Sde Boker
Sde Boker (hebräisch שדה בוקר, auf deutsch „Feld der Hirten“), auch Sede Boker, ist ein Kibbuz im zentralen Negev (im Wüstengebiet Zin) etwa 50 Kilometer südlich von Be’er Scheva an der Straße nach Mitzpe Ramon. Der Kibbuz hatte 2018 464 Einwohner.[2]
Sde Boker | |||
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Basisdaten | |||
hebräisch: | שדה בוקר | ||
Staat: | Israel | ||
Bezirk: | Süd | ||
Gegründet: | 12. Mai 1952 | ||
Koordinaten: | 30° 52′ N, 34° 48′ O | ||
Höhe: | 474 m | ||
Einwohner: | 464 (Stand: 2018)[1] | ||
Gemeindecode: | 0885 | ||
Zeitzone: | UTC+2 | ||
Website: | |||
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Der Kibbuz Sde Boker gehört zu den bekanntesten überhaupt. Das liegt daran, dass hier der israelische Staatsgründer und frühere Ministerpräsident David Ben Gurion ein Haus hatte; sein Grab liegt südlich des Kibbuz bei der „Ben-Gurion-Akademie“ (Midreshet Ben Gurion auch bekannt als Midreshet Sde Boker). Diese von Ben Gurion gegründete „Negev-Hochschule“ beschäftigt sich vor allem mit der Frage nach der Nutzung und Entwicklung von Wüstengebieten. Sie bildet einen Teil der Ben-Gurion-Universität des Negev in Be’er Scheva. Midreschet Ben Gurion liegt allerdings etwa drei Kilometer südlich des Kibbuz und gilt als eigenständige Ortschaft.
Sde Boker wurde am 15. Mai 1952 von ehemaligen Soldaten gegründet. Ben Gurion trat im Folgejahr in den Kibbuz ein, nachdem er sein Amt niedergelegt hatte. Hinter Ben Gurions Entscheidung, sich dem Wüstenkibbuz anzuschließen, stand der zionistische Traum, „die Wüste zum Blühen“ zu bringen. Vor allem nach der israelischen Staatsgründung im Mai 1948 entstand eine ganze Reihe solcher Siedlungen, durch die gezielt die Wüste landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden sollte. Nach wenigen Monaten ging Ben Gurion jedoch zunächst wieder in die Politik und zog sich erst 1963 endgültig nach Sde Boker zurück, wo er 1973 starb.
Der Kibbuz lebt heute unter anderem von der Landwirtschaft (Weinbau, Anbau von Früchten, Hühnerzucht). Außerdem betreibt er eine Fabrik für Klebeband. Heute ist Sde Boker ein paar hundert Meter von der ursprünglichen Hüttengemeinschaft entfernt und gehört zum Regionalverband von Ramat HaNegev, eine Gruppe von ländlichen Siedlungen in dieser Region des Negev. Touristische Sehenswürdigkeiten der Umgebung sind die nabatäische Ruinenstadt Avdat und die Oasen von En Avdat und En Aqev.
Nationalpark
Die Gräber von Paula und David Ben Gurion liegen wenige Kilometer südlich des Kibbuz am Südrand von Midreshet Ben Gurion. Sie sind frei zugänglich im Zentrum eines kleinen Nationalparks, der von der Israel Nature and Parks Authority verwaltet wird. Die Lage oberhalb des Nahal Zin bietet einen grandiosen Ausblick in dieses Tal.[3]
Einzelnachweise
- אוכלוסייה ביישובים 2018 (Bevölkerung der Siedlungen 2018). (XLSX; 0,13 MB) Israel Central Bureau of Statistics, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
- אוכלוסייה ביישובים 2018 (Bevölkerung der Siedlungen 2018). (XLSX; 0,13 MB) Israel Central Bureau of Statistics, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
- Ben-Gurion’s Tomb National Park (Memento des Originals vom 8. Oktober 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
- Webauftritt des Kibbuz Sde Boker (hebräisch)
- Sde Boker bei Tourist Israel (englisch)