St. Sebastian (Ludwigshafen)
Die St.-Sebastian-Kirche ist eine katholische Kirche im Ludwigshafener Stadtteil Mundenheim. Sie wurde zwischen 1952 und 1954 erbaut.
Geschichte
Mundenheim wurde im Jahr 770 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche St. Sebastian und Peter wird erstmals 1231 genannt. Das Kirchenpatronat gehörte dem Kloster Weißenburg, das es 1482 an das Wormser Andreasstift verkaufte. Im 17. Jahrhundert kam Mundenheim zum Bistum Speyer, zu dem der Ort bis 1709 gehörte. Die Kirche wurde mehrfach durch Hochwasser zerstört. Zwischen 1869 und 1861 wurden Langhaus und Chor durch den Ludwigshafener Baumeister Joseph Hoffmann neu erbaut. Nur der Turm, der bereits 1610 bestand, blieb erhalten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1943 und 1945 schwer beschädigt. Nach dem Krieg riss man die Ruine ab und begann 1952 mit dem Kirchenneubau. Die Pläne dazu stammten von den Architekten Karl Lochner und Philipp Blaumer. Die Ausführung übernahm die Firma Joseph Hoffmann & Söhne. Am 29. August 1954 wurde die neue St.-Sebastian-Kirche durch Bischof Isidor Markus Emanuel konsekriert. 2009/10 wurde die Kirche saniert.[1]
An der äußeren Südwand des Langhauses befand sich früher ein Epitaph für den in der Kirche bestatteten kurpfälzischen Minister Peter Emanuel von Zedtwitz (1715–1786), welches jedoch seit dem Wiederaufbau verschollen ist.
Beschreibung
Die St.-Sebastian-Kirche ist ein massiger Putzbau aus Stahlbeton. Sie erhebt sich über einem T-förmigen Grundriss. An der Front dominiert eine große Fensterrose. Der 42 Meter hohe freistehende Glockenturm steht auf dem Unterbau seines Vorgängers von 1610. An der Kirche ist eine Madonna aufgestellt. Die Steinskulptur wurde 1854 geschaffen.
Zur Ausstattung gehört eine Immakulata, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts in der Werkstatt von Paul Egell entstand. Sie befand sich einst über dem Portal der 1945 zerstörten Sodalitätskirche in Mannheim. Die Fenster sind nach Entwürfen von Albert Burkart gestaltet.[2] Die Orgel wurde 1963 von der Orgelbaufirma Scherpf erbaut. Das Instrument hat 37 Register. Das Geläut besteht aus fünf Glocken der Gießerei Schilling.
Glocken | ||
---|---|---|
Jahr | Gewicht in kg | Ton |
1958 | 3.024 | b0 |
1958 | 2.014 | c1 |
1958 | 1.261 | es1 |
1958 | 1.024 | f1 |
1958 | 700 | g1 |
- Front
- Madonna
- Orgel
- Innenraum
Literatur
- Friedrich Schmitt: Ludwigshafener Kirchenbau. Ludwigshafen/Rhein 1985.
- Hans Caspary (Bearb.), Georg Dehio (Begr.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Rheinland-Pfalz, Saarland. München 1984, ISBN 3-422-00382-7.
- Stadtarchiv der Stadt Ludwigshafen am Rhein, Stefan Mörz, Klaus Jürgen Becker (Hrsg.): Geschichte der Stadt Ludwigshafen am Rhein: Bd. 1. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Ludwigshafen am Rhein 2003, ISBN 3-924667-35-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- Kirche wird saniert. In: Mannheimer Morgen. 2. Januar 2010, abgerufen am 6. August 2020.
- Bistum Speyer (Memento vom 27. Januar 2016 im Internet Archive)