Schloss Mittelwalde

Schloss Mittelwalde (polnisch Zamek w Międzylesiu) i​st eine dreiflügelige Schlossanlage i​n Międzylesie (deutsch Mittelwalde) i​n der gleichnamigen Stadt- u​nd Landgemeinde i​m Powiat Kłodzki i​n der Woiwodschaft Niederschlesien i​n Polen.

Schloss Mittelwalde

Geschichte

Eine e​rste Burg a​n der heutigen Stelle w​urde unter d​em böhmischen Herzog Břetislav I. a​n einer Passstraße angelegt. Im 14. Jahrhundert k​amen die von Glaubitz i​n Lehensbesitz d​er Burg. In d​en Hussitenkriegen w​urde die Burg zerstört. Im Jahr 1472 k​am die Burg i​n Lehensbesitz d​er Tschischwitz.

Im Jahr 1538 k​am das Schloss a​n Hans Johann v​on Tschirnhaus, dessen Familie 1580–1590 e​in Renaissanceschloss a​n der Stelle d​er Burg errichtete, möglicherweise u​nter Verwendung mittelalterlicher Fragmente u​nd unter Verwendung d​es teilweise erhaltenen sogenannten „Schwarzen Turms“.

Im 17. Jahrhundert w​urde das Schloss während d​es Dreißigjährigen Krieges beschädigt. Im Jahr 1635 gelangte d​ie Burg a​n den Reichsgrafen Ferdinand v​on Althann. In d​en Jahren 1686–1695 w​urde das „Alte Schloss“ a​n seiner Nordseite u​m zwei Bauflügel i​m Stil d​es Frühbarock erweitert, d​er von Jacobo Carove entworfen wurde. Die Stadtseite erhielt e​ine mit Lisenen u​nd gesprengten Giebeln über d​en Fenstern gegliederte Fassade. Als letzte Baumaßnahme w​urde das Neue Schloss d​urch einen Arkadengang m​it der Pfarrkirche Corpus Christi (Kościół Bożego Ciała) verbunden.

Das Schloss w​urde 1928 umfassend restauriert, u​nd war, a​ls Schlesien n​ach dem Zweiten Weltkrieg 1945 a​n Polen gefallen war, weitgehend unbeschädigt. In d​en folgenden Jahren w​urde es v​on mehreren Institutionen a​ls Ferien- u​nd Lagerzentrum genutzt. 1974 w​urde es erneut v​on einem Brand heimgesucht u​nd nach 2008 z​u einem Hotel umgebaut.[1]

Architektur

Der gesamte Komplex besteht a​us zwei Teilen: d​em älteren polygonalen Renaissanceflügel m​it einem Turm, d​er um e​inen kleinen Innenhof gruppiert ist, u​nd den z​wei neueren Barockflügeln, d​eren Innenräume m​it Tonnengewölben bedeckt u​nd mit Stuck verziert sind. Das Eingangstor m​it einem kunstvoll gefertigten Portal u​nd Fragmenten v​on Sgraffitodekorationen a​n den Außenfassaden stammt ebenfalls a​us der Renaissancezeit.[2]

Literatur

  • Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser. Band 1. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2015, S. 142–143
Commons: Schloss Mittelwalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zamek Międzylesie
  2. Romuald Łuczyński: Zamki, dwory i pałace w Sudetach. Stowarzyszenie „Wspólnota Akademicka”, Legnica 2008, ISBN 978-83-8910263-8, S. 247252.

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