Schallmesswagen
Der Schallmesswagen ist ein speziell entwickeltes Schienenfahrzeug der DB Systemtechnik, mit dem der akustische Zustand der Fahrflächen von Schienen gemessen werden kann. Das Fahrzeug gehört der Wagengattung Dienstümh 306 an und hat die Fahrzeugnummer 63 80 99-95 015-3.[1]
Fahrzeug
Das Fahrzeug wurde aus einem ehemaligen Speisewagen der US-Armee umgebaut. Er läuft an einer Seite auf einem besonderen Drehgestell, das keine Bremsen hat und dessen Achsen innerhalb relativ kurzer Zeit ausgewechselt werden können, um einen möglichst konstanten Zustand mit glatten Laufflächen der Räder und deren gleichmäßigen Lauf zu gewährleisten.
In einem Abteil wurde eine reflexionsarme Kabine eingerichtet, in der das Rollgeräusch mit einem Mikrofon direkt über einer Öffnung im Wagenboden und unmittelbar über dem ungebremsten Drehgestell gemessen wird.
Der Schallmesswagen läuft in der Mitte eines Wendezuges, der aus einer Lokomotive und drei Wagen gebildet wird. Zwischen Lokomotive und Messwagen befindet sich ein Schutzwagen, der dazu dient, Geräusche der Lokomotive vom Messvorgang fernzuhalten. Am Ende des Zuges befindet sich ein indirekter Steuerwagen (Indirekt, hier kann nur gebremst, jedoch keine Leistung aufgeschaltet werden), der die Fahrt – beschränkt durch die indirekte Steuerung auf 140 km/h – in die Gegenrichtung erlaubt.
Die Einheit ist für eine Geschwindigkeit bis 200 km/h zugelassen. Dadurch können die Messungen während des planmäßigen Zugverkehrs stattfinden, ohne diesen zu behindern.
Messung
Der Schallmesswagen liefert Angaben über den Fahrflächenzustand einer Strecke und bildet messtechnisch die Grundlage, um das Verfahren „Besonders überwachtes Gleis“ anzuwenden, das nach der Richtlinie Schall03 auch Bestandteil einer Planfeststellung sein kann.
Die Messung erfolgt bei Geschwindigkeiten zwischen 80 km/h und 200 km/h. Innerhalb dieser Geschwindigkeitsgrenzen wird der Schallmesswagen kalibriert unterhalten.
Die mit dem Schallmesswagen ermittelten Ergebnisse entsprechen denen einer Außenmessung
- in 25 m Abstand,
- in 3,5 m Höhe über Schienenoberkante,
- bei Mischbetrieb aus Güter-, Hochgeschwindigkeits-, Fern- und Regionalverkehr.
Quelle
- Forschungs- und Technologie-Zentrum der Deutschen Bahn AG (Hrsg.): Der Schallmesswagen – Das besonders überwachte Gleis. o. O., o. J.
Einzelnachweise
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.