Seligenthal (Floh-Seligenthal)
Seligenthal ist ein Ortsteil von Floh-Seligenthal im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen.
Seligenthal Gemeinde Floh-Seligenthal | ||
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Höhe: | 340–480 m ü. NN | |
Einwohner: | 1450 | |
Eingemeindung: | 1. Juni 1994 | |
Postleitzahl: | 98593 | |
Vorwahl: | 03683 | |
Lage von Seligenthal in Thüringen | ||
Lage
Seligenthal liegt im Norden des Landkreises, am Südwesthang des Thüringer Waldes am Rennsteig und am Oberlauf der Schmalkalde. Die am Rennsteig gelegenen Berge sind bis zu 800 Meter hoch. Die Ebertswiese liegt auch in diesem Gebiet. Der Ort befindet sich an der stetig ansteigenden kurvenreichen Landesstraße 1026, die über Kleinschmalkalden und den Heuberg führt. Sie quert den Thüringer Wald.
Geschichte
Der Ort wurde am 16. Oktober 1320 erstmals urkundlich erwähnt.[1] Die Urkunde ist ein Kaufbrief, in dem ein gewisser Wolfram Schrimpf dem Grafen Berthold von Henneberg mehrere Güter überlässt, darunter auch „Selgenthal“. Bergknappensiedlungen gab es offenbar aber auch hier schon lange Zeit vorher. Die Bedeutung des Bergbaus für die Entwicklung der gesamten Region war groß. Mit der Entstehung mehrerer Eisenschmelzöfen, Zain- und Drahthämmer wurde die Eisen- und Stahlwarenproduktion über Jahrhunderte zur Lebensgrundlage der Einwohner. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Seligenthal im Jahr 1636 überfallen, geplündert und bis auf drei Häuser niedergebrannt. Zwischen 1687 und 1698 entstand in dem Ort eine Barockkirche, die mit zahlreichen Gemälden an Decke und Emporen geschmückt ist. Am 1. Juni 1994 schlossen sich Floh, Seligenthal und Hohleborn zur neuen Gemeinde Floh-Seligenthal zusammen.
Etwa zwei Kilometer nordöstlich des Ortes durch den Haderholzgrund zur Hohen Straße befinden sich am Falkenburgstein die Wall- und Grabenreste der vormittelalterlichen Burganlage Falkenburg.
Orgelbau
In Seligenthal befand sich die Werkstatt des Orgelbauunternehmens der Brüder Carl, August und Wilhelm Peternell. Die Firma bestand von 1847 und 1909 und fertigte neben Instrumenten für Orte in verschiedenen Regionen Deutschlands auch Anlagen für Abnehmer in der Schweiz und Russland. Die 1873 erbaute und mit 26 Registern ausgestattete Orgel der Kirche von Seligenthal stammt ebenfalls von den Peternells. Alexander Wilhelm Gottschalg bezeichnete die Firma als „Silbermann des 19. Jahrhunderts“. Seit dem Jahr 2000 erinnert eine Gedenktafel an das Unternehmen.[2]
Persönlichkeiten
- Frank Luck (* 1967 in Schmalkalden), ehemaliger Biathlet, wuchs in Seligenthal auf
- Gerhard Grimmer (* 1943 in Katharinaberg), ehemaliger Skilangläufer, wuchs in Seligenthal auf
Weblinks
Einzelnachweise
- Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 262.
- Michael von Hintzenstern: Die Silbermanns aus Seligenthal. In Glaube und Heimat vom 26. September 2021, S. 8.