Stafflangen
Stafflangen ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Biberach an der Riß im Landkreis Biberach in Oberschwaben.
Stafflangen Stadt Biberach an der Riß | |
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Höhe: | 583 m |
Fläche: | 17,52 km² |
Einwohner: | 1325 (31. Dez. 2019)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 76 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 88400 |
Vorwahl: | 07357 |
Beschreibung
Zu Stafflangen gehören die Weiler Eggelsbach, Eichen, Hofen und Streitberg, die Höfe Aichmühle, Maierhof und Mösmühle. Der Ort befindet sich am Rand des Stafflanger Riedes, acht Kilometer westlich von Biberach, in einem ehemaligen Gletscherzungenbecken an der Landstraße 280. Innerhalb von Stafflangen wird die Siedlung auf der Westseite der Mühlbachaue als „Kleinstafflangen“[2] bezeichnet. Reste eines römischen Gutshofes wurden im Jahre 1949 entdeckt. Eine Pfarrei Stafflangen fand im Jahre 1275 ihre erstmalige Erwähnung. Der merowingische Kirchenpatron Remigius von Reims könnte auf eine ältere Datierung der Pfarrei verweisen. Die Grundherrschaft über den Ort lagen wechselweise in der Hand des freiweltlichen Damenstifts Buchau, Reichsabtei Schussenried, Kloster Beuron und wechselnden weltlichen Ortsherrschaften. Im späten Mittelalter übte die Hoch- und Blutgerichtsbarkeit die Oberen Landvogtei Schwaben aus. 1397 wurde der Kirchenort Stafflangen in das Kloster Schussenried inkorporiert.
1709 amtierte in Stafflangen ein Schultheiß. In den Jahren 1758–60 errichtete die Reichsabtei Schussenried für die Äbte ein dreiflügeliges Pfarrschloss. Nach der Einverleibung des Ortes in das Königreich Württemberg übte die Schultheißerei Stafflangen die Staatshoheit aus. Am 1. Januar 1972 wurde Stafflangen nach Biberach eingemeindet.[3] War der Ort im 18. Jahrhundert noch durch eine umfangreiche Teichwirtschaft geprägt, wurden im Jahre 2013 fünfhundert Auspendler gezählt, die zur Arbeit ins nahe Biberach fahren. Ein größeres Neubaugebiet mit ungefähr 80 Häusern entstand 1967. Es verbindet Kleinstafflangen mit Stafflangen.
Bauwerke
- Pfarrkirche St. Remigius von Jakob Emele in Stafflangen, 1759–70
- Kapelle St. Fabian und St. Sebastian in Eichen, 1576
- Pfarrhaus Stafflangen, 1759–70, ehemalige Sommerresidenz der Äbte von Schussenried
- Remise des Pfarrhauses in Stafflangen
- Ehemalige Zehntscheuer
- Burg Streitberg
- Abgegangene Kapelle Zur schmalen Wies in Stafflangen, 1481[4]
- Aymühle am Ayweiher, Station der Mühlenstraße Oberschwaben[5]
Wappen
Das Wappen wurde im Jahre 1959 verliehen. Es zeigt in Rot einen verbreiterten silbernen Schrägbalken, darin einen schräg aufwärts schreitenden, golden gekrönten schwarzen Biber. Der Biber erinnert an die Familie Gräter aus Biberach, die zeitweise die Ortsherrschaft innehatte.
Literatur
- Der Landkreis Biberach, bearb. von der Abt. Landesbeschreibung des Staatsarchivs Sigmaringen. Hrsg. von der Landesarchivdir. Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Biberach; Band: 2: B. Gemeindebeschreibungen Ertingen bis Warthausen. Thorbecke, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-6186-2, S. 640 ff.
Weblinks
Einzelnachweise
- Stafflangen-Markt Biberach. In: biberach.de. Abgerufen am 5. Februar 2021.
- Der Landkreis Biberach, S. 641
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 525.
- Der Landkreis Biberach, S. 732
- Ayweiher und Aymühle an der Mühlenstraße Oberschwaben