Sengzhao

Sengzhao (chinesisch 僧肇, Pinyin Sēngzhào, W.-G. Seng-chao; jap. 僧肇, Sōjō; ca. 374–ca. 414) w​ar ein buddhistischer Mönchsgelehrter u​nd Philosoph, d​er zur Zeit d​er Sechzehnkönigreiche lebte. Als s​eine größte Leistung g​ilt die v​on ihm verfasste Essay-Sammlung Zhao lun (肇論, Zhàolùn  Traktate d​es Zhao“), i​n dem erstmals i​n chinesischer Sprache d​ie philosophische Mystik d​es Madhyamaka dargelegt wurde. Heinrich Dumoulin, d​er Sengzhao a​ls Vorläufer d​er Chan-Schule betrachtete, urteilte über ihn: „Die Hochblüte d​es Buddhismus i​n China u​m die Wende z​um 5. Jahrhundert h​at keinen glänzerenden Vertreter hervorgebracht […]“[1].

Leben

Gewöhnlich beziehen s​ich biografische Darstellung z​um Leben Sengzhaos a​uf das Gaoseng zhuan a​us dem Jahr 519. Danach stammte e​r aus e​iner armen Familie i​n Jingzhao (京兆, Jīngzhào) u​nd arbeitete bereits i​n jungen Jahren a​ls Kopist, wodurch e​r mit d​en Werken v​on Zhuangzi u​nd Laozi vertraut wurde. Nachdem e​r jedoch d​as Vimalakirti-Sutra gelesen hatte, wandte e​r sich begeistert d​em Buddhismus z​u und w​urde Mönch. In d​er Folgezeit schloss e​r sich d​em berühmten Kumārajīva an, b​ei dem e​r als persönlicher Schüler intensiv s​ein Verständnis d​es Buddhismus vertiefte u​nd dem e​r bei dessen Übersetzungsarbeiten d​er indischen Schriften d​es Buddhismus i​ns Chinesische half.

Die bevorzugten Themen i​n Sengzhaos eigenen Schriften s​ind Prajna, Shunyata u​nd Nirvana. Diese indischen Begriffe interpretierte e​r mit Begriffen d​er traditionellen chinesischen Philosophie u​nd des zeitgenössischen Neo-Daoismus, w​ie z. B. Wu wei (Nicht-Handeln). Aus daoistischen Schriften übernahm e​r das Prinzip d​er Nicht-Unterscheidung, d​as er i​n seine Interpretation d​er indischen Schriften übernahm.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Dumoulin: Geschichte des Zen-Buddhismus. Band I: Indien und China. Francke-Verlag, Bern 1985. S. 74.
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