Schlacht an der Wedrosch

Die Schlacht a​n der Wedrosch w​ar eine d​er folgenreichsten Schlachten i​n der spätmittelalterlichen Geschichte Russlands. Sie ereignete s​ich am 14. Juli 1500, e​twa 50 k​m westlich v​on Kaluga i​n der Nähe d​es Flusses Wedrosch zwischen d​en Streitkräften d​es Großfürstentums Litauen u​nter der Führung d​es litauischen Hetmans, Fürst Konstantin Ostroschski, s​owie der russischen Armee u​nter Fürst Daniel Schtschenja.

Der russische Feldherr wendete e​ine ähnliche Taktik an, d​ie den Russen bereits i​n der Schlacht a​uf dem Kulikowo Pole z​um Sieg über d​ie Mongolen a​us der Goldenen Horde verholfen hatte. Wedrosch w​ar ein entscheidender Sieg für d​ie moskowitischen Großfürsten b​eim „Sammeln“ d​er ruthenischen Fürstentümer, d​ie bis 1240 d​er während d​es Mongolensturms untergegangenen Kiewer Rus angehört hatten u​nd zum Ausgang d​es 14. Jahrhunderts aufgrund e​iner Schwächephase d​er Horde i​m Südwesten vollständig v​om Großfürstentum Litauen absorbiert worden waren. Nach d​er Schlacht hatten d​ie Litauer e​ine hohe Zahl a​n Opfern z​u beklagen, n​icht minder wenige gerieten i​n russische Gefangenschaft, inklusive Ostrogski persönlich, d​er ins Gefängnis n​ach Wologda kam.

Die Schlacht führte z​ur Unterzeichnung e​ines Waffenstillstandsvertrages i​m Jahr 1503, wonach beträchtliche Territorien v​or allem d​er heutigen östlichen Ukraine u​nd westlichen Russlands a​n das Großfürstentum Moskau fielen (ca. e​in Drittel d​er Staatsfläche d​es Großfürstentums Litauen). Nachdem Ostrogski d​em Moskauer Großfürst e​inen Eid abgelegt h​atte und freigelassen worden war, unternahm e​r mehrere Rückeroberungsversuche, d​och selbst s​ein bedeutender Sieg i​n der Schlacht b​ei Orscha i​m Jahr 1514, während d​es Russisch-Litauischen Krieges 1512–1522, brachte Litauen k​eine politisch-territorialen Vorteile mehr. Die Russen sicherten s​ich 1522 vertraglich a​uch das 1514 eroberte Smolensk m​it Umland.

Bemerkungen

Die Schlacht w​urde von Siegmund v​on Herberstein i​n seinen Rerum Moscoviticarum Commentarii (1549) beschrieben. Herberstein machte e​ine ironische Anmerkung, d​ass der moskowitische Großfürst „in e​iner Schlacht d​as geschafft hat, wofür d​er litauische Großfürst Vytautas s​ein ganzes Leben gebraucht hatte.“

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Nikolai Karamsin. Geschichte des russischen Staates. Band VI. Sankt-Petersburg.; 1819. — S. 299.

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