patrone verwendet. Mit ziemlicher Sicherheit war die Waffe für Dauerfeuer eingerichtet, was die große Magazinkapazität der verwendeten Trommelmagazine erklären würde. Das Hellriegel M1915 war wassergekühlt. Ähnlich wie die schweren Maschinengewehre aus diesem Zeitraum (z. B.: MG 08, Maschinengewehr Schwarzlose, PM 1910, Vickers-Maschinengewehr, Mg 11, Browning M1917) war die Waffe dafür mit einem Kühlmantel um den Lauf ausgestattet, der mit Kühlwasser befüllt wurde. Mit großer Wahrscheinlichkeit war die Maschinenpistole mit einem unverriegeltem Masseverschluss ausgestattet. Die Waffe konnte mit Trommelmagazinen oder Stangenmagazinen geladen werden. Die Kapazität der Magazine betrug vermutlich etwa 160 bzw. 20 Patronen. Das Trommelmagazin konnte dem Anschein nach in dieser Entwicklungsphase nicht an der Waffe befestigt werden. Das Konzept des Hellriegel M1915 entspricht dem des deutschen MG 08/15. Dieses Konzept sollte ermöglichen, eine von einer einzelnen Person tragbare, automatische Waffe zu entwickeln. In einem der Fotos ist ein Assistent des Schützen zu sehen, der zusätzliche Trommelmagazine in einer Art von Rucksack auf dem Rücken trägt, was während des Ersten Weltkriegs bei Munitionsträgern zum Transport zusätzlicher Magazine für automatische Waffen üblich war.
Moderne Rezeption
Das Hellriegel M1915 wurde vor allem durch die Verwendung im Ego-Shooter-Spiel Battlefield 1 bekannt.
Literatur
- Josef Mötz, Joschi Schuy: Die Weiterentwicklung der Selbstladepistole I – Selbstladepistolen in Österreich-Ungarn bzw. Österreich 1914 bis heute. In: Österreichische Pistolen. Band 2. Selbstverlage der Verfasser, Laxenburg/Braunau 2013, ISBN 978-3-9502342-2-0, 3.4.8.2. Ein weiteres mysteriöses Projekt, S. 114 (688 S.).
Weblinks
- Maschinengewehr des Standschützen Hellriegel (Video über Hellriegel M1915, zuletzt aufgerufen am 22. Mai 2018)
- Hellriegel 1915 (Video über Hellriegel M1915, zuletzt aufgerufen am 22. Mai 2018)