St. Anna (Essen-Altendorf)
Die Kirche St. Anna war ein römisch-katholisches Kirchengebäude im Essener Stadtteil Altendorf. Sie wurde 1907 erbaut, 2008 außer Dienst gestellt und 2015 profaniert und niedergelegt.
Geschichte
Die 1907 in neugotischem Stil errichtete Kirche wurde nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg durch den Architekten Engelbert Köjer 1953 wiederaufgebaut.[1]
Zur Ausstattung gehörten in Blei gefasste Antik- und Opalglasfenster der lokalen Künstler Wilhelm de Graeff (1959) und Franz Pauli (1969). In den 1990er Jahren wurde eine hölzerne Decke eingezogen.[2]
Die St.-Anna-Kirche war zuletzt Filialkirche der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt. Im April 2008 wurde sie im Zuge der Neugründung der Pfarrei St. Antonius als „weitere Kirche“ außer Dienst gestellt. Bemühungen über eine Nachfolgenutzung scheiterten, woraufhin das Gebäude im Sommer 2015 profaniert und trotz seines guten Zustands niedergelegt wurde.
Auf dem Grundstück der einstigen Kirche sollte das benachbarte Altenpflegeheim St. Anna ab Mitte 2016 erweitert werden. Erinnerungsstücke aus der Kirche wurden in die Kirche St. Maria Himmelfahrt überführt.
Glocken
1907 waren fünf Glocken durch die Glockengießerei Otto für die St.-Anna-Kirche gegossen worden, die alle durch Kriegseinwirkung verloren gingen.[3][4] Sie erzeugten die Schlagtöne h′, cis′, dis′, e′ und gis′ bei einem jeweiligen Gewicht von 3300, 2300, 1650, 1350 und 95 Kilogramm.[5]
1956 goss die Glocken- und Kunstgießerei Petit & Gebr. Edelbrock drei neue Bronzeglocken für die wiederaufgebaute Kirche:[5]
- Die große, 700 Kilogramm schwere Glocke mit dem Namen Anna hat einen Durchmesser von 1,06 Metern und erzeugt den Schlagton fis.
Sie trägt die Inschrift: + HEILIGE MUTTER ANNA, PATRONIN UNSERER GEMEINDE BITTE FÜR UNS. 1 9 5 6. - Die mittlere, 380 Kilogramm schwere Glocke mit dem Namen Kosmas und Damian hat einen Durchmesser von 0,87 Metern und erzeugt den Schlagton a' .
Sie trägt die Inschrift: + HL. KOSMAS UND DAMIAN, SCHUTZPATRONE, SCHÜTZT UNSERE STADT. 1 9 5 6. - Die kleine Glocke mit dem Namen Schutzengel wiegt 270 Kilogramm bei einem Durchmesser von 0,78 Metern und erzeugt der Schlagton h' .
Sie trägt die Inschrift: + HEILIGE SCHUTZENGEL, LASSET UNS EUCH ANBEFOHLEN SEIN. 1 9 5 6.
Die zwei großen Glocken wurden am 19. Mai 2015 durch die Glocken- und Kunstgießerei Petit & Gebr. Edelbrock ins Westfälischem Glockenmuseum Gescher gebracht und werden dort auf Dauer ausgestellt. Die kleine Glocke mit dem Namen Schutzengel bleibt im Garten des St.-Anna-Pflegeheims.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- zwo+ Architekten: Umnutzung St. Anna-Kirche in ein Altenpflegeheim, Essen-Altendorf (2011/2012) (Memento des Originals vom 25. Mai 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; abgerufen am 17. Mai 2016
- St. Anna: Die Tage sind gezählt – in: Lokalkompass 2015; abgerufen am 17. Mai 2016
- Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, insbesondere Seite 515.
- Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, insbesondere S. 480, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
- Glockenbücher des Bistums Essen (Memento des Originals vom 25. September 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; abgerufen am 17. Mai 2016
- Das Skelettieren von Anna – in: Lokalkompass vom 25. Mai 2015; abgerufen am 17. Mai 2016