Schloss Matzen (Matzen-Raggendorf)
Das Schloss Matzen steht in der niederösterreichischen Gemeinde Matzen-Raggendorf. Es existiert ein namensgleiches Schloss Matzen in Tirol, das als Hotel genutzt wird.
Schloss Matzen | ||
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Staat | Österreich (AT) | |
Ort | Matzen - Raggendorf, Österreich | |
Geographische Lage | 48° 24′ N, 16° 42′ O | |
Höhenlage | 219 m ü. A. | |
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Die mittelalterliche Burg wurde vermutlich zeitgleich mit Gründung des Ortes Matzen im 12. Jahrhundert gebaut. Ab 1551 im Besitz der Freiherrn von Herberstein wurde die Burg in ein Renaissanceschloss umgebaut.[1]
Das heutige Schloss ist das Resultat dieser neuzeitlichen Baumaßnahmen, insbesondere der Umbauten durch die Familie Fünfkirchen, die das Schloss zwischen 1629 und 1700 innehatte[2]. Durch Heirat ging Matzen an die Familie Kinsky. Christian Joseph Graf Kinsky (1776–1835)[3] führte 1827 einen weiteren Umbau durch, um das Schloss im Stil der Romantik in eine neugotische Burg mit kleinen Türmen und Zinnen zu verwandeln. Paul Graf Kinsky verkaufte Matzen 1931 an die Familie Löw, deren Firma Gustav und Wilhelm Löw in der Spiritusfabrikation tätig war[4], wofür in der Umgebung viele Agrarflächen gepachtet wurden. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es geplündert und verfiel danach. 1963 kaufte ein Ingenieur die Anlage und begann mit Renovierungsarbeiten.[5]
Von 1966 bis 1989 war das Schloss eine Außenstelle des Museums für Völkerkunde.[6][7]
Seit vielen Jahren befindet sich das Schloss in Privatbesitz. Die hochgelegene unregelmäßige Baugruppe mit Arkadenhof, dreigeschoßigem Hauptgebäude, zinnenbekrönten Mauern und Viereckturm befindet sich nach Presseangaben in einem baulich schwierigen Zustand.[8] Insbesondere ein Rechtsstreit seit 2015 schlug medial hohe Wellen. Dabei stürzte eine Außenmauer des Schloss nach einem Starkregenereignis ein und löste eine Schlammlawanie aus. Ein dabei unterhalb der Lawine befindliches Haus wurde in der Folge als unbewohnbar erklärte, so dass der Eigentümer auf behördliche Anordnung ausziehen musste. Nach jahrelangen Streitigkeiten kam es lediglich zu einer Notsicherung des Hanges.[9]
Weblinks
- Schloss Matzen. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- Matzen (Marchfeld). In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl
Einzelnachweise
- Wehrbauten in Oesterreich
- Schloss Matzen. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- Christian Josef KINSKY von WCHINITZ und TETTAU. Comte Kinsky von Wchinitz und Tettau. In: gw1.geneanet.org. Family tree Jean Herv FAVRE - GeneaNet, abgerufen am 26. Juli 2020.
- Schloßherren auf Zeit: Die Familie Löw in Matzen, Niederösterreich von Tina Walzer auf juden.at.
- Ulrike Potmesil: 500 Besucher in Mandls Schloss Matzen. In: meinbezirk.at, online abgerufen am 29. September 2020 | 9:51 Uhr
- Die Geschichte des Weltmuseums Wien im Überblick. (PDF) In: weltmuseumwien.at. Abgerufen am 26. Juli 2020.
- Etta Becker-Donner: Die Nebenstellen des Museums für Völkerkunde: Schloss Matzen und Kartause Gaming (NÖ). In: Österreichs Museen stellen sich vor. 1973, S. 39–42 (gesamter Artikel S. 39–47, zobodat.at [PDF]).
- Schlossbesitzer am Wort, NÖN 12. Februar 2016
- Edith Mauritsch: Sanierung: Bitte warten - keine Lösung in Sicht. In: NÖN.at online abgerufen am 29. September 2020 | 9:58 Uhr - online abrufbar