Sonnfried Streicher
Sonnfried Streicher (geboren am 4. November 1929 in Crimmitschau) ist ein deutscher Meeresbiologe. Er war 40 Jahre Leiter des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund.
Leben
Streicher studierte bis 1954 an der Universität Leipzig Biologie und war danach bis 1956 stellvertretender Direktor des Naturkundemuseums Leipzig. Nebenbei war er Biologie-Dozent an der Fachschule für Heimatmuseen in Köthen.
Am 1. Juli 1956 übernahm er, nach dem Tode des Gründers Otto Dibbelt, die Leitung des Natur-Museums in Stralsund. Er war maßgeblich am Neuaufbau der nun als Meereskundemuseums konzipierten Einrichtung zum letztlich bestbesuchten Museum der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) bzw. Norddeutschlands und 1994 an der erfolgreichen Überführung des bis dato städtischen Museums in die Stiftung Deutsches Meeresmuseum beteiligt. Er nahm zudem an zahlreichen Forschungsreisen des Meeresmuseums teil. Streicher leitete das Deutsche Meeresmuseum noch bis zum 31. August 1995. Sein Nachfolger wurde Harald Benke.
Streicher setzte sich als Bezirks-Naturschutzbeauftragter im Bezirk Rostock aktiv für den Natur- und Umweltschutz ein. Von 1955 bis 1990 war er mit kurzen Unterbrechungen Vorsitzender der Fachgruppe bzw. der Sektion naturwissenschaftlicher Museen und zudem Mitglied im Rat für Museumswesen der DDR. Er leitete die Fachgruppe zur Profilierung der naturwissenschaftlichen Museen.
1986 promovierte Sonnfried Streicher auf dem Gebiet der Museologie naturwissenschaftlicher Museen.
Veröffentlichungen
Streicher war Herausgeber zahlreicher Bände der Schriftenreihe des Deutschen Meeresmuseums mit dem Titel “Meer und Museum”, Gründer und Herausgeber der Schriftenreihe “Beiträge des Bezirksnaturkundemuseums Stralsund” sowie “Natur und Naturschutz in Mecklenburg”.
Weitere Werke:
- Schule und Museum. Naturkundemuseum Stralsund, 1964.
- Fabelwesen des Meeres. Hinstorff Miniaturen, 1996, ISBN 3-356-00662-2.
- Tiere aus dem Meeresaquarium. Bezirksnaturkundemuseum Stralsund, 1961.
- 90 Tage im Korallenmeer. Stationen einer meeresbiologischen Expedition. Hinstorff Verlag, Rostock, 1980, ISBN 3-356-00281-3.
Auszeichnungen
Sonnfried Streicher erhielt dos Banner der Arbeit, die Verdienstmedaille der DDR, die Johannes-R.-Becher-Medaille in Silber, die Medaille für Verdienste im Naturschutz in Gold und die Medaille für heimatkundliche Leistungen in Gold. Er wurde neunmal Aktivist der sozialistischen Arbeit und erhielt im Kollektiv den Kulturpreis des Bezirkes Rostock.[1]
Literatur
- Sonnfried Streicher, Harald Benke: Sieben Weltmeere hinter Klostermauern. Deutsches Meeresmuseum, Stralsund 2001, DNB 962877247.
- Stiftung Deutsches Meeresmuseum (Hrsg.): Dem Direktor des Deutschen Museums für Meereskunde und Fischerei, Dr. Sonnfried Streicher, in Meer und Museum, Band 10, Seite 2
- Stiftung Deutsches Meeresmuseum (Hrsg.): Sonnfried Streicher 25 Johre Direktor des Meeresmuseums, in Meer und Museum, Band 3, Seite 80
Einzelnachweise
- Stiftung Deutsches Meeresmuseum (Hrsg.): Sonnfried Streicher 25 Johre Direktor des Meeresmuseums, in Meer und Museum, Band 3, Seite 80
Weblinks
- Literatur über Sonnfried Streicher in der Landesbibliographie MV
- Werke von Sonnfried Streicher in der Landesbibliographie MV