Schwarzenhagen
Schwarzenhagen war ein Ortsteil der Gemeinde Rochau im Landkreis Stendal in der preußischen Provinz Sachsen.[1]
Schwarzenhagen Gemeinde Rochau | ||
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Höhe: | 39 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,26 km² | |
Eingemeindung: | 1. April 1935 | |
Lage von Schwarzenhagen in Sachsen-Anhalt | ||
Geografie
Das frühere Schwarzenhagen ist heute der östliche der Teil des Dorfes Rochau, unter anderem die Straßen Eichenweg, Schwarzer Weg, Mühlenstraße und der östliche Teil der Breiten Straße.[2][3]
Die ehemalige Landgemeinde Schwarzenhagen lag neun Kilometer südlich von Osterburg und 17 Kilometer nordwestlich von Stendal in der Altmark.[3]
Geschichte
Die erste Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1343 als Swartzerhage, als Markgraf Ludwig Hebungen und Grundstücke im Ort zur Stiftung eines Altares in einer Kirche in Stendal vereignete.[4] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Swarthenhagen aufgeführt,[5] mehrere Stendaler Bürger hatten dort Einkommen.[6] 1448 hatte die Komturei in Werben in Swartenhagen Einkünfte.[6] Weitere Nennungen sind 1540 Schwartzenhagen[6] und 1687 Schwartzenhagen.[1] 1804 heißt das Dorf Schwarzenhagen und hatte eine Windmühle.[7]
Der Ortsname Schwarzenhagen kam nach dem Zusammenschluss mit Rochau im Jahre 1935 außer Gebrauch.[8] Nur die Straße „Schwarzer Weg“ erinnert heute noch an Schwarzenhagen.
Eingemeindungen
Am 1. April 1935 erfolgte der Zusammenschluss der Landgemeinden Rochau und Schwarzenhagen aus dem Landkreis Stendal zu einer neuen Landgemeinde „Rochau“.[9]
Wüstung Wittenhagen mit Kapelle
Im Visitationsabschied von 1540 heißt es unter Schwarzenhagen: „Hat keine sonderliche Kirche, sondern allein eine Kapelle“. 1551 und 1578: „Diese heißt Wittenhagen“.[10] Im Jahre 1720 hieß es zu Schwarzenhagen: „Dort war vor dem dreißigjährigen Krieg auch eine Kirche, davon aber kaum einige rudera übrig“. 1794 waren „Heldenbetten“ (Hünenbetten) vorhanden, der Hümpelberg wurde beackert.[1] Johann Ernst Fabri schreibt 1797 von Schwarzenhagen „südöstlich an der Hesewig- und Groß-Schwechteschen Gränze ist die wüste Feldmark Weissenhagen. Noch sind von der Kirche Rudera vorhanden… Hin und wieder findet man auf der hiesigen Feldmark einige Heldenbetten.“[11] Wilhelm Zahn schreibt 1909 über die Wüstung Wittenhagen, sie „liegt 1,7 Kilometer östlich von Schwarzenhagen auf der Feldmark dieses Dorfes. Die nördlich und nordöstlich anstoßende Flur heißt das Heidfeld“.[12]
Religion
Die evangelischen Christen aus Schwarzenhagen gehörten zur Kirchengemeinde und Pfarrei Rochau in der Altmark.[13]
Weblinks
- Schwarzenhagen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2021–2023, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 106.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 303, 88. Schwarzenhagen (Digitalisat).
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2021–2023, doi:10.35998/9783830522355.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Messtischblatt 1683: Osterburg. Reichsamt für Landesaufnahme, 1932, abgerufen am 21. März 2020.
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 15. Berlin 1858, S. 113, Urkunde Nr. CL. (Digitalisat).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 316 (archiviert auf archive.org (Memento vom 14. Dezember 2019 im Internet Archive)).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 106.
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 264 (Digitalisat).
- Entgegen der Angaben von Rohrlach ist ein Ortsteil oder Wohnplatz Schwarzenhagen weder im Verzeichnis der Wohnplätze von 1965, noch in späteren Ortslexikas der DDR von 1971, 1974 und 1986 verzeichnet.
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1935, ZDB-ID 3766-7, S. 59.
- Julius Müller, Adolf Parisius (Hrsg.): Die Abschiede der in den Jahren 1540 bis 1542 in der Altmark gehaltenen ersten General-Kirchen-Visitation mit Berücksichtigung der in den Jahren 1551, 1578-1579(81) und 1600 gehaltenen Visitationen. Band 1, Heft 3. Magdeburg 1895, S. 182 (altmark-geschichte.de [PDF]).
- Johann Ernst Fabri: Vom Stendalschen Kreise (= Beyträge zur Geographie, Geschichte und Staatenkunde. Band 2). Raspesche Buchhandlung, Nürnberg 1796, S. 454–455, 32. Das Dorf Schwarzenhagen (Digitalisat).
- Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 250–251, Nr. 251 (uni-jena.de).
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 112 (genealogy.net [Volltext und Scan]).