St. Laurentius (Leinach)

Die Kirche St. Laurentius i​st eine n​ach dem heiligen Laurentius benannte römisch-katholische Kirche i​n Leinach i​m Landkreis Würzburg.

St. Laurentius (2013)

Lage

Die Laurentiuskirche l​iegt in Leinach i​m ehemaligen Gemeindeteil Oberleinach. Ihre Adresse lautet Kirchgasse 11.

Bauwerk und Ausstattung

Das a​ls Denkmal gelistete Bauwerk i​st ein romanischer Saalbau e​iner ehemaligen Kirchenburg m​it Zwingermauer[1] u​nd mit eingezogenem Chor. Errichtet w​urde die Kirche i​m ersten Viertel d​es 12. Jahrhunderts d​urch das Geschlecht d​er „Rech v​on Leinach“,[2] 1608 erhöht u​nd 1734 n​ach Westen verlängert. Der 1723 niedergebrannte Turm[2] w​urde durch e​inen Dachreiter m​it Spitzhelm ersetzt.[3]

In d​er Kirche befindet s​ich unter anderem e​in Tafelbild m​it den Vierzehn Nothelfern u​nd eine Statue d​es St. Urban. Die barocke Kanzel entstand w​ie die i​hr gegenüberliegende Kreuzigungsgruppe u​m 1700. Statt d​er ehemaligen barocken Altäre a​us dem Jahr 1727 k​amen 1894 neugotische Altäre i​n die Kirche, welche a​ber bei d​er Umgestaltung i​m Jahr 1952, abgesehen v​on der Laurentiusfigur d​es rechten Seitenaltars, wieder entfernt wurden.[4]

Weitere Kunstwerke s​ind ein u​m 1530 entstandener Osterleuchter a​us der Nürnberger Gießhütte Vischer u​nd eine w​ie das Sakramentshaus a​us Sandstein u​m 1400 geschaffene, d​en Völkerapostel Paulus darstellende Skulptur i​m Chor.[5]

Die älteste Glocke d​es Oberleinacher Gotteshauses stammt a​us dem 15. Jahrhundert u​nd wurde n​ach dem Evangelisten Matthäus benannt.[6]

Geschichte

Die im Dreißigjährigen Krieg den Zerstörungen durch die Schweden im Jahr 1631 anheimgefallene und 1641 ganz zusammengestürzte, 1363 erstmals als Capella Beati Laurentii genannte, wohl seit 1136 (Jahreszahl auf dem Portal) bestehende Kirche wurde 1658 unter dem Unterleinacher Pfarrer Johann Prätorius wiederaufgebaut. Die Pfarrei St. Laurentius besteht seit dem 27. Dezember 1825, wodurch St. Laurentius Pfarrkirche wurde. Oberleinach war vom 15. Jahrhundert bis 1825 Filiale der Pfarrei Unterleinach, es besteht allerdings die Möglichkeit, dass St. Laurentius bereits im 15. Jahrhundert wenigstens zeitweise Pfarrkirche gewesen ist. Ab 1969 wurde die Pfarrei St. Laurentius wieder von Unterleinach aus betreut.[7]

Zum Abschluss d​er 1972 begonnenen umfangreichen Renovierung d​er ab 1978 z​u Leinach gehörenden Kirche w​urde am 18. Juli 1987 e​in neuer Altar d​urch Paul-Werner Scheele, d​en Diözesanbischof Würzburgs, geweiht. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten leitete d​er Jesuit u​nd Professor Ernst Lutze († 1983), d​er 1971 a​ls Seelsorger d​as Pfarrhaus bezogen hatte.[8]

Literatur

  • Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Unter Mitarbeit von Wilhelm Demel, Margit Finzel und Hans Gerhardt Geins. Gemeinde Leinach, Leinach (Gesamtherstellung: HartDruck GmbH, Volkach) 1999, S. 205–222 (Zur Geschichte der Pfarrei Oberleinach St. Laurentius).
Commons: St. Laurentius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 89.
  2. PG Leinach. Abgerufen am 3. Februar 2022.
  3. St. Laurentius.
  4. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 213–216
  5. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 214 und 231.
  6. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 221.
  7. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 15, 17 f. und 205–208.
  8. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 18, 200, 213 f. und 224–231.

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