St. Laurentius (Leinach)
Die Kirche St. Laurentius ist eine nach dem heiligen Laurentius benannte römisch-katholische Kirche in Leinach im Landkreis Würzburg.
Lage
Die Laurentiuskirche liegt in Leinach im ehemaligen Gemeindeteil Oberleinach. Ihre Adresse lautet Kirchgasse 11.
Bauwerk und Ausstattung
Das als Denkmal gelistete Bauwerk ist ein romanischer Saalbau einer ehemaligen Kirchenburg mit Zwingermauer[1] und mit eingezogenem Chor. Errichtet wurde die Kirche im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts durch das Geschlecht der „Rech von Leinach“,[2] 1608 erhöht und 1734 nach Westen verlängert. Der 1723 niedergebrannte Turm[2] wurde durch einen Dachreiter mit Spitzhelm ersetzt.[3]
In der Kirche befindet sich unter anderem ein Tafelbild mit den Vierzehn Nothelfern und eine Statue des St. Urban. Die barocke Kanzel entstand wie die ihr gegenüberliegende Kreuzigungsgruppe um 1700. Statt der ehemaligen barocken Altäre aus dem Jahr 1727 kamen 1894 neugotische Altäre in die Kirche, welche aber bei der Umgestaltung im Jahr 1952, abgesehen von der Laurentiusfigur des rechten Seitenaltars, wieder entfernt wurden.[4]
Weitere Kunstwerke sind ein um 1530 entstandener Osterleuchter aus der Nürnberger Gießhütte Vischer und eine wie das Sakramentshaus aus Sandstein um 1400 geschaffene, den Völkerapostel Paulus darstellende Skulptur im Chor.[5]
Die älteste Glocke des Oberleinacher Gotteshauses stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde nach dem Evangelisten Matthäus benannt.[6]
Geschichte
Die im Dreißigjährigen Krieg den Zerstörungen durch die Schweden im Jahr 1631 anheimgefallene und 1641 ganz zusammengestürzte, 1363 erstmals als Capella Beati Laurentii genannte, wohl seit 1136 (Jahreszahl auf dem Portal) bestehende Kirche wurde 1658 unter dem Unterleinacher Pfarrer Johann Prätorius wiederaufgebaut. Die Pfarrei St. Laurentius besteht seit dem 27. Dezember 1825, wodurch St. Laurentius Pfarrkirche wurde. Oberleinach war vom 15. Jahrhundert bis 1825 Filiale der Pfarrei Unterleinach, es besteht allerdings die Möglichkeit, dass St. Laurentius bereits im 15. Jahrhundert wenigstens zeitweise Pfarrkirche gewesen ist. Ab 1969 wurde die Pfarrei St. Laurentius wieder von Unterleinach aus betreut.[7]
Zum Abschluss der 1972 begonnenen umfangreichen Renovierung der ab 1978 zu Leinach gehörenden Kirche wurde am 18. Juli 1987 ein neuer Altar durch Paul-Werner Scheele, den Diözesanbischof Würzburgs, geweiht. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten leitete der Jesuit und Professor Ernst Lutze († 1983), der 1971 als Seelsorger das Pfarrhaus bezogen hatte.[8]
Literatur
- Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Unter Mitarbeit von Wilhelm Demel, Margit Finzel und Hans Gerhardt Geins. Gemeinde Leinach, Leinach (Gesamtherstellung: HartDruck GmbH, Volkach) 1999, S. 205–222 (Zur Geschichte der Pfarrei Oberleinach St. Laurentius).
Weblinks
- Kapelle St. Peter, Pfarreiengemeinschaft „Communio Sanctorum-St. Laurentius, Leinach“
- St. Laurentius auf DenkmalAtlas
Einzelnachweise
- Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 89.
- PG Leinach. Abgerufen am 3. Februar 2022.
- St. Laurentius.
- Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 213–216
- Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 214 und 231.
- Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 221.
- Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 15, 17 f. und 205–208.
- Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 18, 200, 213 f. und 224–231.