Schloss Groß Wilkau
Das Schloss Groß Wilkau (polnisch Zamek w Wilkowie Wielkim) ist ein Schloss in Wilków Wielki (deutsch Groß Wilkau) in der Stadt- und Landgemeinde Niemcza im Powiat Dzierżoniowski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Geschichte
Ein Wohnturm, der von einem Wassergraben umgeben war, entstand vermutlich im späten 14. Jahrhundert unter den von Reibnitz. Mit Verkauf an Nickel von Nimitz 1478 wurde das Schloss Sitz von dessen Familie. Unter Christoph von Nimitz wurde der Wohnturm im 17. Jahrhundert in den Neubau eines Festen Hauses integriert. Der Wohnturm wurde dabei Teil eines der beiden hofseitigen Risalite, wobei das gotische Spitzbogenportal sichtbar blieb. Zeittypische Giebel, Sgraffitoputz, Zwerchhäuser, Fenstergewände mit Beschlagwerksdekoration ergänzten die Gestaltung des Baus.
Unter den Eigentümern Hieronymus von Scalvinoni und, ab 1709, Franz Weighard Freiherr von Hoffmann wurde das Schloss barockisiert und die Hauptfassaden mit einer Lisenengliederung umgestaltet. Später waren Schloss und Gut im Besitz der von Tschirschky und der Grafen von Pfeil. Im Jahr 1853 verkauften die von Koschembahr das Schloss an Karl Louis von Chappuis, der das Schloss wieder zeitgemäß umgestalten ließ.
Nach den Umwälzungen in der Region infolge des Potsdamer Abkommens wurde das Schloss für Büros und Unterkünfte einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft genutzt. Heute ist das Schloss in privatem Besitz. Im Inneren sind einige historische Details erhalten wie renaissancezeitliche Türgewände, eine mit mythologischen Motiven gestaltete Stuckdecke und einige barocke Kamineinfassungen. Nördlich und westlich des Schlosses befindet sich ein verwahrloster Landschaftspark, östlich sind Gebäude des Dominiums erhalten.
Literatur
- Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser. Band 1. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2015, S. 87.