Siebenbrunnen (Luxemburg)
Siebenbrunnen (luxemburgisch Siweburen, französisch Septfontaines) ist ein Teil des Viertels Rollingergrund der Stadt Luxemburg und gehörte bis zum 1. Juni 1920 zu der damals eigenständigen Gemeinde Rollingergrund.
Geschichte
Der Ort war über 200 Jahre die Waschküche der Stadt. Die Waschbrunnen Siweburen werden gegen Ende des 17. Jahrhunderts erstmals in Katasterunterlagen erwähnt, bei einem Wohnhaus, das Folie Grégoire genannt wird und welches beim Waldgebiet "Baumbusch" (lb: Bambësch) an Bach und Brunnen liege. Das Haus gehörte Jean Grégoire, einem pensionierten Kommandanten der spanischen Armee.
Das Haus geht 1707 in den Besitz der Stadt Luxemburg über, welche 1736 durch den Zimmermann Basen in unmittelbarer Nähe acht Waschtröge mit Dach errichten lässt. Die Waschfrauen mussten 2 Sou fürs Waschen und 3 Sou für Waschen, Bleichen und Trocknen zahlen.
Am 1. April 1767 erwerben die drei Brüder Jean-François, Dominique und Pierre-Joseph Boch von der Stadt die Folie Grégoire mit dem angrenzenden Gelände, um eine Porzellanfabrik zu bauen. Die Erlaubnis, das Wasser der Quellen zu benutzen, war an die Bedingung geknüpft, dass die Einwohner weiterhin die Waschbrunnen benutzen durften sowie auch die umliegenden Wiesen zum Trocknen der Wäsche.
Wegen einer Straßenverbreiterung wurden 1968 die Waschbrunnen abgerissen. Eine Gedenkplatte auf dem in der Nähe liegenden Wasserspeicher erinnert heute noch an die Siebenbrunnen.
Nachdem Villeroy & Boch seine Porzellanproduktion an diesem Ort einstellt, wurde die Absicht verlautbart, dass ein Immobilienprojekt zur Konversion des Geländes realisiert werden soll.[1]
Söhne und Töchter des Ortes
- Jean-François Boch (1782–1858), Unternehmer
- Eugen von Boch (1809–1898), Unternehmer und Politiker
Einzelnachweise
- Marc Fassone: Villeroy & Boch ébréché. (Memento vom 9. Juli 2010 im Internet Archive) Le Jeudi, 5. Juli 2010.