St. Laurentius (Neustadt an der Orla)

Die evangelisch-lutherische, denkmalgeschützte Spitalkirche St. Laurentius s​teht in Neustadt a​n der Orla, e​iner Kleinstadt i​m Saale-Orla-Kreis v​on Thüringen. Sie gehört z​ur Kirchengemeinde Neustadt/Orla i​m Pfarrbereich Neustadt/Orla i​m Kirchenkreis Schleiz d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.[1]

St. Laurentius
Innenansicht

Geschichte

1451 w​urde dem heiligen Laurentius e​ine Kapelle geweiht. Auf d​em Merianstich v​on Neustadt a​us der Mitte d​es 17. Jahrhunderts i​st bereits e​ine Kirche m​it einem polygonalen Ostabschluss u​nd einem Dachreiter abgebildet. 1721 w​urde der Innenraum n​eu gestaltet. 1914 w​urde die Kirche b​is auf d​ie Grundmauern abgerissen u​nd bis 1916 n​eu aufgebaut. 1973 w​urde die Ausmalung v​on 1916 erneuert. 1984 w​urde das einstige Hospital abgerissen, d​ie Kirche jedoch b​lieb erhalten. Seit d​er Reformation diente s​ie als Friedhofskapelle, n​ach 1945 zusätzlich a​ls Winterkirche.

Beschreibung

Das Innere der Saalkirche hat eine ornamental bemalte Holzbalkendecke, passend zu den eingeschossigen Emporen. Die Sakristei im Osten ist durch einen Kanzelaltar von 1721 abgetrennt. Am Kanzelkorb sind Jesus Christus und die vier Evangelisten gemalt, rechts und links zwei Schnitzfiguren aus dem 16. Jahrhundert angebracht, die Johannes und Maria darstellen. Über dem Kanzelaltar sind drei Glasfenster zu sehen. Zwischen dem Altar und der Kanzel befindet sich ein Flügelaltar aus dem ehemaligen Augustinerkloster mit einem Tafelbild von 1495. Im Bild in der Mitte ist der heilige Wolfgang dargestellt, in den Flügeln sind der heilige Petrus und der Apostel Johannes (links), sowie der heilige Martin und Augustinus (rechts) abgebildet. Die Rückseite des Altars ist nur von der Sakristei zugänglich, sie zeigt Christus am Kreuz, Maria und Johannes sowie den Stifter des Altars, links Katharina, rechts Margarethe. Die Herkunft des Werkes ist unklar, es ist 1524 in die Spitalkirche gekommen. Neben dem Kanzelkorb stehen geschnitzte Statuetten einer ehemaligen Kreuzigungsgruppe, an der Nordostwand das dazugehörige Kruzifix, geschaffen am Ende des 15./Anfang des 16. Jahrhunderts. Im Chor sind drei hölzerne Epitaphe des 18. Jahrhunderts, im Kirchenschiff ein weiteres Epitaph. Die Empore umzieht den Raum hufeisenförmig. Ihre Brüstung ist mit Sprüchen und Ornamenten bemalt. Im Dachreiter hängen zwei Bronzeglocken. Die Orgel mit 6 Registern, verteilt auf ein Manual und ein Pedal, wurde 1896 von dem Orgelbauer Hugo Schramm aus Bürgel gebaut.[2] Im westlichen Teil des Gebäudes sind Wohnungen. Um die Kirche sind Grabmäler aus dem 18. Jahrhundert angeordnet.

Literatur

  • Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6.
Commons: St. Laurentius – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. St. Laurentius auf EKMD
  2. Informationen zur Orgel

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.