Solapur

Solapur (Marathi सोलापूर IAST Solāpūr; früher Sholapore) ist eine Millionenstadt im westindischen Bundesstaat Maharashtra.

Solapur
सोलापूर
Solapur (Indien)
Staat:Indien Indien
Bundesstaat:Maharashtra
Distrikt:Solapur
Lage:17° 40′ N, 75° 54′ O
Höhe:475 m
Fläche:300 km²
Einwohner:951.558 (2011)[1]
Bevölkerungsdichte:3172 Ew./km²
Website:Solapur

d1

Lage

Solapur liegt auf dem Dekkan-Plateau im Süden Maharashtras nur rund 20 km nördlich der Grenze zum Bundesstaat Karnataka in einer Höhe von etwa 475 m ü. d. M.[2] Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Nord- und Südindien und hat einen Verkehrsflughafen für nationale Flüge. Die Entfernung von Mumbai beträgt rund 400 km (Fahrtstrecke); nach Bengaluru sind es etwa 620 km. Das Klima ist warm; Regen fällt nahezu ausschließlich in den Monsunmonaten Juni bis Oktober.[3]

Fort von Solapur am Siddheshwar Lake

Bevölkerung

Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und veröffentlicht.[4]

Jahr199120012011
Einwohner604.215872.478951.558

Knapp 76 % der mehrheitlich Marathi, Kannada und Urdu sprechenden Bevölkerung sind Hindus, etwa 20,5 % sind Moslems und jeweils ca. 1 % gehören zu den Religionsgruppen der Jains und Christen; andere Religionen wie Sikhs, Buddhisten etc. bilden zahlenmäßig kleine Minderheiten. Der männliche Bevölkerungsanteil liegt um etwa 10.000 Personen höher als der weibliche.[5]

Wirtschaft

In der Metropole konzentrieren sich Handwerk, Industrie, regionaler Handel und der Dienstleistungssektor. Die Textilindustrie sowie die Automobilzulieferer spielen die wichtigsten Rollen im industriellen Bereich, aber auch für die hier produzierten Bidi-Zigaretten ist Solapur in Indien bekannt. Die erste indische Müllverbrennungsanlage zur Energieerzeugung steht etwas außerhalb der Stadt.

Geschichte

Die Geschichte Solapurs ist nur in groben Zügen bekannt. Im Mittelalter gehörte die Stadt nacheinander zu den Herrschaftsgebieten der hinduistischen Andhrabhratyas, Chalukyas, Rashtrakutas und Yadavas; von etwa 1345 bis 1490 übte das muslimische Bahmani-Sultanat von Gulbarga bzw. von Bidar aus die Herrschergewalt aus, die danach auf die Dekkan-Sultanate aufgeteilt wurde – Solapur gehörte zum Sultanat von Bijapur. Unter dem Großmogul Aurangzeb wurde die Herrschaft über die Stadt im Jahr 1586 vom Mogulreich okkupiert, das sich jedoch immer neuen Angriffen der Marathen ausgesetzt sah. Von 1761 bis 1799 okkupierten die quasi unabhängig agierenden Mysore-Generäle Haidar Ali und Tipu Sultan die Macht, die anschließend auf die Briten überging. In den 1930er Jahren spielte Solapur eine wichtige Rolle im indischen Unabhängigkeitskampf.

Sehenswürdigkeiten

Moschee im Fort

Solapur ist insgesamt eher arm an historisch oder kulturell bedeutsamen Sehenswürdigkeiten:

  • Auf einer Insel im Siddheswar Lake steht der gleichnamige Tempel, dessen Bedeutung weit über die Grenzen der Stadt hinausreicht.
  • Am Ufer des Sees stehen die Ruinen des möglicherweise noch im 14. Jahrhundert erbauten Bhuikot Forts, in welchem sich eine von hinduistischen Steinmetzen geschaffene Moschee befindet. Das weitläufige Areal beherbergt heute ein Vergnügungsgelände, zu welchem auch ein Tierpark gehört.
  • Vom Anfang des 20. Jahrhunderts stammt das von den Briten im indischen Kolonialstil mit schmalen Balkonen (jharokhas) und Eckpavillons (chhatris) erbaute Gebäude der heutigen Municipal Corporation.
  • Der Universität angeschlossen ist ein Wissenschaftsmuseum, welches eine Vielzahl in der Umgebung in Privatinitiative gesammelte prähistorische Artefakte, mittelalterliche Münzen, Skulpturen und Bruchstücke davon präsentiert.

Persönlichkeiten

  • Helmut Schneider (* 1919 in Sholapore; † 2011), deutsch-schweizerischer Physiker
Commons: Solapur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Solapur. Census 2011
  2. Solapur – Karte mit Höhenangaben
  3. Solapur – Klimatabellen
  4. Solapur – City Population 1991–2011
  5. Solapur. Census 2011
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.