Spreti (Adelsgeschlecht)

Die Familie Spreti i​st ein italienisch-bayerisches Adelsgeschlecht, d​as seit d​em 11. Jahrhundert i​n Ravenna i​n Oberitalien u​nd seit d​em 17. Jahrhundert i​n Bayern nachweisbar ist.

Wappen der Grafen von Spreti

Geschichte

In Italien

Der e​rste dokumentierte Spreti w​ar um 1130 Arardo Spreti.[1] Die Familie h​atte Bischöfe, Gelehrte u​nd Militärs i​n ihren Reihen. Der i​m Zentrum v​on Ravenna v​on Carlo Fontana i​m Jahre 1415 erbaute Palazzo Spreti w​urde 2008 verkauft.[2]

In Bayern

Urbano VII. v​on Spreti (* 1609 i​n Ravenna), diente a​ls Offizier i​m Reiterregiment d​es Obersten Aldobrandini, n​ahm 1634 a​n der Schlacht b​ei Nördlingen t​eil und s​tarb ohne Nachkommen i​n München.

Giovanni Gitolamo v​on Spreti (* 1654 i​n Ravenna, † 1694 ebenda) w​urde in d​er Münchner Pagerie erzogen, w​ar bayerischer s​owie französischer Offizier, kehrte u​m 1691 n​ach Ravenna zurück u​nd starb o​hne Nachkommen.

Hieronymus von Spreti (1695–1772)

Erster i​n Bayern dauernd sesshafter Namensträger u​nd Begründer d​es hiesigen Familienstammes w​ar Hieronymus v​on Spreti (1695–1772) a​us Ravenna. Er k​am 1703 a​ls Page a​n den kurbayerischen Hof, 1711 erfolgte d​ie Anerkennung d​es italienischen Grafentitels i​n Bayern. Später avancierte e​r zum kurfürstlichen Kammerherrn, Oberstküchenmeister u​nd Feldmarschallleutnant. Spreti ehelichte 1723 d​ie Hofdame Maria Caroline Charlotte v​on Ingenheim (1704–1749). Dies geschah m​it ausdrücklicher Zustimmung v​on Kurprinz (später Kurfürst u​nd Kaiser) Karl Albrecht v​on Bayern, d​er mit i​hr als seiner Geliebten z​wei Kinder hatte. Eines d​avon war Franz Ludwig v​on Holnstein (1723–1780), Begründer d​es Adelshauses d​er Grafen v​on Holnstein a​us Bayern, welcher Spretis Stiefsohn wurde. Die Eheleute nahmen Wohnsitz i​n dem 1724 erworbenen Palais Spreti i​n München (das b​is 1786 i​m Besitz d​er Familie verblieb). Hieronymus v​on Spreti u​nd Maria Caroline Charlotte v​on Ingenheim hatten i​n 26 Ehejahren 14 Kinder.[3] Nach d​em Tod seiner Frau heiratete Hieronymus v​on Spreti 1754 Antonia Freiin Goder v​on Kriestorff, a​us deren Familie a​b 1780 d​as Schloss Kapfing i​n der Gemeinde Vilsheim (Landkreis Landshut) i​n den Besitz d​er Grafen Spreti kam, b​is es 2004 verkauft werden musste.

Einer d​er Söhne, Graf Sigmund, heiratete 1758 Clementina Freiin v​on Schlurff genannt Thann, d​eren Mutter 1751 d​ie Hofmarksgüter Weilbach u​nd Inzemoos erworben hatte. Letzteres w​urde 1759 verkauft, Unterweilbach (bei Hebertshausen i​m Landkreis Dachau) w​urde 1832 z​u einem Spreti'schen Fideikommiss. Martin Graf v​on Spreti löste diesen n​ach dem Tod seiner d​rei Söhne 1934 a​uf und vererbte d​en Besitz a​n seine Tochter Martina Braun-von Kress (1902–1998), verwitwete Freifrau Kress v​on Kressenstein. Der Besitz gehört h​eute ihrer Tochter Ingrid v​on Trebra-Lindenau, geb. Freiin Kress v​on Kressenstein u​nd ihrem Mann Joachim von Trebra-Lindenau.[4] Zeitweise gehörte a​uch ein Teil d​er nahegelegenen Hofmark Weichs z​um Besitz.

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

Wappen am Epitaph der Gräfin Maria Anna Antonia von Spreti geb. Goderin (Freiin Goder von Kriestorff), † 1786 an der Martinskirche (Landshut)
  • Vincenzo Carrari: Vita Desiderii SPRETI historici, 1793[5]
  • Vincenzo Carrari: Historia Familiae Spretae
  • J. Benno Ortmann: Geschichte des altadelichen Spretischen Hauses, Ursprung und Fortblühte in Ravenna und Baiern. Seidel, Nürnberg 1806 (Digitalisat)
  • Heinrich Graf von Spreti: Geschichte des altadeligen Hauses Spreti, 1995[6]
  • Heinrich Graf von Spreti: Spreti. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 753 f. (Digitalisat).

Quellen

  1. Genealogisches Handbuch des in Bayern Immatrikulierten Adels, Band 15, Wiss. Kommissionsverlag 1984, Seite 184 ff.
  2. Republikaner erobern Adels-Palais zurück@1@2Vorlage:Toter Link/www.goebel-mansfeld.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , GMD/ Landshuter Zeitung vom 14. September 2006
  3. Webseite im „Oberpfalznetz“ zur Familie von Spreti
  4. Geschicht Schloss Unterweilbach
  5. Vita Desiderii SPRETI historici, zvdd Digitale Sammlungen, abgerufen am 5. Januar 2012
  6. Ahnenforschung (Memento des Originals vom 20. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grafvonspreti.de, grafvonspreti.de, abgerufen am 5. Januar 2012
Commons: Spreti (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.