St. Karl Borromäus (München)
St. Karl Borromäus ist ein Kirchengebäude der römisch-katholischen Kirche in München. Die Kirche ist dem heiligen Karl Borromäus gewidmet und dient der Pfarrei Karl Borromäus im Pfarrverband Forstenried als Pfarrkirche.[1] Der Gebäudekomplex aus Kirche, Pfarrhaus und Gemeindezentrum ist als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[2]
Lage
Die Kirche liegt am Genfer Platz im Münchner Stadtbezirk 19 Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln ungefähr in der Mitte der Wohnsiedlung Fürstenried Ost. Die Mittelachse der Kirche verläuft ungefähr von Nordwest nach Südost. An der Rückseite der Kirche führt ein Grünstreifen mit einem Fußgängerweg vorbei.
Geschichte
Während des Baus der Wohnsiedlung Fürstenried Ost wurde 1961 die Gemeinde St. Karl Borromäus gegründet. Die Gottesdienste fanden zunächst in einer Baracke an der Berner Straße statt und dann in einem großen Zelt am Genfer Platz. 1963 wurde das Kirchengebäude nach Plänen von Herbert Groethuysen errichtet. Am 20. Dezember 1964 wurde es durch Weihbischof Johannes Neuhäusler eingeweiht. 1967 wurde die Gemeinde St. Karl Borromäus nach Fertigstellung des Pfarrzentrums mit Kirche, Pfarr- und Jugendheim, Pfarrhaus und Kindergarten zur Pfarrei erhoben.[1]
Bauwerk
Die Kirche ist ein Zentralbau mit asymmetrischem Grundriss, in dem der Altar in der Mitte durch die Glaskuppel im Licht steht. Sie ist ein flachgedeckter Bau mit sichtbarem Betonskelett und geschlämmter Backsteinausfachung. Das Dach ist in Betonkassetten über Rundstützen ausgeführt. An den hohen Wände befinden sich Lichtbänder. Eine Werktagskirche ist durch eine niedrigere Decke an der rechten Seite abgesetzt. Die Taufkapelle mit Taufbrunnen findet sich im rechten hinteren Bereich.[1]
Neben der Pfarrkirche liegt das Pfarrhaus, ein zweigeschossiger Flachdachbau. Ein überdachter Gang mit Glockenturm verbindet die Kirche mit dem Gemeindezentrum, einem eingeschossigen Flachdachbau. Zu dem Baukomplex gehört auch der separat an der Berner Straße liegende Kindergarten, der jedoch nicht mit zu dem Baudenkmal zählt.
Ausstattung
Blasius Gerg fertigte 1964 die künstlerische Ausstattung: Altäre, den Tabernakel, das Altarkreuz aus versilberten Gusseisenplatten, den Taufstein, das Weihwasserbecken, die Apostelkreuze, die Leuchter, das Turmkreuz und die Marienstatue (1966).
Ein Bild des Kirchenpatrons Karl Borromäus aus dem Jahr 1686 hängt als Halbrelief links neben der Altarinsel.1988 wurde die Ausstattung durch einen von Helmut Kästl geschaffenen Kreuzweg mit 15 Stationen ergänzt.
Orgel
1964 erhielt die neu erbaute Pfarrkirche zunächst eine kleine Orgel der Firma Orgelbau M. Walcker-Mayer mit zehn Registern. 1972 baute dieselbe Firma eine größere Orgel als Ersatz, die 1973 eingeweiht wurde. Als Besonderheit enthält sie Spanische Trompeten. Die drei Werke sind übereinander angeordnet, der Spieltisch steht frei vor dem Instrument so, dass der Organist mit dem Rücken zur Orgel sitzt.[3] Renoviert wurde die Orgel 2011 durch die Firma Orgelbau Christoph und Matthias Kaps.[4]
Die Orgel verfügt über 26 Register und hat folgende Disposition:[3]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
Weblinks
- St. Karl Borromäus. In: pfarrverband-forstenried.de. Pfarrverband Forstenried, abgerufen am 3. November 2021.
- Luftbild der Kirche
- Bilder der Kirche, stadtteile-muenchen.de
Belege
- St. Karl Borromäus. In: pfarrverband-forstenried.de. Pfarrverband Forstenried, abgerufen am 3. November 2021.
- Denkmalliste für München (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Abgerufen am 3. November 2021 (Denkmalnummer D-1-62-000-8499)
- Katholische Pfarrkirche Sankt Karl Borromäus (Forstenried). In: Orgel Databank. Abgerufen am 6. November 2021.
- München-St. Karl Borromäus in München-Forstenried. In: Website des Erzbistums München und Freising. Abgerufen am 6. November 2021.