St. Mariä Himmelfahrt (Blankenheim)

Die katholische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt i​st ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude i​n Blankenheim (Ahr), e​iner Gemeinde i​m Kreis Euskirchen (Nordrhein-Westfalen).

St. Mariä Himmelfahrt mit Burg und Pfarrhaus
Blick auf den Chor
Luftbild (2016)

Geschichte und Architektur

Der n​ach Süden ausgerichtete sterngewölbte Saalbau m​it dreiseitigem Chorschluss w​urde von 1495 b​is 1505 n​ach einer Stiftung v​on Johann I. Graf v​on Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein u​nd seiner Ehefrau Margarete errichtet. Die Kirche bildet zusammen m​it dem Pfarrhaus d​es 17. Jahrhunderts u​nd der darüber aufragenden Burg Blankenheim e​ine beeindruckende Baugruppe. Der Turm w​urde 1616 vorgesetzt u​nd unter d​em Nordende d​es Saales e​in zweischiffiger Kryptenraum angelegt. Dort w​urde 1815 n​ach Abbruch d​er Burgkapelle d​ie Grablege d​er Grafen v​on Manderscheid-Blankenheim eingerichtet. Die dekorativen spätgotischen Gewölbemalereien wurden v​on 1954 b​is 1956 freigelegt u​nd nach Befund ergänzt. Der Turm w​urde am Anfang d​es 20. Jahrhunderts u​m ein viertes Geschoss erhöht.[1]

Ausstattung

Schnitzerei an einer Kirchenbank
  • Die Aufsätze des Hochaltares und der Seitenaltäre sind reich geschnitzte neugotische Schreinarchitekturen aus der Zeit um 1870. Es befinden sich kleinfigurige Schnitzgruppen spätgotischer Altäre darin. Sie stammen aus der ehemaligen Burgkapelle und wurden in der Mitte des 15. Jahrhunderts geschnitzt. Sie wurden im 19. Jahrhundert gefasst und vergoldet.
  • Eine rechteckige spätgotische Sakramentsnische mit Durchsteckgitter
  • Die Kanzel mit Wandaufgang stammt vom 17. Jahrhundert
  • zwei fünfsitzige spätgotische Chorstühle und zwei aus Resten zusammgengesetzte spätgotische Kirchenbänke
  • Das Orgelwerk und das Orgelgehäuse wurden 1660 gebaut und zählen somit zu den ältesten dieser Art in Deutschland.[2]
  • Auf den den Gewölberippen des Schiffs vorgesetzten Konsolen mit reichen Renaissance-Ornamenten stehen zwölf Apostelfiguren aus Tuff im Stil der Spätgotik.
  • Im Chor wird eine Memorientafel aus Sandstein für den Grafen Johannes (gest. 1524) mit einem prachtvollen Wappen derer von Manderscheid-Blankenheim ausgestellt.

Kirchenschatz

Gerhard v​on Loen t​rug in d​er Mitte d​es 15. Jahrhunderts für d​ie Burgkapelle e​inen Reliquienschatz zusammen, d​er heute z​um Kirchenschatz zählt:

  • Ein Büstenreliquiar des hl. Georg von der Mitte des 15. oder vom Anfang des 16. Jahrhunderts
  • Eine vollkommen gepanzerte lebensgroße Silberbüste. Fußstücke des Sockels und der Rankenfries deuten stilistisch in die Zeit um 1420/1430 und sind hier möglicherweise in Zweitverwendung.
  • Sechs kostbare Reliquientücher aus Flandern von der Mitte des 15. Jahrhunderts
  • Die von gestickten Engels- und Priesterfiguren dargebotenen Stoffreliquien sind auf reich gemusterten italienischen Samt aufgenäht.
Commons: St. Mariä Himmelfahrt – Sammlung von Bildern

Literatur

  • Dehio, Georg, Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I Rheinland. Deutscher Kunstverlag, 2005, ISBN 3-422-03093-X.
  • Jürgen Kaiser: Blankenheim. St. Mariä Himmelfahrt. Regensburg 2005. ISBN 3-7954-6547-8.

Einzelnachweise

  1. Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer (Bearb.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band I: Rheinland. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2005, ISBN 3-422-03093-X. Seite 140.
  2. Geschichte der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt. (Nicht mehr online verfügbar.) Pfarrverbund Blankenheim, archiviert vom Original am 10. Februar 2016; abgerufen am 10. Februar 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pfarrverbund-blankenheim.kibac.de

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