Simon Jensen
Simon Jensen (* 1988 in Henstedt-Ulzburg[1][2]) ist ein deutsch-schwedischer Schauspieler.
Leben
Simon Jensen wurde als Sohn deutsch-schwedischer Eltern in Schleswig-Holstein geboren.[3] Sein Schauspielstudium, das er mit Diplom abschloss, absolvierte er von 2008 bis 2012 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover.[2][4] Während seines Studiums gastierte er neben Produktionen des Studiotheaters Hannover bereits am Thalia Theater in Hamburg (2008), am Theater Bremen (2010, als Giselher/Gernot in Die Nibelungen) und am Staatstheater Kassel (2011, als Prinz in Die kleine Meerjungfrau).[2][4] 2012 gehörte er an der Volksbühne Berlin zur Uraufführungsbesetzung von Herbert Fritschs Murmel Murmel-Inszenierung.[2][4]
In der Spielzeit 2012/13 gehörte er zum Ensemble des Volkstheaters Rostock, wo er u. a. den Hamlet und den Maik in einer Bühnenfassung von Wolfgang Herrndorfs Tschick spielte.[2][4] Ab der Spielzeit 2013/14 war er für zwei Spielzeiten festes Ensemblemitglied am Staatstheater Schwerin.[4] Dort spielte er u. a. im Sommer 2014 den Romeo in einer Romeo und Julia-Freilichtaufführung im Schweriner Domhof.[5] Außerdem übernahm er den Brad Majors in der Musical-Produktion The Rocky Horror Show.[6][7]
2016 gastierte er am Opernhaus Zürich als Guillamar in der Oper King Arthur von Henry Purcell.[8]
Ab der Spielzeit 2016/17 war Jensen bis Sommer 2019[9] fest am Wiener Burgtheater engagiert, wo er u. a. als Diener Dromio in Die Komödie der Irrungen (2017, Regie: Herbert Fritsch), als Philipp in der von Angelika Hager bearbeiteten und von Peter Wittenberg inszenierten Bühnenfassung von Willkommen bei den Hartmanns (Premiere: November 2017 am Wiener Akademietheater), als Enkel Schoscho in der Uraufführung des ersten abendfüllenden Theaterstücks Der Rüssel (Premiere: April 2018) des Grazer Schriftstellers Wolfgang Bauer und als junger Homosexueller Julien in der Adaptation des Mephisto-Romans von Klaus Mann (Premiere: September 2018, Regie: Bastian Kraft) auf der Bühne stand.[10][11][12][13]
2017 wurde er in der Kategorie „Bester Nachwuchs männlich“ für den Nestroy-Theaterpreis für seine Darstellung mehrerer Rollen in Die Komödie der Irrungen von William Shakespeare am Wiener Burgtheater nominiert.[14]
In der Spielzeit 2018/19 war Jensen am Schauspielhaus Bochum in Murmel Murmel von Herbert Fritsch zu sehen.[15]
Jensen stand auch für einige TV-Produktionen vor der Kamera. Seinen Durchbruch als Filmdarsteller hatte er an der Seite von Ulrich Tukur in dem Fernsehfilm Herr Lenz reist in den Frühling, der seine Uraufführung im Oktober 2015 auf dem Hamburg Film Festival hatte.[3] Jensen verkörperte darin Tukurs Sohn Linus, der seinen Vater für einen „homophoben Spießer“ hält.[3] In dem Fernsehfilm Viel zu nah (2017) spielte Jensen neben Corinna Harfouch den Sohn einer Kommissarin, die mit allen Mitteln um ihren Sohn kämpft.[16] In der 6. Staffel der ZDF-Serie Bettys Diagnose (2019) übernahm Jensen, mit Ivo Kortlang als Partner, eine der Episodenhauptrollen als junger Mann, dem wegen seiner Unordentlichkeit der Rausschmiss aus der gemeinsamen WG droht.[17] In dem Märchenfilm Der starke Hans (2020) aus der ARD-Filmreihe Sechs auf einen Streich verkörperte Jensen den „Lackaffen“ und Bösewicht Herzog Egbert zu Obertal.[18][19]
Simon Jensen, der im schwedischen Åmsele nebenbei ein Café betreibt, lebt in Hamburg.[2][3][20]
Filmografie (Auswahl)
- 2015: Herr Lenz reist in den Frühling (Fernsehfilm)
- 2017: Viel zu nah (Fernsehfilm)
- 2019: Bettys Diagnose: Liebesbeweise (Fernsehserie, eine Folge)
- 2019: Matze, Kebab und Sauerkraut (Fernsehfilm)
- 2020: Das Damengambit: Openings (Fernsehserie, eine Folge)
- 2020: Der starke Hans (Märchenfilm der ARD-Reihe Sechs auf einen Streich)
Weblinks
- Simon Jensen in der Internet Movie Database (englisch)
- Simon Jensen bei crew united
Einzelnachweise
- Simon Jensen. Profil und Vita bei CASTUPLOAD. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Simon Jensen. Profil und Vita bei CASTFORWARD. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Simon Jensen privat: Alter Schwede! So tickt der extrem vielseitige Burgtheater-Schauspieler. News.de vom 15. März 2017. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Simon Jensen. Vita. Offizielle Internetpräsenz der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Sommerspiel mit Liebeswahn, Würstchen und Männerstrip. Aufführungskritik. In: Ostsee-Zeitung vom 23. Mai 2014. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- MECKLENBURGISCHES STAATSTHEATER: Theater mal anders: Rocky Horror. Aufführungskritik. In: Schweriner Volkszeitung vom 8. Februar 2015. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- The Rocky Horror Show. Besetzung bei Musicalzentrale.de. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Very British, very Fritsch. Aufführungskritik. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Tobias Moretti kommt ins Burgtheater. In: Salzburger Nachrichten vom 6. Juni 2019. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Shakespeare auf Speed. Aufführungskritik. In: Wiener Zeitung vom 26. Jänner 2017. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- „Willkommen bei den Hartmanns“ im Akademietheater bejubelt. Aufführungskritik. In: Tiroler Tageszeitung vom 19. November 2017. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Ein Elefant im Porzellanladen unserer Gesellschaft. Aufführungskritik. ORF.at vom 20. April 2018. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- WIEN /Burgtheater: MEPHISTO. Aufführungskritik. In: Online-Merker vom 12. September 2018. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Bester Nachwuchs männlich: Simon Jensen. Offizielle Internetpräsenz Nestroy-Theaterpreis. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Simon Jensen. Vita. Offizielle Internetpräsenz Schauspielhaus Bochum. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Ödipus auf Abwegen. TV-Kritik. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15. März 2017. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- Bettys Diagnose: Liebesweise (Memento vom 25. Januar 2021 im Internet Archive). Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF.
- Der starke Hans. Produktionsdetails, Hintergrundinformationen und Bildergalerie. rbb-online. Abgerufen am 25. Dezember 2020.
- Reihe „Der starke Hans“. TV-Kritik bei tittelbach.tv. Abgerufen am 25. Dezember 2020.
- Simon Jensen bei schauspielervideos.de. Abgerufen am 3. Januar 2020.