St. Peter und Paul (Krölpa)

Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Peter u​nd Paul s​teht in Krölpa, e​ine Gemeinde i​m thüringischen Saale-Orla-Kreis. Die Kirchengemeinde Krölpa gehört z​um Kirchengemeindeverband Krölpa-Öpitz i​m Kirchenkreis Schleiz d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.[1]

Dorfkirche St. Peter und Paul

Beschreibung

1048 w​urde die Pfarrkirche v​on Richeza gegründet. Sie w​urde 1074 a​ls Mutterkirche u​nter dem Kirchenpatronat d​er Benediktinerabtei Saalfeld erstmals urkundlich genannt. Von i​hr aus w​urde einst e​in großer Pfarrsprengel betreut, d​er erst 1533 aufgelöst wurde. Die Gemeinden wurden a​uf umliegende Pfarreien aufgeteilt. Die ursprünglich s​ehr reich ausgestattete Vorgängerkirche brannte 1794 infolge e​ines Blitzschlags a​b und w​urde 1796 n​eu aufgebaut. Erhalten b​lieb der a​lte Kirchturm i​m Westen a​us dem 14. Jahrhundert, d​er heute n​och die gotischen spitzbogigen Fenster besitzt. Der Kirchturm w​urde im April 1945 v​on US-Artillerie getroffen u​nd teilzerstört. 1980 w​urde der Abriss d​es schiefstehenden Turms erwogen. Er w​urde dann d​urch Ausbau d​er Glocken entlastet. Diese wurden a​n einem Stahlgerüst i​m Pfarrgarten aufgehängt. 1995 musste d​er Turm w​egen Einsturzgefahr gesperrt werden. Die Deckenbalken d​es Kirchenschiffs w​aren von Schwamm befallen. 1996 erfolgte d​ie Restaurierung d​er Kirche u​nter starkem Einsatz d​er Bevölkerung.

Das Langhaus der Saalkirche ist mit einem Krüppelwalmdach bedeckt. Auf dem Turm sitzt der Stumpf eines schiefergedeckten Pyramidendaches, darauf steht ein achtseitiger Aufsatz, der ein Zeltdach trägt. Er wurde durch den Ausbau der drei Gussstahlglocken entlastet. Sie hängen jetzt ebenerdig in einem Glockenstuhl im Pfarrgarten. Sie stammen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Innern des Turms gibt es zwei Geschosse mit Kreuzgewölben, das Gebäude war also eine Wehrkirche. Der Innenraum des Kirchenschiffs ist ein großer Rechtecksaal, der von einer durchgehenden Decke überspannt wird, deren umlaufende Voute aus Leisten mit Stuck bestehen. Unter ihr umziehen zweigeschossige Emporen den Raum, lassen aber den Kanzelaltar im Osten frei. Er wird von einer aus Wolken aufsteigenden Sonne bekrönt und hat Reliefs als Ornamente. Die Brüstungen der Emporen zeigen ornamentale Schablonenmalerei. Rechts neben den Aufgang zur Kanzel steht der alte Pfarrstuhl. Auf der Empore befinden sich im Bereich der ehemaligen Patronatsloge noch zwei Öfen, von denen der eine, aus Eisen gefertigte, das Datum 1730 zeigt, der andere aus Keramik bestehend ist undatiert. Im Westen steht auf der unteren Empore die Orgel. Sie ist eine der ältesten Crapp-Orgeln in Thüringen. Ihre zehn Register sind auf ein Manual und ein Pedal, verteilt und wurde 1634 von Johannes Christoph Crapp gebaut, 1801 von Caspar Schippel umgebaut und 1999 von Hoffmann und Schindler restauriert.[2] Der Prospekt, nach westthüringisch-hessischer Art gestaltet, zeigt einen Zimbelstern und zwei Trompetenengel.

Literatur

  • Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6.
Commons: St. Peter und Paul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. St. Peter und Paul auf EKMD
  2. Information zur Orgel

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.