Schwarzbauch-Glanzschwänzchen
Das Schwarzbauch-Glanzschwänzchen (Metallura phoebe), manchmal auch Rußglanzschwänzchen genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 140.000 Quadratkilometer, in den südamerikanischen Andenländern Peru und Bolivien, umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingestuft.
Schwarzbauch-Glanzschwänzchen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schwarzbauch-Glanzschwänzchen | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
| ||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Metallura phoebe | ||||||||||
(Lesson & Delattre, 1839) |
Merkmale
Schwarzbauch-Glanzschwänzchen erreichen eine Körperlänge zwischen 11,5 und 12,5 Zentimetern. Der Schnabel erreicht eine Länge von 15 bis 17 Millimetern. Damit ist das Schwarzbauch-Glanzschwänzchen größer als die meisten anderen Glanzschwänzchen-Arten. Außerdem ist das Gefieder wesentlich dunkler als bei anderen Glanzschwänzchen. Während die Männchen fast schwarz sind, sind die Weibchen eher rauchgrau. Ihr langer Schwanz ist kupferrot. Am Hals besitzen die Männchen einen grünblauen Fleck, der bei den Weibchen etwas kleiner ist.[1] Die Vögel senken nachts ihre Körpertemperatur stark ab auf 3,3° C.[2]
Habitat
Man findet den Vogel in Gebirgsbüschen und offenen Wäldern. Zu den bevorzugten Baumarten gehören unter anderem die in den Anden vorhandenen Polylepis-Arten. Häufig sieht man den Kolibri auch im Tal des Marañón. Lokal wurden Populationen in den intermontanen Tälern von Pasco sowie Junín gesehen. Der Vogel bewegt sich in Höhen zwischen 2700 und 4300 Metern. Es wird vermutet, dass der Vogel bis in den Norden Chiles verbreitet ist. Zwei ältere gesammelte Exemplare stammen vermutlich aus Bolivien.[1]
Unterarten
Im Moment sind keine Unterarten des Schwarzbauch-Glanzschwänzchen bekannt. Die Art gilt als monotypisch.[3]
Etymologie und Forschungsgeschichte
Adolphe Delattre und René Primevère Lesson beschrieben das Schwarzbauch-Glanzschwänzchen unter dem Namen Ornismya phoebe. Das Typusexemplar stammte aus den Kordilleren Perus und wurde von Delattre während seiner Reise durch Amerika gesammelt.[4] Erst später wurde er der Gattung Metallura zugeschlagen.
Das Wort Metallura leitet sich von den griechischen Worten »metallon μεταλλον« für »Metall« und »oura ουρά« für »Schwanz« ab.[5]
Das Wort »phoebe« bezieht sich auf »Phoibe«, eine Titanin der griechischen Mythologie.[6]
Literatur
- Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O'Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 2007, ISBN 978-0-7136-8673-9.
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Adolphe Delattre, René Primevère Lesson: Oiseaux-Mouches nouveaux au très rares, decouverts par M. De Lattre dans son voyage en Amérique et décrits. In: Revue Zoologique par La Société Cuvierienne. Band 2, 1839, S. 13–20 (online [abgerufen am 17. Februar 2014]).
Weblinks
- Metallura phoebe in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2009. Abgerufen am 8. Januar 2012.
- Factsheet auf BirdLife International
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Black Metaltail (Metallura phoebe) in der Internet Bird Collection
- Schwarzbauch-Glanzschwänzchen (Metallura phoebe) bei Avibase; abgerufen am 8. Januar 2012.
- Metallura phoebe im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 7. Januar 2012.
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Black Metaltail (Metallura phoebe)
Einzelnachweise
- Thomas Scott Schulenberg u. a., S. 244
- Bild der Wissenschaft 11/2020, S. 11
- IOC World Bird List Hummingbirds
- Adolphe Delattre, S. 17
- James A. Jobling S. 252
- James A. Jobling S. 303