Speranza Scappucci
Speranza Scappucci (* 9. April 1973[1] in Rom[2]) ist eine italienische Dirigentin und Pianistin.
Leben
Ausbildung, Pianistin und Korrepetitorin
Speranza Scappucci absolvierte ein Klavierstudium am Conservatorio di Musica Santa Cecilia in Rom, an der Juilliard School in New York City machte sie eine Ausbildung zur Korrepetitorin. Als Pianistin trat sie unter anderem 1999 in der Alice Tully Hall des Lincoln Centers mit der bulgarischen Mezzo-Sopranistin Mariana Karpatova auf und debütierte 2001 an der Carnegie Hall mit Mozarts Klavierkonzert KV 466. Von 2001 bis 2006 war Scappucci Korrepetitorin beim Glyndebourne Festival, ab 2007 arbeitete sie an der Metropolitan Opera mit James Levine sowie mit Riccardo Muti bei den Salzburger Festspielen und am Teatro dell’Opera di Roma als Korrepetitorin und musikalische Assistentin zusammen.[3] Außerdem war sie an der New York City Opera, der Lyric Opera of Chicago und an der Santa Fe Opera als Korrepetitorin tätig.
Dirigentin
2012 gab sie ihr Debüt als Dirigentin im Rahmen der Yale Opera der Yale School of Music mit Così fan tutte, 2013 folgte dort I Capuleti e i Montecchi.[2] Weitere Dirigate folgten 2013/14 unter anderem beim Glimmerglass Festival sowie an der Scottish Opera in Glasgow und der Finnish National Opera in Helsinki, wo sie Aufführungen von Mozarts Don Giovanni leitete. 2015 dirigierte sie unter anderem an der Washington National Opera die Rossini-Oper La Cenerentola, an der Santa Fe Opera die Opéra comique La fille du régiment und am Mariinski-Theater die Verdi-Oper Attila. 2016 debütierte sie an der LA Opera in Los Angeles mit einem Dirigat von La Bohème, am Amsterdamer Concertgebouw mit Mozarts Großer Messe in c-Moll und beim Rossini Opera Festival Pesaro mit der Opera buffa Il turco in Italia.
Im November 2016 stand sie erstmals am Dirigentenpult der Wiener Staatsoper, wo sie zuvor ebenfalls als Korrepetitorin und Pianistin engagiert war.[4][5] 2017 dirigierte sie bei der Eröffnung des Wiener Opernballes.[6] Weiters leitete sie u. a. Così fan tutte an der Opera di Roma und La fille du régiment am Opernhaus Zürich, Mit September 2017 folgte sie Paolo Arrivabeni als Chefdirigentin der Opéra Royal de Wallonie nach.[7] In dieser Funktion dirigierte sie eine Neueinstudierung von Manon Lescaut[8] und 2018 eine Neuproduktion von Carmen.[9] Im Mai 2019 leitete sie das Freiluftkonzert der Wiener Symphoniker im MuseumsQuartier,[10] Ende August 2020 leitete sie beim Grafenegg Festival ein Konzert mit den Wiener Symphonikern und Anna Netrebko und Yusif Eyvazov.[11][12] Im November 2021 wurde bekannt, dass sie ihren bis Ende der Saison 2021/22 laufenden Vertrag als Chefdirigentin der Opéra Royal de Wallonie nicht verlängern werde.[13] Zu ihrem Nachfolger wurde Giampaolo Bisanti bestellt.[14]
Im Januar 2022 dirigierte sie als erste Frau eine Oper an der Mailänder Scala und leitete I Capuleti e i Montecchi von Vincenzo Bellini als Ersatz für Evelino Pidò.[15][16]
Diskografie (Auswahl)
- 2013: Wolfgang Amadeus Mozart: Opera arias, Marina Rebeka (Sopran), Royal Liverpool Philharmonic Orchestra unter Speranza Scappucci, (Warner Music)
- 2016: Il Mio Canto, Saimir Pirgu (Tenor), Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino unter Speranza Scappucci (Opus Arte)
- 2019: My Double Bass, mit Ödön Rácz (Kontrabass), Noah Bendix-Balgley (Violine), Franz-Liszt-Kammerorchester unter Speranza Scappucci, Deutsche Grammophon
Weblinks
- Offizielle Website
- Speranza Scappucci Agenturprofil
- Speranza Scappucci in der Internet Movie Database (englisch)
- Speranza Scappucci bei Operabase (Engagements und Termine)
Einzelnachweise
- Musica Maestra! repubblica.it, 8. Februar 2016; abgerufen am 10. März 2017.
- Pianistin Speranza Scappucci. Wiener Konzertvereinigung; abgerufen am 12. November 2016.
- Ensemble – Speranza Scappucci. Landestheater Salzburg; abgerufen am 12. November 2016.
- Speranza Scappuccis Auftritte an der Wiener Staatsoper
- Speranza Scappucci - Dirigent / innen. Wiener Staatsoper; abgerufen am 12. November 2016.
- Opernball: Debüt für Präsident und Kanzler. orf.at, 17. Februar 2017; abgerufen am 18. Februar 2017.
- Opéra Royal de Wallonie-Liège ruft den ersten, ausschließlich einem Opernrepertoire gewidmeten Dirigierwettbewerb aus. (Memento vom 4. Juli 2017 im Internet Archive) kultur-port.de, 3. Juli 2017.
- Manon Lescaut – Opéra Royal Wallonie-Liège (2017) (Production – Liège, belgique). In: Opera Online. Abgerufen am 13. Februar 2018 (französisch).
- Carmen Vorstellungen Opéra Liège 2017/18. (Nicht mehr online verfügbar.) Opéra Royal de Wallonie, archiviert vom Original am 13. Februar 2018; abgerufen am 13. Februar 2018.
- Symphoniker laden zu Freiluftkonzert (Memento vom 31. Mai 2019 im Internet Archive) orf.at, 31. Mai 2019.
- Standing Ovations für Netrebko und Eyvazov in Grafenegg. In: Vorarlberger Nachrichten. 31. August 2020, abgerufen am 31. August 2020.
- Konzertveranstaltungen in Niederösterreich. In: ots.at. 25. August 2020, abgerufen am 31. August 2020.
- Dirigentin Scappucci verlässt Opéra Royal de Wallonie. In: musik-heute.de. 15. November 2021, abgerufen am 16. November 2021.
- Oper Lüttich: Lüttich hat einen neuen Musikchef. In: aachener-zeitung.de. 24. Januar 2022, abgerufen am 25. Januar 2022.
- Speranza Scappucci dirigiert als erste Frau Oper an Scala. In: ORF.at. 11. Januar 2022, abgerufen am 11. Januar 2022.
- I Capuleti e i Montecchi. In: teatroallascala.org. Abgerufen am 25. Januar 2022 (englisch).