Sekretariusmühle
Die Sekretariusmühle (auch Eckelsheimer Mühle, Vogelsmühle, Schäfersmühle) ist eine Einöde auf der Gemarkung des Marktes Markt Einersheim im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.
Sekretariusmühle Schäfersmühle Markt Markt Einersheim | |
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Höhe: | 273 m |
Einwohner: | 6 (1987)[1] |
Postleitzahl: | 97348 |
Vorwahl: | 09326 |
Geographische Lage
Die Sekretariusmühle liegt relativ zentral im Markt Einersheimer Gemeindegebiet am Moorseebach. Im Norden erhebt sich ein Neubaugebiet des Marktes Einersheim. Östlich beginnt das Gemeindegebiet von Iphofen, der Ortsteil Possenheim liegt der Mühle am nächsten. Auch im Südosten liegen Stadtteile von Iphofen. Hier reihen sich am Kirchbach Hellmitzheim und die obere Dorfmühle auf. Entlang des Moorseebachs folgt westlich der Sekretariusmühle die Eselsmühle auf Einersheimer Gemarkung. Wahrscheinlich ist die Mühle der letzte bauliche Überrest des Dorfes Eckelsheim.
Geschichte
Der Ortsname der Mühle geht wohl auf den zeitweiligen Besitzer der Anlage zurück. So kann der Name mit Mühle des Sekretärs Fries gedeutet werden. Der Name entstand erst im 17. Jahrhundert und geht auf einen limpurg-speckfeldischen Beamten zurück. Der ursprüngliche Name Eckelsheimer Mühle verweist auf eine Wüstung, die sich in der Nähe der Mühle befand. Ortner deutet den alten Namen nach einer Familie Eckelsheimer. Dies ist eher unwahrscheinlich.[2]
Die Mühle wurde erstmals im Jahr 1414 erwähnt. Sie tauchte in einem Teilungsvertrag zwischen den Schenken von Limpurg und den Grafen zu Castell auf. Die beiden Adelsgeschlechter erhielten das Erbe der Herren von Hohenlohe, unter anderem kamen die Schenken von Limpurg an die „Eckelsheimer mule“. In einem Zinsbuch der Fürsten von Schwarzenberg von 1506 tauchte die Mühle neuerlich in den Quellen auf.
Ein Müller ist mit Pangratz Dorsch zwischen 1608 und 1611 erstmals nachgewiesen. Die Herrschaft, wohl die Limpurg, setzten einen Bestandmüller ein. Für 1622 war dies Nicolaus Brandt.[3] 1689 wurde dann die „Herrn Secretarii Frießen Mühl“ mit dem Müller Martin Leidenberger genannt. Der Name rührte vom hochgräflichen Sekretär und Postmeister Linhardt Stephan Fries her, der im 17. Jahrhundert die Mühle in seinem Besitz hatte. Zwischen 1691 und 1694 war Friedrich Mez Bestandmüller.
Mit dem 18. Jahrhundert setzte sich der Name endgültig durch. So wurde 1704 die „Secretarius-Mühl“ erwähnt. 1715 wurde bei einer Flurbeschreibung auch die „Friesischen Secretari-Mühle“ erwähnt. Im Jahr 1736 nannte man Georg Sebastian Rödlein als Eigentümer und Müller auf der Sekretariusmühle. Er vererbte die Anlage seinem Schwiegersohn Johann Lorenz Linck. Zwischen 1789 und 1795 nannte man die Mühle „Secretairs Mühl“.[4]
Im 19. Jahrhundert wechselte der Name der Mühle erneut. Die Familie Vogel war in den Besitz des Anwesens gekommen und die Bevölkerung nannte die Mühle dementsprechend „Vogelsmühl“. Die Mühle war mit lediglich einem Mahlgang eine der kleineren Betriebe am Moorseebach. Seit 1907 ist sie in den Händen der Familie Schäfer, wieder wechselte der Name in „Schäfersmühle“. Bis zum Jahr 1920 bestand noch das Wasserrad, obwohl der Mühlenbetrieb zu diesem Zeitpunkt bereits eingestellt war.[5]
Literatur
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamensbuch von Bayern. Mittelfranken Bd. 3). München 1967. Ortsnamenteil.
- Fritz Ortner: Illustrierter Führer durch Markt Einersheim und seine Geschichte. Markt Einersheim 1986.
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, S. 365 (Digitalisat).
- Ortner, Fritz: Illustrierter Führer durch Markt Einersheim und seine Geschichte. S. 65.
- Ortmann, Wolf Dieter: Landkreis Scheinfeld. S. 186.
- Ortmann, Wolf Dieter: Landkreis Scheinfeld. S. 187.
- Ortner, Fritz: Illustrierter Führer durch Markt Einersheim und seine Geschichte. S. 65.