St. Andreas (Groß Lobke)
Die evangelisch-lutherische denkmalgeschützte Kirche St. Andreas steht in Groß Lobke, einem Ortsteil der Gemeinde Algermissen im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen. Die Kirchengemeinde wurde 2012 mit den Kirchengemeinden in Algermissen, Hotteln, Lühnde, Oesselse und Wirringen-Müllingen-Wassel zur Evangelisch-lutherischen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde Sarstedt-Land im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt des Sprengels Hildesheim-Göttingen in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers zusammengeschlossen.
Beschreibung
Für das Kirchspiel Lobke existiert eine Urkunde von 1178, in der Bischof Adelog von Hildesheim gestattete, dass in Groß Lobke eine Kirche mit dem Patrozinium des Apostels Andreas errichtet würde. Diese Kirche wurde in den Jahren 1181 bis 1187 erbaut. Der untere Teil des Kirchturmes aus Bruchsteinen stammt noch aus dieser Zeit. In den Jahren 1860 bis 1864 wurde die Kirche zu ihren jetzigen Ausmaßen erweitert. Die Pläne für die gotisierende Saalkirche hatte Konsistorialbaumeister Ludwig Hellner entworfen. 1943 wurde die Kirche stark zerstört. 1950 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Der Kirchturm erhielt anstelle des hohen Helms ein niedriges Pyramidendach. Daher ist er jetzt nur noch halb so hoch wie früher. Die Höhe der Außenwände des Kirchenschiffs aus verputzten Backsteinen wurden um etwa drei Meter reduziert, sie erhielten aber Strebepfeiler, weil das Satteldach steiler errichtet wurde. Anstatt der hohen Spitzbogenfenster wurden Bogenfenster vorgesehen. Der leicht eingezogene, etwas niedrigere Chor mit polygonalem Abschluss ist ebenfalls mit einem Satteldach bedeckt, das abgewalmt ist. Der Turm hat nach Norden und Süden je zwei rundbogige, nach Westen zwei rechteckige Klangarkaden. Dahinter liegt der Glockenstuhl, in dem zwei Kirchenglocken hängen, die eine wurde 1583, die andere 1619 gegossen. Der ehemalige Chor wurde abgetrennt und zu einem Leichenhaus ausgebaut.
Der Innenraum mit einer Empore im Westen ist mit einem hölzernen segmentbogigen Tonnengewölbe überspannt. 1956 konnte die Gemeinde die Wiedereinweihung feiern. Bereits vor 1790 war eine Orgel eines unbekannten Orgelbauers mit 14 Registern, verteilt auf zwei Manuale und ein Pedal vorhanden. Sie wurde von Heinrich Schaper um 1870 durch eine Orgel mit 24 Registern, zwei Manualen und ein Pedal ersetzt. Von Emil Hammer wurde im ersten Bauabschnitt 1958 eine Orgel mit sechs Registern, verteilt auf ein Manual und ein Pedal errichtet, die 1963 auf 13 Register mit zwei Manualen und ein Pedal erweitert wurde. 1983 wurde sie instand gesetzt.
Literatur
- Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 570–571.