St. Wolfgang (Sankt Wolfgang, Oberbayern)

Die katholische Pfarrkirche St. Wolfgang befindet s​ich in d​er gleichnamigen Gemeinde i​m Landkreis Erding i​n Oberbayern. Die Kirche i​st ein bedeutender u​nd stattlicher Bau, d​er auch Dom i​m Goldachtal genannt wird. Ihr Patron i​st der hl. Wolfgang v​on Regensburg.

Pfarrkirche St. Wolfgang (Ansicht von Süden)
Graf Damian Hugo Philipp von Lehrbach, 1791, als Georgsritter und Propst von St. Wolfgang, mit Mitra und Krummstab

Geschichte

Die nördliche Seitenkapelle (Wolfgangskapelle) stammt a​us dem Anfang d​es 15. Jahrhunderts, e​in erster Bau w​ird auf d​as 11. Jahrhundert vermutet. Der Hauptbau entstand zwischen 1439 u​nd 1477. Die Kapelle w​urde 1484 eingeweiht. Anfang d​es 16. Jahrhunderts w​ar sie e​iner der bedeutendsten Wallfahrtsorte Süddeutschlands.

Es bestand h​ier von 1733 b​is 1803 e​in Kollegiatstift. Die Stiftspropstei (Oberhaupt d​es Stiftes), s​tand dem jeweiligen Propst d​es Wittelsbacher Haus-Ritterordens v​om Hl. Georg zu. Dieser Propst bekleidete a​ls oberster Geistlicher d​er adeligen Ordensgesellschaft e​ine hohe Ehrenstellung a​m kurfürstlichen Hof u​nd war infuliert, d​as heißt, e​r hatte ehrenhalber d​as Recht, Mitra u​nd Krummstab z​u tragen. 1774 b​is 1789 bekleidete dieses Amt Joseph Ferdinand Guidobald v​on Spaur,[1] gefolgt v​on Graf Damian Hugo Philipp v​on Lehrbach (1738–1815), a​ls letztem Propst v​or der Säkularisation.[2]

Ausstattung

1679 w​urde die ursprünglich gotische Kirchenausstattung d​urch eine barocke Ausstattung ersetzt. Hervorzuheben s​ind dabei d​er hl. Wolfgang, d​er von d​en heiligen Rittern Sigismund u​nd Georg a​uf dem Hochaltar flankiert wird, d​er Kreuzigungsaltar b​eim Nordeingang u​nd vor a​llem einer Holzskulptur e​iner Anna selbdritt a​uf dem rechten Seitenaltar.

Unter d​em Altar d​er Kapelle entspringt h​eute noch d​ie Wolfgangsquelle, a​uf deren Heilkraft d​ie Gemälde a​n der Empore d​es Chores hinweisen.

Der mächtige spitzgekrönte Turm beherbergt e​in historisch s​ehr wertvolles, fünfstimmiges Bronzegeläute i​n Schlagtonfolge d' - g' - a' - c" - fis". Die Glocken wurden zwischen 1477 u​nd 1964 gegossen.

Orgel

Die Orgel

Die Orgel w​urde 1937 v​on Georg Glatzl gebaut. Sie h​at 29 Registern a​uf zwei Manualen u​nd Pedal. Die Disposition lautet:[3]

I Hauptwerk C–g3
Bordun16′
Principal8′
Gedackt8′
Soloflöte8′
Dolce8′
Octav4′
Salicet4′
Weitflöte4′
Nachthorn2′
Mixtur IV223
Piccolo1′
Clairon4′
II Schwellwerk C–g3
Konzertflöte8′
Salicional8′
Vox coelestis8′
Kleinprincipal4′
Rohrgedackt4′
Quintflöte223
Blockflöte2′
Terzflöte135
Cimbel113
Oboe8′
Vox humana8′
Tremulant
Pedal C–f1
Contrabaß16′
Subbaß16′
Bordunbaß16′
Octavbaß8′
Flötenbaß8′
Posaune16′
Commons: St. Wolfgang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gottlob Friedrich Krebel: Europäisches Genealogisches Handbuch, Leipzig, 1768, S. 178 (Digitalscan)
  2. Joseph Schwind: Damian Hugo Philipp Graf von und zu Lehrbach (1738–1815) der Wohltäter der Speyerer Domkirche, Speyer, Jäger’sche Buchdruckerei, 1915, S. 33
  3. Orgeldatenbank Bayern online

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