Satz von Mertens (Resultantensystem)
Der Satz von Mertens ist ein Satz über homogene Polynome, der unter anderem in der algebraischen Geometrie für projektiv algebraische Mengen relevant ist.
Formulierung
Seien K ein algebraisch abgeschlossener Körper und homogene Polynome der Grade :
Dann gibt es ein Resultantensystem, das heißt Polynome in den Unbestimmten , sodass die Polynome eine gemeinsame Nullstelle außer 0 haben (also eine im projektiven Raum), genau dann wenn für alle k
Beweis
haben keine gemeinsame Nullstelle außer 0 genau dann, wenn ihre gemeinsame Nullstellenmenge in der Nullstellenmenge von enthalten ist, die ja nur die 0 ist. Wie man sich mit Hilfe des Hilbertschen Nullstellensatzes leicht überlegen kann, ist dies genau dann der Fall, wenn es eine natürliche Zahl d gibt, sodass für alle Multiindizes mit Betrag d. Also sind alle Monome des Grades d in diesem Ideal enthalten, lassen sich also darstellen als Summe dieser mit anderen ohne Einschränkung homogenen Polynomen als Koeffizienten. Unter den , wobei muss es also soviel linear unabhängige geben wie Monome des Grades d. Also gilt: Sie haben keine gemeinsame Nullstelle außer der 0 genau dann, wenn für alle natürlichen Zahlen d je (Anzahl Monome des Grades d) der linear unabhängig sind. Dies ist äquivalent zum Verschwinden von -Unterdeterminanten gebildet aus 0 und . Dies sind Polynome in den und wegen Noetherzität von (Hilbertscher Basissatz) reichen endlich viele.
Literatur
- Franz Mertens: Zur Theorie der Elimination (= Sitzungsberichte der Wiener Akademie der Wissenschaften), Band 108 (1889), Seite 1174.
- B. L. van der Waerden: Zur Konstruktion des Resultantensystems für homogene Gleichungen. In: Archiv der Mathematik, Band 5 (1954), Heft 4–6, S. 371ff, ISSN 0003-889X