Schloss Gleinitz
Schloss Gleinitz (polnisch Pałac w Glinicy) ist ein ruinöses Schloss in Glinica (deutsch Gleinitz) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Schloss Gleinitz/Pałac w Glinicy | ||
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Daten | ||
Ort | Glinica, Gmina Jordanów Śląski, Woiwodschaft Niederschlesien | |
Koordinaten | 51° 38′ 55,9″ N, 15° 58′ 26,4″ O | |
Geschichte
Gleinitz, darunter die Wasserburg, war über die Jahrhunderte im Besitz derer von Niebelschütz. In einem Kaufvertrag von 1446 erwarben die Brüder Nickel, Georg und Laslaw von Niebelschütz Gut Gleinitz mit zugehörigen Vorwerken, Mühlen, und Teichen. Auch das benachbarte Stumberg gehörte zum Besitz. Im Jahr 1626 war Gleinitz Fideikommiss des Landesältesten Johann von Niebelschütz, der auch Gesandter am Hof des Kaisers und führender Protestant war.
Schloss Gleinitz überstand den Dreißigjährigen Krieg unbeschädigt. Danach war es lange nicht bewohnt. Das heutige Gebäude entstand um 1680 im Renaissancestil. Im 17. Jahrhundert erfolgte ein Wiederaufbau im Stil des Frühbarock. 1836 wurde der Bau wiederhergestellt und das Dachgeschoss ausgebaut. Statt des ursprünglichen Walmdachs wurde er nun mit Ziegeln und Schiefer gedeckt. Um 1900 kam an der Gartenseite eine Terrasse mit Balkon hinzu. Heute ist Schloss Gleinitz eine Ruine.[1]
Die Staatskasse des Herzogtums Glogau-Sagan in Gleinitz
Johann von Niebelschütz vereinbarte mit dem katholischen Landeshauptmann von Oppersdorff und seinem katholischen Vetter Johann-Ernst, die Staatskasse des Herzogtums Glogau-Sagan in Gleinitz vor dem Zugriff von Graf Ernst von Mansfeld zu verstecken. Johann-Ernst wurde nach Ungarn verschleppt und zu Tode gefoltert, weil er das Versteck nicht verriet. Seine Witwe Anna von Broschnitz wurde heimlich in der Familiengruft beigesetzt, auf Betreiben der Jesuiten 1663 aus der Gruft entfernt und nach Groß-Tschirnau gebracht, danach aber wieder in der Familiengruft beigesetzt.
Umgebung
Das Schloss ist umgeben von einem Wassergraben, einem verwilderten Landschaftspark mit Erdböschungen und Wirtschaftsgebäuden aus dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Literatur
- Helmut Sieber: Schlösser in Schlesien. Weidlich, Frankfurt/Main 1971, S. 175–177.