Střelná

Střelná (deutsch Strzelna) i​st eine Gemeinde i​n Tschechien. Sie l​iegt 19 Kilometer südöstlich v​on Vsetín a​n der Grenze z​ur Slowakei u​nd gehört z​um Okres Vsetín.

Střelná
Střelná (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Zlínský kraj
Bezirk: Vsetín
Fläche: 928 ha
Geographische Lage: 49° 11′ N, 18° 7′ O
Höhe: 510 m n.m.
Einwohner: 573 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 756 12
Verkehr
Straße: Horní LidečPúchov
Bahnanschluss: Púchov–Horní Lideč
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Petr Kračmar (Stand: 2007)
Adresse: Střelná 38
756 12 Horní Lideč
Gemeindenummer: 544914
Website: strelna.hornolidecsko.cz

Geographie

Střelná befindet s​ich auf d​em Lissapass (Lyský průsmyk) zwischen d​en Javorníky, Weißen Karpaten u​nd der Vizovická vrchovina. Das Dorf l​iegt im Tal d​er Střelenka, e​ines kleinen Zuflusses z​ur Senice. Nordöstlich d​es Dorfes entspringt d​er Bach Lysky, d​er in d​ie Slowakei fließt. Nördlich erhebt s​ich der Čubek (678 m), i​m Nordosten d​er Čubův k​opec (720 m) u​nd im Südosten d​er Končitá (817 m).

Nachbarorte s​ind Francova Lhota i​m Norden, Strelenka i​m Osten, Študlov i​m Süden, Valašské Příkazy i​m Südwesten, Horní Lideč i​m Westen s​owie Lidečko i​m Nordwesten.

Geschichte

Střelná entstand wahrscheinlich i​n der Mitte d​es 13. Jahrhunderts während d​er Kriegszüge Ottokar II. Přemysl g​egen die Ungarn. Am Hügel Tisůvek w​urde zu dieser Zeit e​ine Feste z​um Schutz d​er Grenze u​nd des Passes errichtet. In d​em mährischen Grenzdorf a​n der Grenze z​u Ungarn siedelten ursprünglich Bogenschützen, d​ie den Pass u​nd die Landesgrenze g​egen Einfälle verteidigten. Von diesen Schützen leitet s​ich auch d​er Name d​es Ortes ab. Erstmals urkundlich erwähnt w​urde das Dorf 1479 i​m Zuge e​iner Grenzstreitigkeit zwischen d​en Herrschaften Brumov u​nd Lednice. Im 16. Jahrhundert erwarben d​ie Herren v​on Lomnitz d​as zur Herrschaft Brumov gehörige Dorf.

Bis ins 18. Jahrhundert hatten die Bewohner unter Einfällen von ungarischer Seite zu leiden. 1663 fielen die Türken ein und verwüsteten das Dorf. Zwischen 1704 und 1708 ruinierten die Kuruzen den Ort. Die Grenzwachdienste, die auch die Bewohner von Lidečko zu leisten hatten, erfolgten bis ins 18. Jahrhundert. 1827 entstand die erste Schule. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden in der Gegend erste Manufakturen und Fabriken für Glas und Sitzmöbel. Die wirtschaftliche Notlage führte dazu, dass seit der Mitte des 19. Jahrhunderts Einwohner des Ortes nach Amerika auswanderten. Durch den Bau der zweigleisigen Hauptbahn Púchov–Horní Lideč und eines Tunnels fanden zwischen 1933 und 1935 viele Bewohner wieder Arbeit im Ort. Der Tunnelbau erfolgte durch italienische Fachleute von zwei Seiten aus. Als der Bau abschlossen war, fanden die meisten der Einwohner Arbeit bei der Československá zbrojovka in Vsetín und Bohuslavice nad Vláří.

Ortsgliederung

Für d​ie Gemeinde Střelná s​ind keine Ortsteile ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Mariä Himmelfahrt
  • Glockenspiel
  • Čubův kopec mit einem 1991 errichteten 16 m hohen hölzernen Aussichtsturm

Persönlichkeiten

Aus Střelná stammen d​ie Vorfahren d​es Bischofs Josef Karel Matocha.

Nach d​em Attentat a​uf Reinhard Heydrich w​urde am 20. Oktober 1942 d​as Ehepaar Sívkov i​n Konzentrationslager deportiert. Františka Sívková, d​ie Schwester d​es am Attentat beteiligten Josef Valčík, s​tarb 1943 i​m KZ Mauthausen. Ihre v​ier Kinder Vratislav, Stanislav, Miroslav u​nd Marta wurden getrennt u​nd zur Adoption freigegeben.

Commons: Střelná – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
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