St. Mariä Heimsuchung (Warburg-Altstadt)
St. Mariä Heimsuchung ist eine katholische Pfarrkirche in der Warburger Altstadt im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen. Strukturell gehören Kirche und Gemeinde zum Pastoralverbund Warburg Stadt und Land im Dekanat Höxter des Erzbistums Paderborn.
Geschichte
Eine Urkunde von Mai 1287 bezeugt einen Streit um die frühere Pfarrkirche St. Maria in vinea, die der Bischof den Dominikanern zugewiesen hatte. Bischof Otto von Rietberg versprach, eine neue Kirche mit Taufrecht zu errichten. Im September 1290 verkaufte er deshalb den Bürgern seinen unteren Hof in der Stadt, um einen Bauplatz zu schaffen. Nachdem 1287 die Altstadtpfarrei mit der Pfarrei St. Petri auf der Hüffert vereinigt worden war, trennte der Bischof diese zwei im Juli 1297 wieder. Deshalb ist anzunehmen, dass dann die Pfarrkirche existierte. Hagemann nennt als Weihetag den 19. Juni 1299.
1429 entstand nördlich des Chores eine Sakristei, die heute als Marienkapelle genutzt wird. Im Jahr 1833 stürzten Teile des Gewölbes ein. Ein dreiteiliges Fenster am Südportal wurde im 19. Jahrhundert eingebrochen. 1899/1900 wurde der Kirchturm um ein Geschoss mit Umgang aufgestockt und erhielt die achtseitige Spitze. 1947 entstand die heutige Sakristei südlich des Chores. 1974 bis 1975 wurde die Kirche umfassend unter Leitung des Architekten Heinrich Stiegemann aus Warstein renoviert.
Architektur
Die Kirche ist eine dreischiffige zweijochige Hallenkirche. Im Mittelschiff schließt sich nach Osten ein Chorraum mit 5/8-Schluss an. Die Seitenschiffe werden von dreiseitig geschlossenen Nebenchören geschlossen. Der Westturm erstreckt sich bis zur Mitte des Westjoches im Mittelschiff.
Die Turmhalle im Westen ist niedrig und wird von einem quadratischen Kreuzgratgewölbe überspannt. Die Trenngurte laufen auf eine Mittelstütze zu.
Ausstattung
Der Rosenkranzaltar entstand um 1700. Das Retabel ruht auf einem schlichten Sockel, der die Mensa umfasst. Das Altarbild wird durch gewundene Säulen eingefasst und von einem Abschlusssims bekrönt. Daneben stehen Figuren der Heiligen Erasmus und Nikolaus. Das Altarbild zeigt, wie Maria auf Wolken schwebend dem Heiligen Dominikus einen Rosenkranz überreicht. Auf der anderen Seite schenkt das Jesuskind der Heiligen Katharina von Siena einen Kranz aus floralen Rosen.
Vor der Turmhalle steht ein farbig gefasster Taufstein von 1620. Der Kelch ist sechsseitig. Die Seiten sind von kannelierten Pilastern und einem abschließenden Wulst gefasst. Darin befinden sich Reliefs, die die Aufnahme Mariens in den Himmel sowie die vier Evangelisten zeigen.
An Figuren finden sich eine Pietà, eine Strahlenmadonna sowie Darstellungen der Heiligen Josef, Sebastian, Anna Selbdritt, Katharina und Barbara.
Orgel
Im Jahr 2000 erhielt die Kirche eine neue Orgel, die von der Orgelbaufirma Sandtner erbaut wurde. Das Instrument hat 33 Register auf zwei Manualen und Pedal. Das I. Manual dient als Koppelmanual. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[1]
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- Koppeln: Koppelmanual (III+II/I), III/II, II/P, III/P, III 4′/III, III 4′/II
- Spielhilfen: Elektronische Setzeranlage
Literatur
- Rudolf Bialas, Karl Kuchenbuch: Die Pfarrkirche „Mariä Heimsuchung“ in Warburg-Altstadt (Westfälische Kunststätten, Heft 99). Münster 2005
- L. Hagemann: Geschichte und Beschreibung der beiden katholischen Pfarreien in Warburg. Paderborn (1903/04).
Weblinks
Einzelnachweise
- Näheres auf der Webseite der [http(:)//www(.)sandtner-orgelbau(.)de/index.php?id=383 Erbauerfirma]