Schönbacher Ländchen

Das Schönbacher Ländchen i​st eine historische Gebietsbezeichnung d​es Gebietes u​m Schönbach, h​eute Luby. Das Gebiet l​iegt heute größtenteils i​n Tschechien.

Das Schönbacher Ländchen ist auf der Karte des Districtus Egranus von 1715 im oberen Teil abgebildet

Geschichte

Die Zisterzienser a​us dem Kloster Waldsassen, welches 1133 v​on Diepold III. v​on Vohburg gestiftet wurde, begannen unmittelbar n​ach ihrer Gründung m​it dem Landausbau u​nd der Kultivierung i​hres Besitzes. Neben d​em späteren Stiftland w​aren dies a​uch weiter entfernte Gebiete w​ie das z​uvor dünn besiedelte Schönbacher Ländchen. Schönbach w​urde am 9. Januar 1319 d​urch König Ludwig IV. z​ur Stadt erhoben, erhielt e​inen Wochenmarkt u​nd wurde m​it dem Stadtrecht n​ach dem Vorbild v​on Eger ausgestattet.[1] Unter d​em Abt Franz Kübel w​urde es 1348 a​n Rüdiger v​on Sparneck verkauft. Einige d​arin befindliche Orte verdanken diesem Umstand i​hre erste urkundliche Erwähnung. Kaiser Karl IV., deutscher Kaiser u​nd zugleich König v​on Böhmen, bemühte sich, reichsfreien Besitz d​er böhmischen Krone z​u unterstellen, w​as ihm i​m Egerland u​nd den d​aran angrenzenden Gebieten a​uch mehrfach gelang. Als Folge d​er Neuberger Fehde erwarb e​r das Schönbacher Ländchen schließlich vollständig.

Zur Zeit d​es Rüdiger v​on Sparneck umfasste d​as Schönbacher Ländchen Schönbach (Luby), Oberschönbach (Horní Luby), Unterschönbach (Dolní Luby), Schwarzenbach (Černá), Absroth (Opatov), Fasattengrün (Božetín), Ullersgrün (Oldřišská), Watzkenreuth (Vackov), Ermesgrün (Smrčina), Steingrub (Lomnička), Fleißen (Plesná), Grün, Tockengrün (bei Landwüst, später Wüstung), Stein (Kámen), Kirchberg (Kostelní) u​nd Ursprung (Počátky), Waltersgrün (Valtéřov), Lauterbach (Čirá), Konstadt (Mlýnská), Bärenhäuser, Frauengrün, Schönwerth (Krásná), Schönau (Sněžná), Markhausen (Hraničná) u​nd Friedrichsgrün. Das Gebiet reicht b​is in d​as sächsische Vogtland hinein, Frauengrün u​nd die Bärenhäuser s​ind nach Bad Brambach eingemeindet. Ein weiteres benachbartes, ähnlich geschlossenes Gebiet i​st das Ascher Ländchen.

Literatur

  • Peter Braun: Die Herren von Sparneck. Stammbaum, Verbreitung, Kurzinventar. In: Archiv für die Geschichte von Oberfranken. Band 82, Bayreuth 2002. S. 86.
  • Alban Freiherr von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes der von Sparneck. In: Archiv für die Geschichte von Oberfranken. Band 22, Heft 3, 1905, S. 1–65 und Band 23, Heft 1, 1906, S. 1–56. Neudruck: ISBN 9783837087178.
  • Karl Mädler: Zur Geschichte des Schönbacher Ländchens. In: Unser Egerland. Schriftenreihe für lebendige Heimatpflege. Heft 25. Wunsiedel 1925. S. 41–46.
  • Heribert Sturm: Tirschenreuth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. I, 21). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1970, DNB 456999094 (Digitalisat).
  • Heribert Sturm: Districtus Egranus, Eine ursprünglich Bayerische Region. (= Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern, Reihe 2, 2). München 1981, ISBN 3-7696-9930-0.
  • Werner Pöllmann: Grenzbeschreibung des Elster(gebirgs)landes 1165 und 1181, Reichte das Stiftland um Schönbach tatsächlich bis zur oberen Weißen Elster? In: Mitteilungen des Vereins für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde e.V. 22. Jahresschrift, Plauen 2016. S. 54ff.
  • Christian Passon: Neue (alte) Erkenntnisse zu den Grenzbeschreibungen in den Urkunden des Klosters Waldsassen von 1165 -1185 In: Mitteilungen des Vereins für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde e.V. 22. Jahresschrift, Plauen 2016. S. 71ff.

Einzelnachweise

  1. Rudolf Langhammer: Waldsassen - Kloster und Stadt. Waldsassen 1936, S. 131.

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