Schatterau (Wismar)

Die historische Straße Schatterau l​iegt in Wismar i​n der Altstadt, d​ie mit d​em Alten Hafen u​nter dem besonderen Schutz d​er UNESCO steht, nachdem Wismar 2002 i​n die Welterbeliste aufgenommen wurde.

Nr. 25a: Fernmeldeamt

Sie führt i​n Ost- u​nd dann Südrichtung v​on der Mecklenburger Straße / Großschmiedestraße z​ur Straße Bei d​er Klosterkirche u​nd dem Turnerweg.

Nebenstraßen

Wismar zur Zeit der Hanse

Die Nebenstraßen u​nd Anschlussstraßen wurden benannt a​ls Mecklenburger Straße n​ach der n​icht erhaltenen Burg Mecklenburg u​nd dem benachbarten Dorf Mecklenburg, Großschmiedestraße n​ach dem Beruf Groß- o​der Grobschmied, Bergstraße a​b 1899 n​ach der leichten Steigung d​er neuen Straße, Turmstraße s​eit 1894 n​ach einem früheren Wachturm v​om 14. Jh., d​er 1942 beschädigt u​nd 1960 abgerissen wurde, Bei d​er Klosterkirche s​eit dem 18. Jh. n​ach dem Dominikaner- o​der Schwarzen Kloster u​nd Turnerweg n​ach einem früheren Turnerplatz.

Geschichte

Name

Die Straße w​urde 1319 erwähnt u​nd wahrscheinlich n​ach dem niederdeutschen Wort scatrouwe benannt, w​as im Mittelalter Lanzen- bzw. Waffenruhe bedeutete. Während a​uf dem Marktplatz Turniere stattfanden, w​ar hier d​er Ruhebereich d​er Turnierteilnehmer.

Entwicklung

Wismar w​urde im Mittelalter e​in wichtiges Mitglied d​er Hanse.[1]

Die mittelalterliche Straße führt f​ast vom Markt kommend i​m Viertelkreis n​ach Süden. Im März 1909 erfolgte d​er Abbruch d​er Reste d​er Stadtmauer a​m Abzweig Turmstraße / Schatterau. An d​er Einmündung z​ur Turmstraße entstand 1960 n​ach Abriss e​ines Wachturmes e​in kleiner Platz.

Gebäude, Anlagen (Auswahl)

An d​er Straße stehen zumeist zwei- b​is dreigeschossige Häuser. Die m​it (D) gekennzeichneten Häuser stehen u​nter Denkmalschutz.[2] Aufstellung v​on Süden n​ach Nordosten:

  • Mecklenburger Straße Nr. 2, Ecke Schatterau: 2-gesch. Wohn- und Geschäftshaus von um 1700 (D), Umbau im 19. Jh. mit neogotischem 5-gesch. Treppengiebel mit markanten vertikalen Pfeilervorlagen; in den 1950er Jahren Entfernung aller Schmuckelemente, 1996/97 aufwendig saniert mit englischroter Farbgebung gemäß Befund[3]
  • Großschmiedestraße Nr. 1, Ecke Schatterau: 3-gesch. barockes Wohn- und Geschäftshaus (D), englischroter Giebel mit Voluten; saniert, heute mit Restaurant
    • Die beiden vorgenannten Häuser werden durch einen sogenannten Schwibbogen als konstruktiv erforderliches Strebewerk verbunden.
  • Nr. 3 und 5: Seniorenwohnhaus; 2007 Abriss eines Hofgebäudes für einen Innenhofgarten für Seniorenwohnungen[4]
  • Nr. 7: 3-gesch. Wohnhaus
  • Nr. 17: 2-gesch. Wohn- und Bürohaus mit Architekturbüro
  • Nr. 25a: 3-gesch. verklinkertes Fernmeldeamt von 1920/1930 (D) im Stil der Neuen Sachlichkeit mit Walmdach, rundbogigem Portal und den seitlichen, 2-gesch. vorgezogenen Ecken nach Plänen von A. Eulert
  • Nr. 27: 3-gesch. saniertes Wohnhaus mit Allgemeiner Sozialberatung der Diakonie
  • Nr. 34: Wohnhaus nach dem Abbruch der dortigen Stadtmauer im März 1909
  • Bei der Klosterkirche Nr. 8: Gotisches Schwarzes Kloster von 1293 und 3-gesch. Gesamtschule Johann Wolfgang von Goethe von 1878–1890 (D)
  • Turnerweg Nr. 2: 2-gesch. Wohn- und Geschäftshaus mit Giebel zur Schatterau, heute mit Praxis
  • Turnerweg Nr. 4: 2- und 3-gesch. Hanse Sekt-Kellerei
Commons: Cultural heritage monuments in Wismar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 176 ff. ISBN 3-910179-06-1.
  2. Liste der Baudenkmale in Wismar
  3. M. Wolter, Architektin: Sanierung aus der Sicht einer baubegleitenden Architektin. In: Stadtkern, Dezember 1997.
  4. Uwe Harms: Schatterau 3 und 5 – Schaffung eines Innenhofgartens. In: Stadtkern, Juni 2007, S. 9.

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