Scheidegg (Wald ZH)
Die Scheidegg ist ein Berg im Tössbergland, Zürcher Oberland. Sie bildet die höchste Erhebung im Gemeindegebiet von Wald. Es handelt sich um einen Hügelzug mit einigen Gipfeln fast gleicher Höhe: Der höchste Punkt liegt mit 1246 m ü. M. bei der Alp Überzütt, auf dem Grat zwischen Brandegg und Hüttchopf.[1] Die benannten Gipfel sind Vorderbrandegg (1241 m ü. M.), Brandegg (1238 m ü. M.) und Hüttchopf (1170 m). Vorgelagert sind im Süden der Scheidegghoger (1170 m), mit dem Gasthaus Alp Scheidegg (1196 m), der Josenberg (1085 m), und im Norden der Dürrspitz (1202 m) und die Oberegg (1107 m). Die Kantonsgrenze zu St. Gallen verläuft über den Hüttchopf.
Scheidegg | ||
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Hüttchopf und Brandegg, Blick nach Süden, links der Schwarzeberg, im Hintergrund die Glarner Alpen (Luftaufnahme von Werner Friedli, 1958) | ||
Höhe | 1246 m ü. M. | |
Lage | Tössbergland, Zürcher Oberland | |
Dominanz | 2,3 km → Schwarzeberg | |
Schartenhöhe | 276 m ↓ Parkplatz Wolfsgrueb | |
Koordinaten | 713713 / 240930 | |
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An der östlichen Flanke der Brandegg verläuft die Vordere Töss, gegenüber dem Tössstock, bis zur Tössscheidi, wo Vordere und Hintere Töss sich zur Töss vereinigen. Die Brandegg bildet die Wasserscheide zwischen Töss und Jona. An der westlichen Flanke fliesst die Jona, an der südlichen Flanke der Schmittenbach Richtung Sagenraintobel und Wald. An der Scheidegg entspringt der Hischwilerbach, der via Hischwil, Hintererli und Grosswis ins Jonatal fliesst; an der Brandegg der Lochbach, der via Loch, Raad und Neutal in die Jona fliesst. Am Hüttchopf entspringt der Züttbach, der via Mühlebach (Fischenthal) die Töss findet.
Die Alp Scheidegg ist erstmals 1517 beurkundet, 1760 wurde sie erneuert und vergrössert. 1813 wurde die Alp vom Kanton Zürich versteigert. 1845 kaufte der damalige Besitzer Heinrich Brändli die Besitzung Überzütt, die seit damals Bestandteil der Alp Scheidegg bildet.[2]
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts war sie in Besitz der Familie Brändle von Alt-St. Johann. Am 25. Februar 1925 wurde sie in einem Föhnsturm durch einen Brand zerstört. Durch Initiative von Otto Oberholzer von Raad (1872–1941) wurde am 31. März eine Genossenschaft gegründet, mit dem Ziel, die Alp wieder aufzubauen. Neben dem Stall entstand ein Kur- und Gasthaus. Unter 90 Bewerbern wurde das Ehepaar Josef und Berta Steuble-Fuster ausgesucht, die ab 1. April 1926 die Alp und Gastwirtschaft als Pächter betrieben.[3]
Zwischen 1936 und 1947 wurde die Scheidegg als Startplatz für die Segelfliegerei benutzt.[4]
Nach Josef Steubles Tod 1944 führte Berta Steuble die Alp weiter, nach ihr die Tochter Cäcilia mit Ehemann Bernhard Schnyder-Steuble,[5] von 2001 bis 2015 die Familie Züger, seit 2015 die Familie Rastoder.[6]
Auf der Alp Scheidegg weiden im Sommer rund 150 Rinder auf 38 ha.[7]
Einzelnachweise
- Höhenangaben nach Swisstopo 2013 (1113 Ricken), map.geo.admin.ch.
- Alpweiden für über 2000 Stück Vieh, NZZ, 20. September 1970.
- 25 Jahre Alpgenossenschaft Scheidegg (1950).
- "Es gelangen ihm [Gustav Hessel] beachtliche Leistungen mit Flügen von 1 ½ Std. Dauer, 1850m Höhe und Rückkehr zum Startplatz und auch ein Distanzflug von 48 km." Volksblatt vom Bachtel 30. Juni 1945. Werner Rüegg, Segelflug auf der Alp Scheidegg (Zürcher Oberland) Oldtimer Segelflug Vereinigung Schweiz (2017).
- Felix Wolfensperger, Alp Scheidegg ob Wald, Heimatspiegel 3 (März 1990).
- Regula Lienin, «Das Wirtepaar auf der Alp Scheidegg hört auf», regio.ch, 9. Juli 2015. Andreas Kurz: «Mehr Personal und Kiosk sollen helfen», Zürcher Oberländer, 1. Februar 2018.
- Wald (Broschüre) Gemeinde Wald ZH. 2. Auflage (Januar 2018).