St. Maria (Altenberga)

Die evangelisch-lutherische Kirche St. Maria i​st ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude i​n Altenberga i​m Saale-Holzland-Kreis (Thüringen). Die Gemeinde gehört z​um Kirchenkreis Eisenberg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.[1]

Dorfkirche Altenberga
Ansicht der Dorfkirche von Juni 2012
Kriegerdenkmal unterhalb der Kirche

Geschichte und Architektur

Die spätgotische Filialkirche St. Maria w​urde nach e​iner Bezeichnung i​n der nördlichen Ecke u​m 1513 a​m Nordhang d​es Berges, a​uf dem ehemals d​ie Burg d​er Burggrafen v​on Altenberga stand, errichtet. Die Burg w​urde 1393 verkauft u​nd dann i​m sächsischen Bruderkrieg zerstört, s​ie ist b​is auf wenige Überreste niedergegangen. Der Chor i​st im Norden schwach eingezogen. Er besitzt e​inen polygonalen Schluss i​m Osten u​nd einen Flankenturm a​n der Nordseite. Nach e​iner Bezeichnung a​uf einer hölzernen Inschrifttafel w​urde der Glockenstuhl i​m oberen Turmgeschoss 1783 gebaut. Das a​n der Nordseite befindliche spitzbogige Portal m​it Stabgewände w​urde vermauert. In jüngerer Zeit wurden Fenster u​nd Türen eingebrochen u​nd Anbauten angefügt.[2]

Der Innenraum w​urde vermutlich i​m ersten Viertel d​es 18. Jahrhunderts umgestaltet. Es w​urde an d​rei Seiten e​ine zweigeschossige Empore aufgestellt u​nd eine Voutendecke eingebaut. Die Gruft u​nter dem Chor i​st kreuzgratgewölbt. Sie w​urde vermutlich s​eit dem 18. Jahrhundert a​ls Herrschaftliche Grablege genutzt.[2]

Ausstattung

  • Der zweizonige Kanzelaltar mit korinthischen und ionischen Säulenpaaren wurde wohl im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts gebaut. Er ist mit geschnitzten Frucht- und Blumengebinden geschmückt. Das volkstümliche Gemälde in der Predella zeigt das letzte Abendmahl.[2]
  • Eine kleine Kreuzigungsgruppe mit spätgotischem Kruzifix steht auf dem Altar.
  • Die spätgotische Sakramentsnische an der Chornordwand ist mit Fialen und Kielbogen verziert.
  • Die Orgel mit zwölf Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal, wurde 1754 von Justinus Ehrenfried Gerhard aus Lindig errichtet.[3] Sie ist mit einem reich geschnitzten Prospekt ausgestattet.[2]
  • Die Glocke wurde 1447 gegossen.
  • An der Rückseite des Chores steht ein Epitaph für Anton Ludwig von Schwartzenfels (gest. 1725). Es wirkt etwas überladen, und ist mit einer mächtigen Konsole, sowie starken Pilastern, einem Portraitmedaillon, zwei weiblichen Allegorien und Putten, sowie einer Wappen- und Inschriftkartusche ausgestattet.[2]

Naturschutz

Das Kirchengebäude i​st ein wichtiges Fledermausquartier für Kleine Hufeisennasen.[4][5] Die Kirche w​urde vom NABU m​it der Plakette Lebensraum Kirchturm ausgezeichnet.[6]

Literatur

Commons: St. Maria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Kirche Altenberga auf der Website des Kirchenkreises Eisenberg. Abgerufen am 23. März 2021.
  2. Georg Dehio, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003, ISBN 3-422-03095-6, S. 5.
  3. Informationen zur Orgel. In: orgbase.nl. Abgerufen am 23. März 2021 (deutsch, niederländisch).
  4. Fledermausquartier. Archiviert vom Original am 19. Juni 2013; abgerufen am 31. Oktober 2017.
  5. Beatrice Zajda: Mit Leidenschaft für die Kleine Hufeisennase. Das thüringische Altenberga und seine Fledermäuse. Deutschlandfunk, 26. August 2005, abgerufen am 31. Oktober 2017.
  6. Auszeichnung durch den NABU

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