St. Dionysius (Hürth)
St. Dionysius ist die römisch-katholische Pfarrkirche im Stadtteil Gleuel von Hürth.
Geschichte
Zur Gemeindegeschichte siehe Sankt Dionysius beim Ortsteilartikel
Neugotische Kirche
St. Dionysius ist eine neugotische Kirche. Sie wurde nach den Plänen des Neusser Regierungsbaumeisters Julius Busch erbaut und 1893 vom Kölner Erzbischof Philipp Kardinal Krementz eingeweiht.
Die Kirche ist dreischiffig und hat einen 67 m hohen Kirchturm mit Spitzdach und vier kleinen Ecktürmen und vier Kirchturmuhren, an dessen Spitze sich ein Kreuz befindet. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe zerstört und nach dem Krieg wieder nach den Plänen aufgebaut. 1987 wurde die Kirche gesperrt und nochmals saniert. Die Gewölbe mussten dabei wegen Einsturzgefahr neu aufgebaut werden. Bei den Sanierungsarbeiten wurde der Chorbereich den liturgischen Erfordernissen des Zweiten Vatikanischen Konzils angepasst und mit einem nach vorne gezogenen modernen Altar versehen.
Die meisten Kirchenfenster stammen aus den Jahren 1955 und 1960. Im Eingangsbereich befindet sich ein Fenster aus dem Jahr 1930, das die Sieben Schmerzen Mariens darstellt.[1] Im Bereich des rechten Hauptschiffs existiert noch eine Holzkanzel.
Denkmal
Die Kirche steht unter Denkmalschutz. Sie hat kulturhistorische Bedeutung durch die funktionalen Zusammenhänge mit der benachbarten Burg Gleuel.[2] Mit dieser, dem Burgpark und dem Friedhof gehört sie zum Kulturlandschaftsbereich 153 (Burg Gleuel) des Regionalplans Köln.[3]
Orgeln
Hauptorgel
Bei der Hauptorgel handelt es sich um ein Instrument von Johannes Klais Orgelbau aus dem Jahr 1962. Sie hat mit 23 Register auf zwei Manualen und Pedal. Sie hat folgende Disposition:[4]
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- Koppeln: I/II, I/P, II/P
- Spielhilfen: 2 freie Kombinationen, Auslöser, Tutti, Einzelzungenabsteller
Chororgel
Eine weitere, kleinere, Orgel, die als Chororgel genutzt wird, steht im vorderen rechten Teil der Kirche. Sie kommt hauptsächlich bei Schulgottesdiensten, Taufen und zur Chorbegleitung zum Einsatz und stammt aus dem Auditorium maximum der Universität Bochum. Sie verfügt über sechs Register auf einem Manual mit angehängtem Pedal und zusätzlich über einen Zimbelstern als Effektregister. Sie hat folgende Disposition:
Manual
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1. | Bourdon | 8′ |
2. | Octave | 4′ |
3. | Rohrflöte | 4′ |
4. | Superoctave | 2′ |
5. | Larigot | 1 1⁄3′ |
6. | Mixtur IV | 1 1⁄3′ |
- Effektregister: Zimbelstern
Glocken
Das Glockengeläut in Dionysius besteht (Stand 2020) aus 5 Glocken mit den Glockennamen Sebastian, Dionisius, Josef, Josef und Maria. Die beiden letzt genannten stammen aus der profanierten Kirche St. Barbara. Aus diesem Grund haben zwei Glocken auch den gleichen Namen. Mit der Dionisius-Glocke hat Gleuel eine der ältesten Glocken Hürths. Sie wurde 1509 von Gregorius van Trier in Aachen gegossen.[5] Bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg hatte Sankt Dionysius neben der Dionisius-Glocke eine zweite Glocke, die jedoch durch Bombenangriffe vernichtet wurde.
Die noch existierenden Glocken wurden von Wolfgang Hausen-Mabilon von der Glockengießerei Mabilon erschaffen, die beiden Josef-Glocken 1959 und "Sebastian" vier Jahre später.[5]
Weblinks
- Sankt Dionysius bei katholisch-in-huerth.de
Einzelnachweise
- Hürth-Gleuel, Kath. Kirche St. Dionysius Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh.
- Katholische Kirche Sankt Dionysius mit Kirchhof in Gleuel Kuladig
- Burg Gleuel (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 153) Kuladig
- Orgelkalender katholisch-in-huerth.de
- Gerhard Hoffs: Glocken im Dekanat Hürth, Seite 31 bis 36 Glocken im Dekanat Hürth erzbistum-koeln.de